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Wohin führt der Desktop-Wahnsinn? Was wollen wir wirklich?

Markus Klümper / 55 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo! Da die ich die Diskussion um den Ubuntu Desktop etwas konstruktiver anfangen, habe ich mir mal erlaubt einen neuen Thread aufzumachen. Auch ich bin Ubuntu-Fan, dem es bei den aktuellen Entwicklungen die Füße hochklappt. Meiner Meinung nach wird hier versucht, einfach etwas neu zu machen was seit Windows 95 eigentlich ganz ok ist: Das Bedienschema des Desktops.

Dummerweise wird etwas, dessen Einfluss zur Bedienung eines PCs völlig überschätzt wird, verschlimmbessert um unbedingt mal was neues zu machen. Ich finde, die "Programmanwahl" ist seit Windows 95 / NT4.0 optimal und beim Besten Willen nicht zu verbessern.

Was haben wir denn mit dem neuen Ubuntu Quatsch? Eine Vorauswahl für die wichtigsten Programme bzw. das was das System dafür hält. Nach allem anderen müssen wir suchen. Per Text. Sind die Irre? Was soll dieser Mist? Auf dem Netbook ganz nett, aber auch da nicht der Brüller.

Jetzt frage ich mal: Was hat der Anfänger davn? Meiner Meinung nach überhaupt nix. Warum?

1. Jeder Depp kommt mit der Baumstruktur des eines Startmenüs klar.
2. Jeder Depp kann seine Bilder, Filme und Videos selber ordnen.
3. Die Anwendungen könnten oft bedienerfreundlicher sein, aber für die ändert sich ja nix.

Was erwarten wir denn nun von einem Betriebsystem samt Desktop-Oberfläche?

1. Das Hardware möglichst automatisiert eingebunden wird. Da hat W7 massiv aufgeholt!
2. Das sinnvolle Funktionen wie CD-Brennen gleich mit eingebaut sind. Werden bei Windows immer mehr!
3. Ein wirklich gutes Tool zum kopieren großer Datenmengen vermisse ich nach wie vor, in allen Systemen.
4. Optische Neuerungen finde ich überflüssig, gefallen mir tlw. aber dennoch. W7 sieht halt frischer aus als XP. Unwichtig aber nett.
5. Einem Tool was hilft, seine MP3s mit kryptischen Dateinamen zu ordnen...
6. Ein Dateisystem was erlaubt, Foto-Ordner zb. einmal nach Aufnahmedatum und einmal nach Anlass zu ordnen. Und zwar ohne jede Datei stundenlang bearbeiten zu müssen und was ohne irgendwelche Indizierung funktioniert.

Alles in allem muß ich leider sagen dass ich verstehe warum Windows 7 Boden gutgemacht hat, obwohl das Startmenü das Beschissenste aller Windows-Versionen ist. Da Rocketdock benutze stört mich das aber nicht so sehr. Eine Icon-Leiste für wichtige Programme, Dateien und Ordner gibt es schon seit 1997, im Microsoft Office-Paket.

Michael Nickles Ansage, für PC-Neulinge sei dieser neue Ubuntu Desktop einfacher, kann ich nicht nachvollziehen. Alleine schon aus einem simplen Grund: Der Anfänger braucht Experten in seiner Umgebung. Und wenn er keinen kennt der sich mit dem Kack auskennt hat er gelitten.

Vielleicht bin ich ja zu konservativ, schließlich bin ich auch bei den letzten KDE-Versionen schreiend weggelaufen. Aber: Meiner Meinung nach sollte Bestehendes verbessert werde ohne radikal alles umzuwerfen. Zumal man hier was auf biegen und brechen verschlimmbessert hat. Wenn das Ziel war, mal wieder mit einem verspinnerten Desktop-Flop in die Geschichte einzugehen, ist man auf dem richtigen Weg. Ubuntu-Sympathisanten, die am liebsten auf ihr Windows verzichten würden, aber zu feige dazu sind (wie ich) werden in die Wüste gejagt.

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Die Definition "Betriebsystem / Kernel" hatte ich bereits angesprochen, aber das ist nicht wirklich entscheidend. So gesehen ist Windows auch eine Distribution, nur die Anwendungen sind eher abgespeckt (Wordpad statt OpenOffice u.v.m.). Die Trennung sollte einem schon bewußt sein, insbesonder hinsichtlich der Flexibilität von Linux.

Die Unity-.Oberfläche sehe ich nicht so sehr als Problem, nur bringt uns Gnome 3.0 auch etwas komplett neues. Einige Ansätze sind anscheinend so ähnlich daß es zu verwechselungen kommen kann. Wie auch immer, die Problematik ist ähnlich.
Wo ich widersprechen muss ist der Zusammenhang zwischen den Startmenüs und den Unix-Philosophien. Von letzteren ist überhaupt nix mehr übrig in dieser Hinsicht. Anwendungen sind vom Funktionsumfang unter Windows und Linux ähnlich bis identisch. Außerdem war Ubuntu (und andere Distris vermutlich auch) vorbildlich. Alles viel aufgeräumter als unter Windows, wenn man an komplettes System betrachtet mit typischen Anwendungen.

@dergrosseguru: Ich nutze Linux nicht um Geld zu sparen, sondern weil ich Ubuntu sehr mag, insbesondere die einfache Installation und das komfortable aktualisieren. Meine Kunden sparen aber Geld weil ein nicht zu alter Rechner innerhalb einer Stunde alles drauf hat, was bei M$ durchaus etliche Stunden dauern kann. Für normale Kunden besteht das Hauptproblem im "Unbekannten" und den ewigen Sprüchen der Bekannten, die Windows haben und Linux nicht kennen. Ergo in der Not nicht helfen können.

Nach wie vor halten mich nur zwei Dinge ab, Linux auf breiterer Front einzusetzen: Wichtige Anwendungen für Windows (WINE ist da kein Thema für mich!!) und das Problem das ich mobiles Internet nutze und es hier immer wieder richtig Stress gibt. Schade ist nur das der Stress unnötig ist, da der Kram manchmal mit alten Versionen klappt.

Humbug ist die Ansicht, Linux kann Windows nicht ersetzen. Klar ist Linux ein Unix-Ersatz, aber auch da gab es GUIs. Und heute ist das alles so ausgereift daß es ingesamt nur ein Detail hapert. Sofern nicht der neue Desktop alles wieder über den Haufen wirft!

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