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Die Schweiz hat entschieden

shrek3 / 71 Antworten / Flachansicht Nickles

http://www.tagesschau.de/ausland/nobillag-107.html

Und ja, ich bin tief erleichtert, dass der Volksentscheid so ausgefallen ist.
Und das, obwohl der schweizer Bürger monatlich 50% mehr Rundfunkgebühren zu entrichten hat als der BRD-Bürger.

Es gibt sie noch, die Vernunft, die nicht beim Geldbeutel aufhört.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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fakiauso sea „Im I net findet man nicht alles. Meine Infos beziehen sich auf Akten in den Kellern der Universität Zürich. Werter war ...“
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Hat zwar nun mit Rundfunkgebühr amtlich nix mehr zu tun, gerne aber auch noch etwas OT-Senf:

Das alleine ein Werter den Kriegseintritt definiert hat, ist mehr als unwahrscheinlich. Genauso wie es die Annahme ist, dass sich die Sowjetunion blauäugig nur auf einen Informanten verlassen hat. Die einzige Frage war am Ende nur noch der Zeitpunkt des Überfalls, denn mit Fortschreiten des Faschismus in Deutschland war alleine anhand der Ideologie klar, dass es zu einem Krieg kommen wird und sich dieser früher oder später gegen die SU richten wird, waren doch die Hauptgegner Juden, Kommunisten und Bolschewiken und diese propagandistisch fleissig vermengt in den Medien der damaligen Zeit.

Hier lässt sich sogar ein Lückenfüller zum Thema GEZ einbringen!

Denn wer hier dem Nichtzahlen mit dem Ziel Abschaffen der ÖR predigt, legte auf diese Weise einen Grundstein für gleichgeschaltete, propagandistische Medien, deren Wahrheits- und Quellengehalt zur Nebensache verkommt und stattdessen die Gehirnwäsche Ziel und Inhalt ist. Das ist auch einer der Gründe, warum neben dem finanziellen Aspekt dieses Thema ausgerechnet aus der ideologisch rechten Ecke so intensiv bedient wird, wie es hier auch permanent geschieht.

Return:

Der Hitler-Stalin-Pakt kurz vor dem Angriff Polens diente so gesehen von Anfang an nur dem Zeitgewinn, um wichtige Teile der sowjetischen Produktion Richtung Osten zu verlagern und die Armee zu mobilisieren.

Die Rolle der Schweiz ist zwiegespalten.

Einerseits ermöglichte es deren Neutralität vielen Verfolgten, in oder über die Schweiz zu emigrieren oder in Grenznähe in die innere Emigration zu gehen mit der Option, doch noch in die Schweiz weiterzufliehen, so wie es viele verfolgte Künstler im Bodenseeraum getan haben. Andererseits nutzten Banken und Wirtschaft wie beschrieben den Krieg aus zu ihrem Vorteil. Insofern war es eine Kollaboration, die zumindest wirtschaftlich mehr zugunsten des faschistischen Deutschlands und der Schweiz selber als den Alliierten genutzt hat.

Die wirtschaftlichen Interessen waren neben Populismus, Propaganda und Terror auch ein Grund, warum Hitlers NSDAP so erfolgreich war. Ohne Protegieren wäre der Aufstieg zumindest ein längerer gewesen. Über den "weiteren Erfolg" bis hin zu Regierungsgewalt und Krieg kann natürlich nur spekuliert werden.

Viele Verbesserungen, die eben durch das mediale Verblenden den Nazis zugeschrieben werden, sind bereits auf dem Reissbrett der Weimarer Republik entstanden.
Der Bettnässer aus Braunau hatte mit seiner Kohorte lediglich das Glück, dass die Rezession bereits im Abklingen war und die Programme zum Dämpfen der Folgen bereits anliefen. Es wurden die Konzepte fertig übernommen und im Eigeninteresse ausgeschlachtet.

Im Vergleich zur Propaganda kam es durch die ganzen Instrumente wie Reichsarbeitsdienst usw. z.B. für den Autobahnbau sogar zu einem Sinken des Realeinkommens, weil geringer Verdienst mit längeren Arbeitszeiten verbunden waren, die dann als Aufbauwerk definiert wurden oder noch Teile der Gehälter einbehalten wurden für Sammlungen wie das erst jüngst wieder aus der Gruft gehobene "Winterhilfswerk".

