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Musikkasetten retten

weloeho / 24 Antworten / Flachansicht Nickles

Was ist, wenn mein Kasettenabspielgerät nur einen DIN Diodenausgang hat?
Gruß weloeho

Nun ja ... rill
Musikkassetten retten rill
Olaf19 Xdata „Mit der Aussage die Räumlichkeit sei bei guten CD oder DVD Playern im...“
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Der Pioneer ist da vielleicht nicht soo ehrlich und erzeugt eine Breitenstaffelung die im Original garnicht enthalten ist.

Generell gilt genau das als eine Stärke der analogen Technik - die Kunst der "angenehmen Verfälschung".

Im Tonstudiobereich triffst du teilweise heute noch auf analoge Tonbandmaschinen, Mehrspurgeräte vielleicht nicht mehr, zweispurige zum Mastern aber schon. Zu deren sympathischen Eigenschaften gehört das Phänomen der "Bandsättigung" - das können digitale Geräte nicht.

Prinzipiell heißt das nichts anderes, alsdass Bandmaschinen toleranter gegen Übersteuerungen sind. Während eine digitale Aufnahme bei der geringsten Überschreitung des Maximalpegels gräulich anfängt zu Klirren und zu Zerren, steckt das Tonband so etwas locker weg - erst bei starken Übersteuerungen kommt es zu hörbaren Verzerrungen.

In dieser Grauzone zwischen "schon übersteuert, aber noch okay" und der Verzerrung liegt die sog. Bandsättigung, was im Prinzip eine sanfte Kompression des Klangmaterials bedeutet. Toningenieure, die mit Bandmaschinen arbeiten, nutzen diesen Toleranzbereich ganz bewusst und geschickt aus, um damit noch mehr klangliche Wärme zu erzielen. Wer digital arbeitet, muss sich da schon etwas anderes einfallen lassen... vielleicht eine Röhrenkompressor-Simulation als Software-Plugin ;-)

Die Geschichte mit der Breitenstaffelung war mir übrigens neu. Ich hätte bei den alten Kassetten eher auf das Gegenteil getippt - dass mit zunehmendem Rauschen bei gleichzeitig schwindendem Nutzsignal im Höhenbereich die räumliche Staffelung eher abnimmt. Aber da kann ich mich täuschen.

CU
Olaf