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Analog Modem bringt zu geringe Datenrate

diitz / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit dem Analog Modem Creatix V.92 Data Fax in meinem gebraucht erworbenen PC Medion MD8800 kommen nur max. 33kB zustande (Ist aber angegeben mit bis 115kB), Da hier kein DSL oder eine Funkalternative angeboten wird, muß ich mich eh schon mit lächerlichen 50kB zufrieden geben , die der bisher genutzte Medion MD8008 auch leistet .
Ich habe bereits die Einstellungen üperprüft , den von Medion bereitgestellten aktuellen Treiber für das Modem installiert , das Kabel ausgetauscht, aber mehr als 33kB kommen nicht durch . Muß ich davon ausgehen, daß das Modem einen technischen Defekt hat oder gibt es noch einen Trick oder eine Einstellung , die ich ändern kann oder muß?
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Andreas42 diitz „Analog Modem bringt zu geringe Datenrate“
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Hi!

Analoge Modems werden noch ungleich stärker von der Qualität der Verbindung beeinflusst, als DSL-Anschlüsse. In der Praxis war es so, dass man die max. mögliche Datenrate nur dann erreicht, wenn die Telekom den zentralen Vermitlungsknoten, direkt neben dein Modem verlegt. ;-)

In deinem Fall passt aber auch etwas anderes nicht. Es ist zwar jetzt schon mindestens 7 Jahre her, dass ich mit einem analogen Modem online war, aber 115kB war schon damals kein Standard (und da in diesem Gebiet AFAIK auch bis heute nichts neues Geschaffen wurde; man hat sich in der Industrie erst auf ISDN, später auf DSL und jetzt UMTS konzentriert), kann das auch heute kein Übertragungsstandard sein, zumindest nicht das ich wüsste. Ich tippe mal wieder auf eine Werbeverwurstung, die von den Marketingleuten herbeigerechnet wurde.

Ich muss jetzt erstmal schaun, ob man im Netz Info vom Hersteller zu deinem Modem findet.

Das kann schwierig werden: der Hersteller ist Creatix. "Data Fax" nannten sich AFAIK fast alle Modems von ihm (weil sie Daten übertragen können - dafür sind sie ja da - und auch faxen können). "V.92" ist ein Standard für analoge Modems.

Info von Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/V.92#V.92

"Der Standard V.92 erhöht die theoretisch mögliche Sendegeschwindigkeit des teilnehmerseitigen Clientmodems auf 48 kbit/s"

Downloadseitig scheint V.92 auf V.90 zu basieren:
"V.90 ist ein von der ITU empfohlenes Datenübertragungsverfahren für 56-kbit/s-Telefonmodems."

"Üblicherweise liegt die erreichbare Geschwindigkeit zwischen 40 und 50 kbit/s. Auf einer mangelhaften oder sehr stark gedämpften, langen analogen Leitungsstrecke kann die über die PCM-Kodierung erreichbare Datenrate auf 33,6 kbit/s oder darunter limitiert sein, V.90 nützt hier nichts."
(Alles aus dem Wikipedia-Artikel)

OK, soweit ist bei dir alles im Lot. Die 33er-Verbindung war zu analog Modem-Zeiten wirklich ein extrem guter Wert. (Das wusste ich auch noch aus eigener Erfahrung, ich wollte dir aber eine Quelle dazu raussuchen, die das belegt).

Auf www.creatix.de konnte ich im Supportbereich übrigens keine Hinweise auf ein V.92 Modem finden. Das "grösste" ist hier offenbar V.90.

Ich vermute, dass die 115kB als Marketingtrick dadurch zustande kommen, dass analoge Modems schon immer eine einfache Softwarekomprimierung bei der Übertragung unterstützen. Bei Texten erreicht die AFAIK Faktor 4. Kann sein, dass irgendjemand mal vor 10 Jahren im Fidonet (oder bei anderen Mailboxsystemen aus der Zeit vor der privaten Nutzung des Internets) eine gemittelte Beschleunigung von 2.x ausgerechnet hat und man den Faktor seit dem in der Werbung nutzt.

Wenn man Google auf die Suche nach "analog modem 115" schickt, findet man diverse Fundstellen, die dann aber die 115kB immer im Zusammenhang mit doppeltem ISDN bringen. Passt irgendwie alles nicht (doppeltes ISDN wären 128kB).

Egal. Bei dir stimmt alles. Mehr als die bei dir erreichten 33kB ist kaum technisch machbar. Egal was irgendwo aufgedruckt steht oder angezeigt wird - sorry.

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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Analogkäse Olaf19
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