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News: Strafe für Lahmheit

Quelle muss Flachbildschirme für 199 Euro liefern

Redaktion / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Pech für Quelle: 2007 wurden im Online-Shop Flachbildschirme für 199 Euro angeboten, die eigentlich 1.999 Euro kosten sollten - also ein Druckfehler. Quelle teilte den Bestellern mit, dass es sich beim Preis um einen Irrtum handelt und erklärte den Kauf für ungültig.

Das Amtsgericht Fürth sah das jetzt anders und hat die Bestellungen trotz falscher Preisangabe für gültig erklärt, Quelle muss die 1.999 Euro teuren Bildschirme jetzt für 199 Euro ausliefern. Die Richter begründeten ihr Urteil damit, dass Quelle die Kunden erst sehr spät (angeblich 2 Wochen) nach der Bestellung informiert hatte.

Zudem hatte Quelle von den Kunden eine Anzahlung gefordert. Ob sich dieses Urteil pauschal auf andere Fälle bei falschen Preisangaben übertragen lässt, ist sehr fraglich. Die Richter betonten ihre Entscheidung im Fall Quelle so getroffen zu haben, weil Quelle schlichtweg zu lang reagiert hat - der Fehler hätte viel schneller erkannt und bereinigt werden können.

Michael Nickles meint: Allzu schlimm dürfte die Sache für Quelle sicherlich nicht sein. Im Hinblick auf den brutalen Preisverfall bei Flachbildschirmen sind die inzwischen zwei Jahre alten Fernseher sicherlich keine 1.999 Euro mehr wert (falls sie nicht ehe bereits von Nachfolge-Modellen ersetzt wurden).

nettineu Markus Klümper „Ich glaube wir haben in unserer Gesellschaft ein echtes moralisches Problem....“
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Markus, das berschreibst Du vortrefflich. Woher kommt dass mit der Moral? Jedem ist das eigene Hemd näher als des Gegenüber. Selbst sehr private, an sich positive Gemeinschaften, z.B. verheiratete Paare, lassen sich scheiden, fast 50% aller Paare. Wie soll dann erst ein gutes Verkäufer/Kunde Verhältnis entstehen, wenn beide Seiten grundsätzlich vermuten und erwarten über den Tisch gezogen zu werden. Mit beweisenden Erlebnissen kann wohl jeder von uns aufwarten.

Was mich stört, ist das der reale Wert einer Ware nur ein Bruchteil dessen ist, wofür es über den Ladentisch geht. Verhältnis 1:10 keine Seltenheit. Ein Extrembeispiel, erst in letzter Woche wieder mitgekriegt, Schlaufenschals aus China inkl. Transport und Importsteuer per Stück EK 0,89 Euro. VK am Anfang 79,- Euro !!! nach halben Jahr VK 49,- Euro, nach 1 Jahr 19,90 Euro, Rest geht in die Werbung für 4,99 Euro. Rechne mal aus, was steuerlich Mwst. und Einkommensteuer da abgezockt wird, auf Kosten der Verbraucher, die z.B. an der Kasse einen Nettolohn von 6,90 Euro/Stunde haben. Oder Arbeitspeicher für diverse Rechner, erhebliche Differenzen bei identischer Ware von beweisbar. Was lernen denn unsere Kinder im Fach "Wirtschaft" in der Schule: "Wie zocke ich am besten mein Gegenüber ab..., um selbst Vorteile zu haben."

Jeder Warenfluß unterliegt der Märchensteuer, das ist das Übel, ständig verordneter staatlicher Zugewinn ohne Gegenleistung. Bei meinem Bauer um die Ecke bekomme ich echte Ökoware stets preiswerter, als in jedem Supermarkt. Glaubst Du der Zahlt die MwSt. oder versteuert seine Bioware?

Hat sich schonmal einer überlegt, allein für 1 Jahr Streusalzkosten im Winter könnte man über Jahre das gesamte Volk kostenlos mit Winterschuhen beglücken. Nur ein Eurofighter (85 Mio) weniger würden sämtlich Kindergärten des Landes finanzieren. Also bitte vor den Wahlen mal nachdenken ob die Politik das macht, was Du (und das Volk) willst. Ist das Volk dumm?

Quelle macht mit den Kunden eh was es will, erst recht in und nach der Insolvenz. Verstehe sehr wohl die Klage, aber das etwas dabei rauskommt, das glaube ich nicht. Eher werden die gegensätzlichen Interessen sich verhärten.

Auch wenn an der Quelle-Insolvenz viele persönliche Schicksale hängen, so ist es dennoch gut, das Großkonzerne bei verfehler Firmenpolitik und zuviel Kapitalenzug Insolvenz anmelden. Den Menschen Arbeitern) sollte man helfen, nicht den Firmen mit Kapital. Gesunder Menschenverstand sollte wieder aufkommen und werthaltige Ziele verfolgt werden, ohne unnützer Klage und Konfrontationen.

Quelle ade... hoffentlich.