Als Kanzler/-in hat man sicherlich anderes zu tun als Reden zu schreiben, daher finde ich die Ghostwriter nicht weiter schlimm.
Das stimmt dann, wenn sich der Redner die Zeit nimmt, die Rede inhaltlich zu sichten bevor er sie vorträgt.
Das unser sprechender Bundeshosenanzug genau das getan hat, bezweifle ich allerdings.
Dass den Takt bestimmt, wer die Musik bezahlt - Wirtschaft - ist, wie du sagst, nichts Neues und kann nicht speziell Frau Merkel angelastet werden. Ich fürchte, das wäre nicht einmal unter einem Bundeskanzler Lafontaine ein Stück anders...
Es kann aber der Politik als solches angelastet werden, dass sie sich von der Wirtschaft wie der Ochse am Nasenring durch die Arena führen lässt. Insbesondere den Bundespolitikern.
Es kann und darf einfach nicht sein, dass Lobbygesellschaften wie die Bertelsmann-Stiftung an Gesetzen mitarbeiten (Bertelsmann hat an den Hartz-Gesetzen und dem neuen Hochschulrahmengesetz aktiv mitgearbeitet) oder dass eine Kanzlei von Wirtschaftsanwälten, noch dazu eine US-Kette, ein Gesetz gleich vollständig neu ausarbeitet (unter Schröder geschehen, wir haben dieser US-Kette die Hedge-Fonds in D und die teilweise steuerfreiheit von Spekulationsgewinnen zu verdanken).
Das ist letzlich Betrug am am Bürger.
Das Credo des Neoliberalismus lautet "Mehr Markt, weniger Staat" (Graf Lambsdorff), oder auch: "Staat, misch dich nicht in die Wirtschaft ein" (...außer wenn die Kacke am Dampfen ist). Mit "Wachstum um jeden Preis" hat das aber nichts zu tun. Das fordern nicht nur die Neoliberalen, sondern auch die (Neo-)Keynesianer, z.B. schreibt Albrecht Müller in "Die Reformlüge", "Wachstum ist zwar nicht alles - aber ohne Wachstum ist alles nichts."
Du verwechselst was. Der Neoliberalismus will Wachstum um jeden Preis, der Staat soll sich raushalten aus der Wirtschaft - es sei denn es knallt.
Wachstum um jeden Preis bedeutet hier aber auch, dass Masseverelendung billigend in Kauf genommen wird.
Mir wäre neu, dass Keynes das ebenfalls gefordert hätte. Andererseits besteht der unterschied im Neoliberalismus nicht so sehr hierin, als vielmehr in der grundlegenden Art, wie Wirtschaft zu betreibven sei.
Die Neolibs hängen der Angebotsökonomie nach, während Keynes und die heutigen "Keynesianer" eher die Nachfrageökonomie vertreten. siehe auch
Angebotsökonomie-Nachfrageökonomie
Mit Hilfe des technischen Fortschritts muss endlich der krasse Hunger nach Rohstoffen gebremst werden. In den 70er Jahren war es ganz normal, dass ein Auto 20 L Sprit auf 100 km geschluckt hat,
Ja
heute gilt alles als "pfui", was in den zweistelligen Bereich geht.
Schön wärs. Oder wie erklärst du dir, warum Fahrzeuge wie der BMW X5, Audi Q8, Porsche Cayenne oder, wer ganz "hip" sein will, Ford F650, so gut verkauft werden?
Solche Fortschritte müsste es auch auf anderen Gebieten geben, außerdem muss die Entwicklung und Nutzung regenerativer Energien weiter vorangetrieben werden.
ACK
Hier liesse sich aktuell schon viel machen; z.B liessen sich verstärkt BHKW einsetzen.
Beipiel mein Heimatort, hier gibt es eine stillgelegte Hausmülldeponie - ringsherum ist Gewerbegebiet. Statt aber nun ein oder zwei oder drei mittlere BHKW auf das 'Gelände zu setzen und das austretende Deponiegas sinnvoll zu nutzen hat man nur ein paar "Entlastungsbohrungen" in die Deponie getrieben und entlässt das Gas in die Atmosphäre --- welch eine Verschwendung.
Bevölkerungswachstum: Ich finde, Brot für die Welt sollte sich in Pille für die Welt umbenennen. Die Menschen brauchen vor allem mehr Bildung, Verhütungsmittel und das Know-How, wie man damit umgeht. Immer mehr Lebensmittel bewirken leider nicht weniger Hunger, sondern genau das Gegenteil - die Menschen, die heute Brot bekommen, wollen auch morgen etwas zu Knabbern haben, und die immer weiteren Kinder, die sie in die Welt setzen auch - das ist also keine Lösung.
Das ist so einfach nicht zu lösen, denn in vielen Ländern sind Kinder auch eine Altersversicherung. Bevor du Verhütung und Geburtenkontrolle predigen kannst, musst du den Menschen dort erst eine Perspektive fürs Leben und danach eine Perspektive fürs Alter geben, ihnen etwasd geben, womit sie auch ohne eine Fußballmannschaft an Kindern großzuziehen, im Alter ihr Auskommen haben.
Volker