Hallo Ihr Lieben,
gerad' habe ich eine für die Diakonie bestimmte Handtasche leergeräumt und was fiel mir da in die Hände?
Nein, kein ranziger Lippenstift sondern ein alter Organspendeausweis.
Der aktuelle, den ich in meinem Portemonnaie mit mir herumschleppe, ist für mich schon so selbstverständlich geworden, dass ich ihn nicht mehr wahrnehme, aber der alte, zerfledderte Ausweis hat in mir die Überlegung ausgelöst, weshalb so wenig Menschen so etwas bei sich tragen.
Ist das wirklich nur Bequemlichkeit?
Heute bekommt man diese Pappkärtchen, die Leben retten könnten, schon überall, in der Apotheke, beim Arzt, im Internet und wer weiss, wo sonst noch.
Also, ich finde, Organspende ist eine sehr gute Sache und ich würde mir wünschen, dass mehr Leute sich einen Ausweis hierfür besorgen würden; wie wär's denn bei dem nächsten Apothekenbesuch?
Ich habe nichts gegen Leute, die keinen Oranspendeausweis haben, weil sie aus bestimmten Gründen dagegen sind, nach ihrem Tod ihre Hülle quasi noch weiter verwerten zu lassen, aber ich kann nicht verstehen, dass man keinen hat, weil man nur keine Lust hat, sich so ein Papier zu besorgen.
Es würde mich mal interessieren, wieviele Nickler auch Organspender sind....
Liebe Grüße
Sandra
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Hallo Sandra,
schön, dass auch mal so ein Thema hier diskutiert wird.
Selber habe ich keinen solchen Organspenderausweis. Habe zwar einen Ausweis daheim leigen, jedoch nicht ausgefüllt. Riecht zwar nach Verschwörungstheorie, aber ich habe einfach Angst im Falle eines Unfalls eher für Tod erklärt zu werden als ohne die Organspendeeinwilligung, nur damit man an die wertvollen Organe kommt. Da in diesem Land alles immer mehr kommerzialisiert wird, werden in den letzten Jahren meine Bedenken diesbezüglich immer größer.
Ja, das klingt sehr egoistisch, aber wenn man einmal das Vertrauen in den Staat im Allgemein und das Gesundheitswesen im Speziellen verloren hat, kommen eben solche Ängste zu stande.
Eventuell gibt es gute Links zu diesem Thema, die mich ggf. Überzeugen könnten, das Kärtchen doch noch auszufüllen.
Muss dazu sagen, dass ich in einer Patientenverfügung meinen nächsten Angehörigen, die Möglichkeit einer Organspende im Falle meines Todes erlaubt habe. Da habe ich aber immer noch eine Gewissheit, dass ich nicht schon "zerlegt" bin, bevor meine Angehörigen von meinem Ableben überhaupt erfahren haben, bzw. mein Körper noch lebt, aber man mich schleunigst für Gehirntod erklärt hat, da man ja Organspender und man die Maschinen schon abgestellt hat, bevor die Angehörigen ggf. die Situation überdenken können, da der nun nicht mehr Handlungsfähige sich ja vorher selbst zur "Verwertung" freigegeben hat.
Gruß
repi