Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

Ist das Nötigung, oder gängige Praxis?

unhold06 / 40 Antworten / Flachansicht Nickles

Also, bei Amazon.de eine Festplatte bestellt. Soweit so gut, schnelle Lieferung etc.

Tage später, wer bei Amazon.de schon einmal bestellt, bzw. gekauft hat, kennt das Prozedere.

Sie wollten eine Bewertung über den Verkäufer. Also Versand, wie schnell usw.

Da ich von Natur aus ein ehlicher Mensch bin und mit meiner Meinung auch nicht hinter den Berg halte, habe ich dem Verkäufer nur 3 von 5 möglichen Sternen gegeben. Warum?

Die Art eine Festplatte zu versenden war derart diletantisch. Eine Pappe um die FP, etwas Knüllpapier und ab die Luzie.

So Kunde, wir haben geliefert, daß sehr schnell, nun gib uns eine positive Bewertung.

Heute nun bekam ich eine E-Mail vom Verkäufer, in welcher mir ein Gutschein in Höhe von 25,00€ in Aussicht gestellt wurde, sollte ich bei denen im Onlineshop einkaufen und meine abgegebene Bewertung überdenken.

Hier ein Ausschnitt aus besagter Mail:

vielen Dank für Ihre Bestellung über Amazon und Ihre anschließende Bewertung. Wir haben Ihre Kritik zur Kenntnis genommen und werden diese natürlich dazu nutzen, um unsere internen Abläufe zu optimieren. Seien Sie versichert, dass wir uns Ihrem Problem annehmen.

Da wir derzeit 3 neue Mitarbeiter haben, bleibt es leider nicht aus, dass  einige wenige Bestellung anders ablaufen wie gewünscht. 

Aber das können wir definitiv besser und möchten Ihnen hierzu gerne die Gelegenheit geben, unseren Service erneut zu testen. Überzeugen Sie sich davon, dass eine Bestellung in unserem Haus ein durchweg positives Kauferlebnis ist.

Daher möchten wir Ihnen gerne einen Einkaufsgutschein im Wert von 25€ für Ihren nächsten Kauf über unseren Onlinestore oder über unseren Amazon Store schenken. Hierzu überdenken und ändern Sie aufgrund der neuen Erfahrung die bereits abgegebene Bewertung bei Amazon und erhalten dementsprechend den genannten Gutschein.

Mit freundlichen Grüßen


Das ganze finde ich schon ganz schön heftig. Die 25,00€ können die sich in die Haare schmieren.

Zum Abschluß sollte nicht unerwähnt bleiben, die Kritik richtet sich nicht an Amazon.de, den Bestellungen werden bzw. wurden immer sehr schnell und korrekt bearbeitet und verschickt. Bei Problemen, welche auftreten können, immeer sehr kulant. Viel mehr geht die Kritik an die Handelspartner, von denen ein paar wenige versuchen, mit kleinen Geschenken, die Kunden zu einer positiven Bewertung zu bewegen, in dem sie Geldprämien versprechen.
Schade!
... unhold06
... unhold06
Andreas42 mawe2 „Das hier geschilderte Problem und die sehr unterschiedlichen...“
Optionen

Hi!

Hat jemand einen brauchbaren Lösungsansatz?

 Das kann eigentlich nur das eigene Gefühl beim Lesen der Bewertungen sein. (Ich meine die kurzen, selten mehr als 2 Zeilen umfassenden Verkäuferbewertungen, nicht die deutlich längeren Artikelkritiken).

Es wäre denkbar, dass auch die kurzen Händlerbewertungen frisiert werden, aber bei Verkäufern, die mehr als 10000 Bewertungen haben (das kommt bei Versendern aus dem CD/DVD/Spiele-Bereich häufig vor) erscheint mir das unwahrscheinlich - die müssten zuviele Verkäufe inszenieren, damit das sich das auf die Statistik auswirkt.

Generell sind trotzdem viele Bewertungen schlicht und ergreifend unbrauchbar, weil immergleich "Ebay-Sätze" genutzt werden ("Alles Super!", "Perfekt!" usw.). So dass man schon eine gewisse Anzahl an Bewertungen braucht um ein "Gefühl" für den Anbieter zu bekommen. Die Masse macht es hier...

Der berechnete Beurteilungsfaktor liegt bei großen Anbietern immer über 90%, da kann man quasi schon gezielt nach Anbietern mit >97% suchen.
Bei grossen Anbietern mit <90% bin ich schon sehr vorsichtig, da bestelle ich nur in absoluten Ausnahmen.

In der Praxis suche ich mir immer Bewertungen raus, die 3 oder weniger Sterne betreffen und lese was dort steht. Geht es um einen Händler der aus UK oder USA liefert und man findet dort schlechte Bewertungen, weil die Lieferzeit zu lang war, muss das für mich kein Ausschlußkriterium sein. Wenn der Preis stimmt und die anderen Bewertungen sagen, dass die Qualität der gelieferten Artikel gut sind (negative Sachen werden eigentlich immer erwähnt). dann bestelle ich dort häufig trotzdem. Was spielt es für mich für eine Rolle, ob eine CD nach 3 oder 14 Tagen da ist, wenn ich Zeit habe? Wenn ich ein Geschenk in drei Tagen brauche, dann würde ich diesen Händler natürlich nicht nehmen.

Kleinere Anbieter machen sich dann oft die Mühe auf schlechte Bewertungen in Textform zu reagieren. Das mag das ein oder andere mal hilfreich sein. Ich sehe das eher als Unterhaltung und wechsle zum nächsten Händler um dessen Profil anzusehen.

In der Praxis finde ich, dass die Verkäuferbewertungen bei Amazon viel leichter zu interpretieren sind, als die Artikelkritiken (auch die Artikeltests auf anderen Portalen).
Da eine gutgemachte falsche Kritik zu erkennen, ist fast unmöglich. Da kann man sich fast nur als "älteres" Mitglied halbwegs sicher orientieren, wenn man weiß, dass die Schreiber, schon lange dabei sind. Bei Amazon hätte ich bei den Artikeln nicht diesen Überblick.

Update: Beim Durchlesen war ich mir nicht mehr sicher, ob du nicht auch wissen wolltest, was man selbst am Besten in die Bewertung schreibt. Ich schreibe kurz, ob die Ware wie beschrieben angekommen ist und wie schnell geleifert wurde. dabei erwähne ich den Artikelgruppe (es ist ein Unterschied, ob man eine CD oder ein grosses Buch bestellt hat). Bei gebrauchter Ware erwähne ich, ob die so ankam, wie sie beschrieben wurde.

In den seltenen Fällen, in welchen ich zurücksenden musste, schreibe ich dann, dass die Ware nicht dem zustand entsprach (oder ein falscher Artikel geliefert wurde) und das die Rückabwicklung problemlos erfolgte. (Ernsthaft: ich hatte in diesen wenigen Fällen, noch keine Probleme mit der Rückabwicklung - was vermutlich an meiner Vorauswahl des Anbeiters lag).

Bis dann
Andreas

Klingt in der Tat... Olaf19