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Smartphones zum selber bauen :-)

xaver4 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Ein holländischer Designer schlägt ein neues Konzept vor, mit dem Endverbraucher sich ein  Smartphone mittels auswechselbarer Module zukünftig selbst "bauen" könnten. Lächelnd

Genauere Informationen zu dem Vorhaben könnt Ihr in diesem Artikel nachlesen.

xaver
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Borlander xaver4 „Hi Borlander ich hatte ja ebenfalls, anfangs, Bedenken wg. ...“
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Nachhaltigkeit ganz wichtig

Ich halte Nachhaltigkeit ebenfalls für sehr wichtig. Bin allerdings nicht davon überzeugt, dass dieses Konzept wirklich zu einer Reduktion des Ressourcenbedarfs führen würde. Durch die vielen Einzelgehäuse und Verbindungen (sowohl mechanisch/elektrisch, als auch zusätzlich erforderliche Schnittstellen-ICs) wird verhältnismäßig viel zusätzliches Material benötigt.

Gesamtlebensdauer (Ersatz von Komponenten möglich, anstatt Neugerät), "Reparatur"-Möglichkeit also

Die Gesamtlebensdauer wird schon heute i.d.R. nicht durch den Ausfall von Hardware beschränkt. Selbst Akkus als die einzigen echten Verschleißteile haben heute eine typische Lebensdauer die deutlich oberhalb der Nutzungsdauer liegt.

dass Dir selbst ermöglicht, einzelne PC-Komponenten auszutauschen? Das mag von mir aus sogar bis zu den Chips gehen (wie es gaaanz früher mal war ;-) Da könnte, wie ich in meinem ersten posting an Dich schon fabulierte, auch beim PC die Modultechnik wieder ins Spiel kommen. Die Produzenten würden zwar nicht mehr so viel verdienen (was die Aktionäre nicht gut fänden, was mir aber am A... vorbeiginge  $-) Aber - z.B. die tausende Tonnen Computerschrott würden sich durch ein solches Konzept schon mal verringern

Beim normalen PC kann ich doch alles tauschen was sich lohnt. Wenn Du Austauschbarkeit bis auf Chip-Ebene willst, dann wird es tauer: Entsprechende Sockel sind recht teuer (alle mechanischen Komponenten sind tendenziell teuer!) und bei den CPU-Sockeln sind wir heute schon im Grenzbereich. Pins wie früher kann man bei den aktuellen Frequenzen nicht mehr verwenden und auch bei Leitungslängen haben wir sehr sehr enge Toleranzen. Ersatz für defekte Baugruppen kann ich auch als ganzes gebraucht beschaffen (ohne das dafür was neues hergestellt werden muss). Der ganz überwiegende Teil an Desktop-PCs landet nicht auf dem Schrott weil er defekt ist, sondern weil ich keiner mehr haben will! Wenn wir noch so viele Steckkarten hätten wie vor 20 Jahren noch, dann würde mindestens die doppelte Fläche an Platinen entsorgt werden.

Es ist doch so, dass man sich als Endabnehmer, 100%ig verschaukelt fühlt, wenn ein Gerät so konstruiert wird, dass es praktisch nicht möglich ist es zu reparieren (s. Apple=>Akkus u.a., elekt. Zahnbürsten mit eingeschweißten Standard-Mignon-Akku, usw., weitere Fälle kennst Du sicher selbst).

Die Kunden wollen immer dünnere Notebooks haben ohne Abstriche bei der Akkulaufzeit. Ein ohne Werkzeug direkt wechselbarer Akku kostet mindestens 2-3mm Höhe! Bei einem Gerät was nur noch 1,5cm dick sein sollen ist das "extrem viel". In Mobile-Workstations mit 2,5-3cm Dicke findest Du auch weiterhin Wechselakkus, aber eben nicht in den besonders auf dünn getrimmten Ultrabooks (die auch regelmäßig direkt verlötete Speichermodule haben).

Bei den Zahnbürsten ist das aber definitiv kein Platzproblem. Ein eingeschraubter Bodendeckel mit Gummidichtung liegt bei Preisen von knapp 100€ durchaus drin.

(wie ich Dich wahrscheinlich ebensowenig

So schaut es aus. Ich habe vor allem den Eindruck, dass Du Dir das ganze technisch viel  zu einfach vorstellst. Nach Deiner obigen Vermutung, dass ich einen technisch geprägten Hintergrund habe, ist dies bei Dir ggf. nicht der Fall?

Gruß
Borlander

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