Hi Michael!
Da sprichst Du einen ganz wunden Punkt an: Irgendwo in einer meiner zahlreichen ;-) Antworten weiter oben habe ich den PC als Würfelkiste bezeichnet. Das war durchaus nicht schmeichelhaft gemeint. Doch einen Riesenvorteil hat dieser modulare Aufbau: Du kannst jederzeit zum PC-Laden an der Ecke gehen, und Dir eine größere Festplatte, ein schnelleres CD-ROM-Laufwerk etc. pp. zulegen.
Alle Erfahrungen, die ich im folgenden schildere, habe ich mit älteren Macs erlebt, sprich mit Rechnern, die noch keine IDE- sondern ausschließlich SCSI-Geräte hatten. Mag sein, dass das heutzutage alles viel einfacher ist - immerhin laufen neuere Macs z.B. auch mit SD-RAM und seit letzten Herbst auch mit DDR-RAM, während man sich früher immer nach irgendwelchem überteuerten Exotenspeicher umsehen mussten. Mag also sein, dass es auch mit den IDE-Festplatten und CD-ROM-Laufwerken aus dem PC-Handel jetzt besser klappt. Beschwören kann ich's aber nicht.
Beim Apple musst Du immer zu Gravis oder einem anderen authorisierten Fachhändler gehen. Herkömmliche PC-Hardware bekommst Du nur mit Glück zum Laufen. Und wenn sie nicht läuft - der PC-Händler nimmt sie nicht zurück. Der steht in solchen Fällen auf dem Standpunkt: "Sie haben ja auch selber schuld, wenn Sie Ersatzteile für Ihren Apple in einem PC-Laden kaufen...". Leider nicht ganz zu unrecht.
Ich weiß noch, wie ich einmal ein schnelleres CD-ROM-Laufwerk für meinen alten Mac haben wollte. Bei Gravis hieß es zu dem Thema: Da brauchen Sie in Original-Matshita-Laufwerk für 540 DM. Das habe ich natürlich dankend abgelehnt... Man bekam zwar SCSI-Laufwerke von anderen Anbietern - z.B. Toshiba - zum Laufen. Aber man musste dafür eigene Treiber installieren, der Systemtreiber war nicht kompatibel. Nachteil: Man konnte dann nicht das System von CD-ROM booten, was in bestimmten Fällen die Rettung sein kann - genau wie am PC.
Das gleiche Bild bei den Festplatten: Am besten liefen Quantum und Conner - gibt es beide nicht mehr. IBM zumeist auch ohne Probleme. Micropolis: Modelle Stinger und Tomahawk - letztere habe ich mir damals aus der Konkursmasse des Herstellers geholt, 4 GB für 365 DM. Seagate und Fujitsu: Eher Glückssache. Western Digital: Keine Ahnung.
Während es für Arbeitsspeicher und Laufwerke immer noch irgendwelche Lösungen / Workarounds gab, war an ein Aufrüsten des Mainboards gar nicht zu denken. Es gibt zwar Händler, die Apple-Mainboards separat verkaufen, aber das sind dann immer ältere Modelle. Wahrscheinlich als Ersatzteile für geschrottete Boards gedacht; wüsste nicht, wer das sonst kaufen sollte und warum.
Prozessor aufrüsten: Da gibt es von Fremdanbietern - nicht von Apple selbst! - sog. CPU-Upgrade-Karten. Ich hatte zuletzt eine Mac-CPU mit 120 MHz und hatte mir eine Sonnet Crescendo G3/400-Karte reingetan. Das Dumme war nur: Mainboard und Chipsatz blieben die gleichen, der Bustakt blieb lahm wie eh und je - ich hatte also gerade mal einen Flaschenhals beseitigt. Und dafür mal eben 1000 Mark hingeblättert - ich darf gar nicht darüber nachdenken. Heute könnte ich mir deswegen an den Kopf klatschen :-(
CU
Olaf