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...teac. GarfTermy
Serial-ATA Olaf19
Serial-ATA Pfützner
Serial-ATA Olaf19
Pfützner Olaf19 „Serial-ATA“
Optionen

Entschuldigung für die späte Meldung, es fehlte an Zeit.

Tagged Command Queuing bedeutet das der Host
jeden beliebigen E/A-Prozeß an die Spitze der von
der Platte abzuarbeitenden Befehle stellen kann. Dies
ist dann ein "ordered queue tag", den muß die Platte
zuerst ausführen. Alle anderen Prozesse sind "simple
queue tag´s", für die gibt es keine Regel bezüglich
der Ausführung. Es gibt zumindest eine IDE-Platte
die Tagged Command Queuing unterstützt, IBM´s
Deskstar 120 GXP, allerdings sind Informationen
diesbezüglich knapp gehalten. Dürfte obendrein
zunächst noch ´ne Weile nutzlos bleiben, weil weder
die IDE-Controller noch die IDE-Treiber der
Betriebssysteme diese Funktion unterstützen. Zudem
bringt das allein keine Geschwindigkeitssteigerung,
die kommt erst wenn Command Reordering möglich
ist. Hier kann die Platte die "simple queue tag´s" in
einer anderen Reihenfolge ausführen als sie vom
Host angefordert werden. Diese Funktion stellt
gewissermaßen einen "Routenplaner" der Festplatte
dar. Sie ermittelt von der aktuellen Position der
Leseköpfe ausgehend die kürzeste Zugriffsroute über
bis zu 64 E/A-Prozesse (bzw. Positionen auf der
Platte), bei Fujitsu-SCSI-Platten sogar über 128. In
die Berechnung geht sowohl die Zugriffszeit als auch
die Latenz ein. Command Reordering wird zur Zeit
nur von SCSI- und Fibre Channel-Platten unterstützt,
die nötige Hard- und Software ist teuer und deshalb
für IDE ohne deutliche Preiserhöhung nicht machbar.

Ich will mal auf andere Weise den Unterschied
erklären: 2 Sekretärinnen sollen je 5 Dokumente in
verschiedene Abteilungen bringen. Beide sitzen im
Ergeschoß. Dokument "A" soll in die 5. Etage, "B" in
die 2., "C" in die 4., "D" kommt in ein anderes
Zimmer im Erdgeschoß und "E"in die 3. Etage.
Dokument "A" hat Priorität (ordered queue tag),
beide Sekretärinnen müssen also zuerst in die 5.
Etage, den Rest dürfen beide nach eigenem Ermessen
verteilen. Eine Sekretärin arbeitet nach IDE, sie geht
von der 5. in die 2. Etage, dann hoch in die 4., runter
ins Erdgeschoß und zuletzt wieder hoch in die 3.
Etage. Als sie wieder runter ins Erdgeschoß kommt
sitzt die andre Sekretärin bereits beim Kaffee. Die
arbeitet wie eine SCSI-Platte und ist von der 5. in die
4., 3., 2. und zurück ins Erdgeschoß gegangen.

Ich finde das SCSI den höheren Preis auch Wert ist,
sie unterscheiden sich ja auch noch in manch anderer
Hinsicht von den IDE-Platten. IDE-Platten erzeugen
deutlich mehr Vibrationen als SCSI, vertragen aber
weniger. Mit ein Grund warum IDE-Raid-Systeme so
oft über defekte Platten klagen. Stärkere Aktuatoren
und Köpfe sind für kürzere Zugriffszeiten bei SCSI
nötig, andere, für höhere Drehzahlen und
Dauerbetrieb geeignete Schmiermittel. IDE- und
SCSI-Platten stellen von Grund auf unterschiedliche
Konzepte dar, schon die Gehäuse unterscheiden sich.
Mir als Werkzeugmacher fällt auch auf das die IDE-
Gehäuse "schlampiger" entgratet sind, neuerdings
wird das aber mittels Gummihüllen versteckt.

Das die Hersteller mittlerweile nur noch IDE-
Laufwerke (CD-Rom, CD-RW und DVD) bauen
führt so ganz nebenbei die Mär ad absurdum, das die
Hersteller an SCSI-Laufwerken mehr verdienen als
bei IDE. Das Gegenteil ist der Fall.

Ich denke SCSI-Platten werden uns noch ´ne ganze
Weile erhalten bleiben. Es gibt nach wie vor genug
Leute die sich von den auf IDE optimierten
Benchmarks nicht täuschen lassen und weiterhin auf
SCSI setzen, weil sie wissen das die Benchmarkwerte
keine Rückschlüsse auf die Leistung in
Alltagsanwendungen zulassen. Und weil sie täglich
sehen das das eigene ältere SCSI-System flotter und
stabiler läuft als das funkelniegelnagelneue IDE bei
Freunden und Geschäftspartnern.

Begriffserläuterung Olaf19
Begriffserläuterung Pfützner
Begriffserläuterung Olaf19
SCSI im Macintosh Olaf19