Als abzusehen war, dass die Aggression in erster Linie in Richtung Osten geht und damit verbunden die riesigen Flächen und Rohstoffvorkommen in Polen und er Sowjetunion in vermeintlich greifbare Nähe rückten, hatte Hitler die bis dahin eventuell noch schwankenden Grössen der deutschen Wirtschaft neben den Gewinnen durch die Rüstungsindustrie auf seiner Seite. Der braune Terror, die ohnehin vorhandenen reaktionären Verbindungen von Wirtschaft und Militär sowie die damit verbundenen gesellschaftsimmanenten Vorbehalte gegen links dürften dabei nicht gerade erschwerend gewirkt haben, wenn es noch dem Sichern der Pfründe diente.

Dabei ist das Erstarken rechter Parteien und Bewegungen am Ende m.E. gar nicht zu verhindern, weil in dieser Gesellschaftsordnung immer nur jeder gegen jeden gilt und man kann noch so weit unten in der sozialen Leiter stehen, es muss immer noch einen geben, der drunter ist und dem man in´s Kreuz und in den Arsch treten kann und seien es nur im Geiste die Flüchtlinge oder andere Schwache der Gesellschaft wie Obdachlose und dergleichen.
Die Wenigen, welche sich dagegen verwahren, sind heute wie damals als Rufer in der Wüste verschrieen.

Wer da jetzt zufällig Parallelen sieht zu AfD, Front National, FPÖ oder anderen freiheitlichen, identitären oder wie-auch-immer-sie-sich-taufen-Bewegungen, liegt vielleicht nicht ganz falsch. Der ideelle Bodensatz ist immer Rassismus im Gemenge mit irgendetwas Völkischem und einem vermeintlichen Schuldigen und Gegner, der einen aus der selbst verordneten Opferrolle heraus zu Gewalt "zwingt". Diese offenbart sich dann in Übergriffen und/oder früher oder später in offen rechten Diktaturen und viele Staaten in Eurpa sind auf diesem Weg schon weit fortgeschritten, wie man an z.B. Polen oder Ungarn sieht.

Auch aus dieser Perspektive ist ein äusserst kritischer Blick wichtig auf die, welche sich um das Thema ÖR tummeln.

Wie schnell so etwas kippen kann, sah man jüngst in Österreich, als der dortige Verfassungsschutz mal eben von einem Sturmtrupp überrannt wurde, der nichts Eiligeres zu tun hatte, belastendes Material über rechte verschwinden zu lassen und hinterher in bester Unschuldsmanier einen auf ups- sorry machte! Sage keiner, dass so etwas mit Medien nicht auch geschehen kann.

Zum Schluss:

Die Annahme, dass ein Eintritt der Schweiz in den Krieg irgendetwas grossartig verändert hätte, kann man auch vergessen. Das wäre letztendlich einem Versatz in überschaubaren Zeiträumen gleich gekommen und als die Alliierten auf dem Kontinent anlandeten, war der Krieg seit mindestens einem Jahr entschieden und das Ende des faschistischen Deutschlands ebenfalls nur noch eine Frage der Zeit. Soweit wie die bis zu diesem Zeitpunkt die Hauptlast des Krieges tragende SU schon war, stand das ausserhalb der Debatte.

Das Eingreifen der Alliierten diente dabei denselben Gründen wie das Ausbrechen des Krieges in D selber - man wollte ein gutes Stück des Kuchens abbekommen und vom "Wiederaufbau" profitieren. Ausserdem sollte dem ideologischen Gegner Kommunismus un Form der SU nicht zuviel raum in Europa überlassen werden und diese Möglichkeit bestand nach dem zweiten Weltkrieg durchaus, dass sich sozialistische Systeme etabliert hätten.

So long und man verzeihe mir die fehlenden Quellen in der Fülle des Stoffs. Der interessierte Leser hat oder kann sich diese sehr sicher auch selbst erschliessen.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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