Allgemeines 22.035 Themen, 149.448 Beiträge

Vor 30, 40 Jahren...

Amenophis IV / 48 Antworten / Flachansicht Nickles

Mal hier das Thema ganz allgemein aufmache, mit einer kleinen Geschichte.

1989 Jahren kam eine 'revolutionäre' Grafikkarte auf den Markt, die Video7 Vram. Bestückt mit 256 KB Speicher hat sie nach meiner Erinnerung 1456.- gekostet. 

Ich hab damals versucht, sie in einem IBM PC-XT 8086 und einem Interquadram-MS1420 Monitor zum laufen zu bringen (endlich Farbe statt grün) und war sehr erstaunt, daß das nicht viel gebracht hat. Ein Problem war nämlich, daß die VRam einen 15-pin sub-D-Ausgang hatte, der MS 1420 einen 9-pin sub-D Eingang. Mit Einer EGA-Karte (9/9 pin) lief der Monitor prima, mit der VRAM garnicht. Also erst einmal wieder die Herkulesschwarz-weiß-Grafik einbauen.

Irgendwann gab es als Lösung einen passenden Adapter und irgendwann hab ich mit für weitere 500.- (?) die Maximalbestückung von 512 KB geleistet. VGA auf einem Multisync-Monitor, was für eine Attraktion.

Heute kaufen sich die Leute ein Smartphone für 1000.-, wir haben das in Computer investiert.

Und jetzt? Die Karte liegt zusammen mit einem Bündel weiterer Karten, Stichwort "ISA" und später auch "PCI" in einem Schrank im Bügelzimmer. Mit vielen weiteren Schätzen, die niemand mehr will und braucht. 

Wenn ich mich recht entsinne, hatte der Rechner auch noch zusätzlich zum 8086 einen Grafikchip von Cyrix - was in der Praxis völlig überflüssig war, aber man konnte Eindruck damit schinden.

Das Floppy-Laufwerk konnte 360 KB-Disketten verarbeiten, die Seagate St 225-Festplatte im Vollformat mit Gußgehäuse hat für rund 500.- 20 MB gespeichert und lief mit am besten mit dem (einstellbaren) interleave-Faktor 3. Manche haben auch 4 genommen. Formatiert wurde sie im MFM-Format, später kam das leistungsfähigere RLL.

Wer kennt diese Welt noch?

Einen schönen Abend.

bei Antwort benachrichtigen
Amenophis IV hatterchen1 „Das ging m.W. auch mit einem Locher. Mein Erster war ein Schneider 1640 mit zwei Diskettenlaufwerken und einer ...“
Optionen

nee, der Locher hat aus der 180er eine 360er, also doppelseitig bespielbar, gemacht. 

Die Software halbiert die Spurbreite und verdoppelt die Spurzahl, was nicht immer funktioniert hat.

a) manche Disks hatten zu große Magnetpartikel / eine zu geringe Partikeldichte, dann ging das nicht

b) nicht alle Laufwerke haben mechanisch mitgemacht. 

Aber sehr oft hat es funktioniert. Problem war halt, ohne Software ging gar nix mehr.

Das Problem mit solcher Software hat man beispielsweise auch bei Compactcasetten mit Dolby. Das war wirklich ein akustischer Gewinn. Nur, wenn man die ohne abspielt, klingen sie fürchterlich schrill. 

Noch schlimmer ist das bei HIGH COM aus den 70er Jahren. Das war gut, aber es gibt schon seit 20 Jahren keinerlei Geräte mehr - die CCs sind also Schrott.

Je nun. Für mich als Nostalgiker ist das ärgerlich.

bei Antwort benachrichtigen