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LKW-Fahrer, Krabbenfischer....

hjb / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

...protestieren gegen die hohen Spritpreise oder fahren gar nicht mehr raus.

LKW-Schleichfahrten: https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2022/03/berliner-ring-autobahn-a10-lkw-protest-demo-spritpreis.html

Krabbenfischer: https://www.merkur.de/wirtschaft/kann-keiner-rausfahren-spritpreise-legen-fischerei-lahm-91410997.html

Bin mal gespannt, wann unsere Volksverarscher in Berlin endlich handeln und nicht immer nur "überlegen", was man machen soll, kann oder muss!

Man wird nicht rechts, wenn man Rechten zuhoert, man wird rechts, wenn man den Linken zuhoert. (Nicolas Gomez Davila)
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hjb gelöscht_189916 „Da wird genauso viel passieren wie bei den Sternfahrten der Landwirte - nämlich nichts. Und so ganz ähnlich wie in der ...“
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Aber das Geheule über den teuren Sprit passt halt gut in´s derzeit verbreitete Narrativ.

Na ja, es trifft ja auch nicht nur die "Großen". Auch - und ganz besonders - die "Kleinen" leiden doch ebenfalls unter den Preisen....

Beispiel: Bekannter von mir ist Zeitungszusteller - auf dem Land. Der fährt täglich ca. 40 - 50 Kilometer für etwa 200 Zeitungen im Stop & Go, er braucht für die Verteilung etwa 3,5 bis 4 Stunden. Das heißt, er braucht für die Verteilung etwa 10 Liter Diesel auf 100 Kilometer, da er ungefähr für seine 200 Zeitungen 160 mal anhalten und wieder anfahren muss. Manchmal hat er Glück, dass er zwei Zeitungen gleichzeitig in die Briefkästen/Zeitungsrohre stecken kann und er "nur" 50 Meter bis zum nächsten Kunden fahren muss, für manche Zeitung fährt er aber auch schon mal einen Kilometer oder weiter. Insgesamt kommen so pro Monat bei 6 Tagen pro Woche und pro Tag 40 Kilometer etwa 1000 Kilometer zusammen, die er mit seinem alten Auto fährt - macht rund 100 Liter Sprit, die er dafür verbraucht. Von der Firma bekommt er dafür 25 Cent pro Kilometer als Kilometerpauschale.

Bis vor etwa einem Jahr hat er für die etwa 100 Liter Diesel, die er für die Verteilung seiner Zeitungen pro Monat verbraucht hat, ungefähr 100 Euronen bezahlt - jetzt liegt er da über 200 Euro pro Monat.

Er macht diese Arbeit als Midijob, ansonsten ist er Rentner mit einer eher schmalen Rente. Der merkt das mit Sicherheit, dass da am Monatsende mehr als 100 Euro fehlen. Zumal er von dem Kilometergeld auch noch anfallende Reparaturen usw. bezahlen muss, und da kommt bei der Kilometerleistung (wenn du nachrechnest, dann kommen da etwa 12.000 Kilometer pro Jahr zusammen...) doch ab und zu was an "sonstigen Kosten" für das Fahrzeug zusammen. Ach so, ja: Eine Pendlerpauschale - ab dem 21. Kilometer - kann er dafür natürlich auch nicht geltend machen. Das wäre auch viel zu schön. Er fährt ja mit dem Auto nicht zur Arbeit...

An solche Leute denken die meisten Menschen meistens gar nicht. Da wird immer gesagt, dass man doch auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen soll und so'n Blabla. Aber erstens fahren auf dem Land die Busse und Bahnen nicht im Viertelstundentakt, wie es in der Stadt ist - hier kannst oder musst du Glück haben wenn 4 mal am Tag ein Bus fährt. Und das auch nur, wenn nicht gerade Schulferien sind, dann reduziert sich das auf zweimal pro Tag, denn als normaler Mensch sollst du morgens die Schulbusse mitbenutzen und wenn keine Schüler transportiert werden müssen, dann fahren eben auch keine Busse. Und wie der Mann aus meinem obigen Beispiel seine Zeitungen mit den Öffis verteilen soll, das kann mir sicher auch niemand sagen..... :-(

 

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