Ich fürchte ich mache mich ein bischen unbeliebt durch Pingeligkeit. Aber rein sachlich und damit die Festplatte lange lebt, doch noch mal genauer. Denn die Datenmengen werden immer ungeheuerer und oft auch heterogener und damit steigt die Belastung der Billig-IDE-Laufwerke.
Der Schreib-Lesearm der Festplatte bewegt sich und der Unterschied ist dramatisch...das hört man bei den modernen leisen Festplatten nicht so. Ich habe aber hier noch so ein altes billiges Seagate-Klapperding mit 20 GB (kleiner Cache), das vermittelt optimales Feedback. Der Arm bewegt sich natürlich mehr, wenn man auf derselben Platte liest und das Gelesene an ne andere Stelle dieser Platte schreibt. Es werden halt immer nur kleine Häppchen gelesen; ALLERDINGS gibt es da Riesenunterschiede wie klein die Häpchen sind. Es ist kein Zufall, dass es auf Platten mit 8 MB Cache 3 Jahre Garantie gibt...wenn man auch mit so einem großen Cache nicht in allen Fällen schneller arbeitet und eher Datenverlust droht (Stromunterbrechung, Absturz).
Unterschiedliche Hardware
Selbst auf CD kann man die Daten so optimiert aufbringen, dass das Kopieren einer ganzen CD in vielleicht 5-10 Minuten geht, schließlich brennen moderne Brenner ja so schnell und die kriegen ihre Daten ja auch von der Festplatte (zumeist).
Du schreibst:
"Die Organisation der Dateien ändert sich aber nicht dadurch..."
Es geht nicht um die Änderung der Organisation.
Sondern die Daten werden von einem Explorer nun mal Datei für Datei bearbeitet, streng nach Alphabet und sonstigen Zeichen, zum Teil allerdings rückwärts. So liegen sie aber nicht auf der Festplatte, auch wenn die frisch defragmentiert wurde. Wundert mich auch, dass Defragmentierung und Kopierverhalten vom Explorer nicht sauber aufeinander passen. Entsprechend kann man beim Kopieren großer Datenmengen eine ziemliche Fragmentierung produzieren (ist meine Beobachtung, wenn man Norton Speed-Disk glauben darf und die WinXP-Defragmentierung zeigt ja nun noch ihr ganz eigenes Bild). Wenn man nicht gerade in eine leere Partition kopiert, werden die Daten schon merkwürdig verteilt.
Beim Kopieren größerer Datenmengen sind Backup-Programme oder gar hardwarenahe Imager (letztere können nur ganze Partitionen kopieren bzw. ersetzen) dem Explorer haushoch überlegen. Der Explorer ist eigentlich dazu gedacht einzelne Dateien zu verschieben oder Grüppchen von Dateien, den Rest macht er "irgendwie auch". Er ist eigentlich kein Backup-Instrument. Ich weiß, Michael Nickles hat mal vorgeschlagen durchaus die Daten per Explorer zu backuppen. Ich weiß nicht, ob er das bei den heutigen Datenmengen noch empfiehlt??
Die PC-Prof hat in Nummer 5/2003 einen (leider schwach dokumentierten und interpretierten) Test zur Abnutzung von IDE-Festplatten gemacht. Wenn ich das mal auf einen Monat umrechne, so kann man sagen, dass ein Großteil der Festplatten nach einem Monat Nonstop-Rödelei deutliche Verschleißspuren (=Veränderungen, eine Platte wurde sogar schneller) zeigt. Sie laufen zwar noch fehlerfrei, aber um fehlerfreie Kopien zu produzieren, brauchen sie schon teils 10% länger, allerdings recht unterschiedlich nach Modell und Cache.