Wie vor Weihnachten bereits angedacht, möchte ich erstmalig ein alternatives Betriebsystem auf einen älteren Rechner (32bit) ausprobieren. Welche Version der zahllosen linux-Versionen sind ratsam? Meine Gesundheit hatte mir einen Srtich durch die Zeit gemacht und nun gehe ich das Projekt mal an.
Möchte unter Linux unbedingt auch win-Programme installieren können und auchz.B ältere Hardware, wie z.B.älteren Wlan-Stick von Dlink DWL-122 zur Internetanbindung. Was muß ich für Sicherheitssoftware installieren? Fragen über Fragen, aber erstmal von vorn, welches linux macht es mir einfach(er)? Bitte um Empfehlung und verständliche Erläuterung.
Der Rechner hat so lange rumgestanden, das ich jetzt noch keine genaue Auskunft über die Hardware sagen kann, IDE-HDD, nur 2 USB Anschlüsse, Prozessor schätze ich auf Einkern 2,6GHz usw. Ram bestimmt 1GB. Altes win-BS ist nicht drauf.
Bin gespannt, ob es Spaß macht und ich erfolgreich damit surfen, schreiben, drucken, ebayen usw. kann
Danke vorweg.
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Hi!
Die ist was die Windows-Programme angeht schon klar, dass die erstmal NICHT unter Linux installiert werden können. Es sind halt Windows-Programme und keine Linuxprogramme.
Natürlich gibt es dann dann Lösungen bzw. Workarounds: Wine und eine VM mit Windows.
Wine versucht Windows-Programme direkt ohne Umweg unter Linux auszuführen, indem es möglichst viele windowsinterne Funktionen nachbildet. Bei einer VM bootet man ein komplettes Windows in einer emulierten hardwareumgebung. Damit hat man dann den Windows-Desktop in einem Fenster unter Linux laufen.
Ich hab mir gerade erst Gestern eine VM mit Windows 7 aufgesetzt. Damit will ich die Windows-Programme nutzen, die ich bisher noch in einem parallel installierten WinXP nutze. Es sind nicht viele und ich muss erst noch prüfen, was ich davon ersetzen kann (TomTom-Home, iTunes für meinen iPod, Datentransfersoftware für meinen Topfield-Receiver und die Software für die Logitech Harmony Fernbedienung).
Die VM ist vielleicht etwas mehr Aufwand, aber da sie unter Linux letztendlich nur einfach ein Verzeichnis darstellt, kann man sie leicht von einem Rechner zu einem anderen übertragen und dann dort weiternutzen.
OK; jetzt zur Distribution. Deine Hardware ist etwas "ungünstig". Klar kann man Linux auf alter Hardware einsetzen, aber die aktuellen Distributionen mit den schicken Oberflächen leben halt von etwas mehr Rechenpower. Ein Dualcore mit 4GByte RAM und einer SSD, macht da schon deutlich mehr Dampf (und Spaß!).
OK, ich hab ja selbst ältere Hardware unter Linux im Einsatz, daher kann ich Tipps geben. Mein altes Dell-Notebook hat eine Single-Core-CPU mit 2GByte RAM und einer 160GByte Festplatte. Da lässt sich die aktuelle Ubuntu-Version erst gar nicht mehr installieren, weil die CPU kein PAE unterstützt.
Xubuntu 12.04 LTS unterstützt solche CPUs aber noch und nutze eine sparsamme Oberfläche (Xfce), weshalb ich Xubuntu auf dem Notebook installiert habe. Das läuft IMHO flotter als WinXP.
An Anwendungen würde ich auch unter Windows Firefox, Thunderbird und OpenOffice einsetzen, so dass ich da keine Probleme habe (wird alles mitinstalliert oder kann nachinstalliert werden).
Kurzer Einwurf: bei Ubuntu und von Ubuntu abgeleitet Distributionen gibt es die "normalen" Versionen und die Langzeitversionen, die 3 oder 5 Jahre mit Updates versorgt werden. Ich wähle da die Langzeitversionen, weil wenn eine Distri mit der alten Hardware gut läuft, dann wird sie das auch 3 oder 5 Jahre lang tun.
Auf meinem "grossen" Rechner habe ich eine Dual-Core-CPU, 4Gbyte und eine 256GByte SSD (+ 750GByte Festplatte für Daten). Da würde Ubuntu 12.04 LTS mit Unity drauf laufen (ich hab das als Live-Version getestet). Nur hab ich eine alte Mördertastatur, die keine Windows-Tasten hat und diese Tasten haben in Unity einige schicke Funktionen).
Eine neue Tastatur kommt aus historischen Gründen nicht in Frage (die hab ich mit meinem ersten 286er von Vobis gekauft, ein Austausch kommt da nicht in die Tüte - ne, wirklich nicht ), also hab ich mich umgesehen. Das alte Dell hat auch keine Windows-Tasten und läuft mit Xfce gut. Warum dann nicht auch auf dem grossen rechner Xfce?
Gesagtm gesuchtm verglichen udn entschieden: Linux Mint 13 basiert auf Ubuntu 12.04 LTS und es gibt eine Version mit Xfce - rate mal worunter ich gerade schreibe...
Linux Mint 13 Xfce wäre ein Tipp, den ich hier konkret geben möchte.
Das müsste auch mit einem Single-Core-Rechner gut laufen. Es nutzt eine etwas jüngere Xfce-Version als Xubuntu 12.04 (4.10 statt 4.8). Zusätzlich findet man hier auf Nickles.de bereits einige Hinweise zu Linux Mint mit XFCE, gerade auch, was die Installation betrifft.
Ubuntu und Linux Mint sind Distributionen mit grosser Anwendergemeinde. Man findet Userforen und Wikis im Netz (wobei Linux Mint User auch die Firen/Wikis von Ubuntu mit nutzen können - Linux Mint basiert ja auf Ubuntu.
Zu dem WLAN-Stick kann ich dir nichts konkretes sagen. Nur, dass die eingebauten WLAN-Adapter dreier Notebooks bei mir problemlos erkannt wurden.
An Sicherheitssoftware setze ich hier nichts spezielles ein. Linux ist als Ableitung von Unix mit einem strengerem Sicherheitskonzept ausgestattet. Updates für Browser und verwendete Updates laufen über die Updateverwaltung der Distribution rein. Die deckt jede Software ab, die über das Softwarecenter der Distribution eingespielt wurde (hier muss man aber beachten, dass man aktiv gewartete Software einspielt).
Ich würde mit Linux Mint 13 Xfce anfangen. Ein Test kostet maximal Zeit, mehr nicht. Sollte das zu schlecht laufen, werden Mitleser bestimmt noch reichlich sparsame Alternativen benennen können.
Bis dann
Andreas