Hallo an alle Linux-Freunde hier im Forum.
Wie bekommt man Gnome 2.3 unter OpenSuse 12.1 in der 64-Bit-Version
a) installiert und
b) zum Laufen?
Über Anleitungen - nach Möglichkeit keine allzu groben Kernel-Rekompilierungs-Hacks, die beim nächsten Kernel-Update wieder verschwinden - oder Verweise auf solche wäre ich dankbar.
Gruß,
ein Linux-Freund
... einer von denen, die einen Rechner zur Unterstützung ihrer Arbeit gebrauchen und zu diesem Zweck auch optimal einrichten wollen und für die daher Gnome 3.2 nicht zu gebrauchen ist.
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Hallo Violetta
von der Stange
Nehmen wir es am Beispiel Winterjacken, passend zur Jahreszeit: Es gab viele Jahre lang Winterjacken, die zwar (für Herren) immer ähnlich geschnitten waren, aber nun mal gepasst haben. Und so eine will ich wieder. Gerne auch "von der Stange" - wenn sie passt. Eine Winterjacke mit nur einem Armteil passt mir nicht, weil ich zwei Arme habe. Eine Winterjacke, bei der die Armteile ganz neu und hip vorn und hinten statt seitlich angenäht sind, auch nicht. Eine Winterjacke, die weder Knöpfe noch Knopflöcher und auch keinen Reißverschluss hat, bleibt offen und ist damit im Winter nicht praktisch - egal, wie toll das Logo vom Hersteller aussieht und wie viele bunte Bildchen der Hersteller riesengroß irgendwohin aufgenäht hat.
und frickelt nicht
Anders als Windows und MacOS ist Linux eines der BS-se, die man nicht nur benutzen kann, wie sie sind ("Friss oder stirb"), sondern die man den eigenen Bedürfnissen und Wünschen anpassen kann, weitaus mehr jedenfalls als die erstgenannten. Unter anderem genau deswegen benutze ich Linux. Weil es nicht nur im Design, sondern auch in der Funktionalität wirklich verschiedene Fenster-Manager gibt. Und weil auch innerhalb ein und desselben Fenster-Managers weitaus mehr und weitreichendere Möglichkeiten dazu bestehen, Desktop und Fenster und Fensterverhalten bzgl. Maus- und Tastatur-Anwendung usw. den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Wenn man das "frickeln" nennt, dann hat man vielleicht ein etwas eingrenzendes Verständnis von der Freiheit, die Linux seinen Anwendern explizit bietet.
Und: ich schrieb nicht umsonst: "nach Möglichkeit keine allzu groben Kernel-Rekompilierungs-Hacks". Wenn Du das "Gefrickel" nennt, kannst Du 12.1 eh nicht nutzen, zumindest nicht mit einer NVidia-Graphikkarte. Denn:
- Gnome 3.2 setzt zwingend 3-D-Funktionalitäten der Graphikkarte voraus,
- der Nouveau-Treiber, Bestandteil der Distribution OpenSuse-Linux 12.1, bietet diese Funktionalitäten leider nach wie vor nicht funktionsfähig an, was zu einem nicht funktionsfähigen System führt (siehe unten)
- NVidia-Treiber sind nicht Bestandteil der Distribution OpenSuse-Linux 12.1,
- der reguläre Weg zu deren Installation (Yast / Zypper / 1-Klick) versagt, weil der 12.1-er-Kernel bei NVidia-Treibern auf Version 173.xx beharrt, NVidia aber für OpenSuse-Linux 12.1 aktuell die Treiber in der Version 285.09.58 anbietet.
Es reicht nicht aus, den Nouveau-Treiber zu deinstallieren und zu 'blacklist'-en und NVidia-Treiber zu installieren. Nein, man muss den Kernel rekompilieren. Zumindest hat das - im Unterschied zur Bearbeitung diverser .config-Dateien - geholfen; das System gefällt mir zwar wegen Gnome 3 nicht, aber immerhin läuft es, was es ohne diesen Eingriff, den Du wahrscheinlich als "Gefrickel" bezeichnen würdest, nicht tat. Dein Vorschlag, es"von der Stange" zu nutzen, funktioniert mit NVidia-Graphikkarten leider nicht:
Wenn die Installation von DVD abgeschlossen ist und der lokal installierte Kernel zum ersten Mal gestartet wird, bekommt man ein paar grüne abstrakte Streifen am oberen und ähnliche am Monitor unten zu sehen (das sollte das Hintergrundbild zur Anmeldung sein), nur leider ist statt des schwarzen Anmeldefensters (schwarz: psychologisch massiv daneben!) der überwiegende Teil des Bildschirms schwarz, die Tastatur und die Maus werden gar nicht mehr abgefragt, und nun hat man genau zwei Möglichkeiten:
- Man schaltet den Rechner hart aus (Die Soft-Down-Funktion des Ausschaltknopfes funktioniert übrigens nicht, weil noch nicht konfiguriert und weil in diesem Zustand logischerweise auch nicht konfigurierbar) oder drückt den Reset-Knopf. Danach ist die Installation zerschossen und man darf von vorn beginnen (Freude kommt auf!!!).
- Man wartet, bis die Festplatte eine Minute lang keinerlei Reaktion mehr zeigt und schaltet den Rechner dann aus. Danach kann man das lokale System immerhin starten, allerdings nur im failsafe-Modus. Um es im regulären Modus starten zu können, muss man nun in den Kernel eingreifen, damit er die aktuellen NVidia-Treiber überhaupt akzeptiert.
Gruß,
TuxFreund