Sehe ich genau so, die Natur macht es uns vor, nur der Stärkere pflanzt sich fort. Das Gefasel von Humanität und Nächstenliebe mag seine Bestimmung im kleinen Kreis haben
Jaja, der leidige Sozialdarwinismus - wenn gesellschaftliche Probleme auf Evolution treffen.
Dann schaffen wir alle Errungenschaften der Zivilisation komplett ab und verzichten auf alles, was so mit Aufklärung und Humanismus verbunden ist. Ergo flitzen wir wieder im Fell und mit der Keule durch die Botanik und fangen unser Futter selber - nix mehr mit Vorratswirtschaft, Krankenversorgung, warmer Bude uswusf.
Der positive Nebeneffekt wäre, es gäbe dann Waffen in erster Linie für die Jagd und nicht mehr, um sich gegenseitig den Schädel einzukloppen. Dafür hätte man als Jäger und Sammler nämlich kaum noch Zeit.
Ausserdem wird dabei völlig ignoriert, dass gerade die eher reichen Gesellschaften tendenziell abnehmende Bevölkerungszahlen haben, während die Zuwachsgebiete in aller Regel armutsbedingt sind, weil eine grosse Zahl an Nachkommen dort wenigstens eine gewisse Alterssicherheit bedeutet, Faktoren wie Empfängnsiverhütung u.ä. sind dabei noch nicht berücksichtigt.
- Jemand krank - egal, ist doch eh nur ein unnützer Esser
- Jemand verletzt - egal, ist doch eh nur ein unnützer Esser
- Jemand anderweitig geistig oder körperlich eingeschränkt - egal, ist doch eh nur ein unützer Esser
Sollen sie halt verrecken und wenn nicht, kann man ja noch nachhelfen. Das ist eine ganz bescheuerte Denkrichtung, wenn Leben nur noch nach dessen Nutzen berechnet wird.
Um gleich ein weiteres Argument vorwegzunehmen, die Kriege und Waffen der jüngeren Zeit dienten im Gegensatz zu den meisten Auseinandersetzungen der steinzeitlichen Menschen - die sich noch am ehesten der Evolution beugen mussten - nicht mehr der Nahrung und damit in erster Linie dem eigenen Überleben, sondern anderen Zwecken. Die Variante des ersten Steins ist auch eher doof, weil es bei dieser Sicht ebenfalls nie ein Ende gibt. Waffen und Atomwaffen sowieso sind trotzdem mehr als überflüssig!
Apropos Nächstenliebe und Humanität - selbst die Menschen in der Steinzeit pflegten bereits ihre Kranken und Verletzten:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fruehe-pflege-neandertaler-kuemmerten-sich-um-schwache-a-616546.html
Das ist also nicht einmal eine so neue Sache, nur hat Kant und Co sie erstmals in Worte gefasst.
Ist eigentlich ein Dieb Hungers wegen ein Dieb oder ein Stärkerer, weil er sich über ein von uns gemachtes Gesetz hebt und stiehlt um des Überlebens willen?