Die von RTL 2 seit Anfang Oktober ausgestrahlte Serie "Tatort Internet" spaltet die Gemüter, wird heftig diskutiert. Das fängt bereits bei der Einordnung des "Sendeformat" an. Ist es eine Dokumentation, Reportage, Reality-TV oder ein Mischmasch aus allem?
Scharfe Kritik an RTL gibt es jetzt zumindest mal von der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK). Eine Expertengruppe hat vier Folgen geprüft und ist zum Schluss gekommen, dass die beiden ersten Folgen gegen die im Rundfunkstaatsvertrag verankerten Programmgrundsätze verstoßen.
Und zwar, weil die Persönlichkeitsrechte nicht hinreichend gewahrt wurden. Aus Sicht der ZAK hätte die Redaktion sicherstellen müssen, dass die potentiellen Täter hinreichend unkenntlich gemacht werden, damit sie von ihrem sozialen Umfeld nicht identifizierbar sind.
In den beiden weiteren getesteten Folgen wurden die mutmaßlichen Täter ausreichend "geschützt". Grünes Licht kriegt RTL immerhin von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Bei einer Überprüfung unter jugendmedienschutzrechtlichen Gesichtspunkten, wurden keine Verstöße festgestellt.