Hallo Konstantin!
Die Fotos sind das eine, die Vorfälle noch was anderes. Immerhin sollen etwa 25 Gefangene umgekommen sein. Fotos wurden gemacht, um sie vorzeigen zu können, wenn jemand totgeschlagen wird, könnte man Bilder davon schlecht auf der nächsten Party kreisen lassen.
Der Krieg ist die Hölle, aber für manche Leute auch wunderbar. Sie können ihre Neigungen mal so richtig selbstverwirklichen. Ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung ist halt schlicht daneben. Außerdem ist es kein großes Geheimnis, dass Kriminelle die besten Soldaten sind, die nehmen wenig Rücksicht auf sich selbst und andere. Letztlich ist das Ganze ein Disziplinarproblem. Das Disziplinarproblem kommt nicht von ungefähr, die Angst ist groß, die Soldaten brächten nur die gewünschte Leistung, wenn man ihnen freie Hand lässt. Die Führung muss nicht viel tun, wenn man Gefangene und Wächter im eigenen Saft schmoren lässt, ergibt sich der "geständnisfördernde" Terrorprozess einfach gruppendynamisch, wir haben dann das Setting des Zimbardo-Experiments.
Den Originalartikel zum Zimbardo-Experiment im Spiegel habe ich jetzt nicht gefunden, aber einen Abdruck:
http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/news/aktuell/index.html?id=7a5963efddb6d8d84af610445af481a4&sf_forum_title=Zimbardo%20zu%20Misshandlungen&sf_forum_date=05.05.2004&sf_feed=spg
Wir wollen nicht vergessen, u.a. haben die US-Soldaten auch Schuldige verhaftet, Plünderer, Heckenschützen usw.. Aber die Verletzung der Würde und die Quälerei beleidigt alle Iraker. Ein gewisser Teil des irakischen Terrors geht auf diese Motivlage zurück. Daher wäre es angemessen diese Soldaten so zu bestrafen, als hätten sie auf die eigenen Leute geschossen.