....denn ich bin nicht sicher, ob es richtig oder falsch ist für Pakistan zu spenden.
Bis gestern vertrat ich noch den Standpunkt, ich gebe mein Geld nicht her, damit islamische Terroristen neue Waffen kaufen und Schulungslager bauen können, und wer Geld für die Atomwaffenentwicklung hat, der kann sich selbst helfen.
Dies war allerdings viel zu pauschal und ohne genauere Kenntnis der Materie gedacht.
Inzwischen bin ich da nämlich nicht mehr so sicher, denn ich glaube mittlerweile, wenn man nicht an eine speziell für Pakistan gegründete Hilfsorganisation spendet, sondern an eine Organisation, die direkt vor Ort vertreten ist, wie zum Beispiel an das DRK, landen diese Mittel direkt da, wo sie hingehören, nämlich bei den Bedürftigen, von denen ohne westliche Hilfe vermutlich sehr viele sterben würden.
Nun kommt wieder die andere Seite, die da sagt, duch z. B. Nahrungsmittelkauf vor Ort unterstützt man aber indirekt die Taliban - ja, vermutlich ist das so, aber soll man tausende Kinder und Erwachsene vor die Hunde gehen lassen und das Ganze dann als Kollateralschaden bezeichnen, nur weil wir langsam, was den Islam angeht, zu genauso fanatischen Gegnern werden, wie die Moslems unsere sind?
Ich finde, nein, denn damit sind wir nicht besser als die, die uns wegen unseres Glaubens oder Unglaubens verurteilen.
Und die Leidtragenden sind wieder mal die Ärmsten der Armen.
Das kann so nicht richtig sein.
Das ich überhaupt nachdenken muss, bevor ich mich entschließe zu helfen, hätte ich in anderen Fällen als armselig bezeichnet - in diesem Fall aber nicht.
Ich habe einige Jahre ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation gearbeitet und empfand das als sinnvoll und befriedigend.
Ich habe auch eine andere große Organisation finanziell unterstützt und empfand dies als gut und richtig.
Ich werde auch für Pakistan etwas spenden, aber ich werde es zum ersten Mal angespannt, unsicher und mit gemischten Gefühlen tun.
Liebe Grüße
Sandra
Off Topic 20.200 Themen, 224.235 Beiträge
Hallo,
Ich habe ähnliche Gedanken gehabt. Armselig ist der Gedanke sicherlich nicht!
Trotzdem habe ich einen Betrag gespendet der ausreichend ist, um einige Familien für einen Monat zu unterstützen.
Man muss sehr deutlich zwischen den politischen Problemen, eines Landes und der Bevölkerung anstellen.
Die Religion wird in den meisten Gebieten den Landes, eher pragmatisch ausgelegt, egal, ob Moslem, Hindu, Sikh oder Christ. Es gibt in meinen Augen kein anderes Land wo verschiedene Glaubensrichtungen, so friedlich miteinander Leben. Die Kaschmir Region ist nicht stellvertretend für das gesamte Land.
Die Taliban, sind auf Regierung und Militärebene ebenso unerwünscht, wie überall auf der Welt, wo es gebildete Menschen gibt. Bestes Beispiel dürfte die Swat-Tal Offensive im Mai 2009 sein, die ausschließlich gegen die Taliban und deren menschenverachtende Weltanschauung gerichtet war.
Was mir immer wieder durch den Kopf geht, ist warum in Haiti, oder nach dem Tsunami 2004 nicht die selben Fragen gestellt wurden. In einem Thread der bereits gelöscht wurde, ist die Ansicht vertreten worden, das es in Pakistan zu Protesten gegen den Westen kommt. In Indonesien (auch Bali, das deutschen Touristen Paradies...), in den südlichen Provinzen von Thailand, in überwiegend muslimischen Provinzen von Indien... warum dort nie diese Fragen gestellt werden.
Indronil