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Welches Speichermedium für Videos/Fotos zur Langzeitlagerung?

Catcher / 32 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,
möchte meine Videofilme (Rohdaten .mpg und geschnittene Filme .VSP sowie Fotos (z.Z. 40 GB von zwei Jahren) so speichern, damit ich sie Jahre später noch benützen kann, falls ich Fotos nachbestellen oder Videofilme neu- oder nachschneiden möchte. Habe festgestellt, wenn ich die Rohdaten an einem anderen Ort verschiebe, kann ich die Filme nicht mehr nachschneiden, ausser ich suche dann mühsam jeden Film wieder neu aus, was sich als sehr schwierig erweist, da alle nur Nummern haben. Möchte dies irgendwie umgehen.

Diese Lagerung dient mir zusätzlich als Sicherheit für das laufende Jahr.
Möchte jedes Jahr Daten von meiner Festplatte löschen und auf Lagermedium ergänzen.

1. DVDs sind nicht so lange haltbar - wie lange eigentlich? Von Zeit zu Zeit müsste man immer wieder eine Kopie ziehen. Ausserdem gäbe es mehrere DVDs pro Filmthema. Der Aufwand ist sicher ziemlich gross.
2. Externe Festplatten (habe gelesen sind heikel)
3. Wechselrahmenfestplatten (was ist das?)
4. Backup (kompliziert? - funktionieren diese heute besser, wenn man eine einzelne Datei rausholen will?)
5. Andere Möglichkeit?

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nemesis² Borlander „ Quellenangabe als Beleg für diese Aussage! DVD-RAMs sind bauartbedingt...“
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Die Quelle hatte ich grob schon angegeben, noch mal genauer und in der Hoffnung, dass dieses Zitat vom Urheberrecht gerade noch geduldet wird, steht im Artikel "Silberne Erinnerungen" in c't 16/08 auf S.118:

... "In ganz Europa gibt es kein unabhängiges Labor, das die Qualität von DVD-RAMs testen könnte. Für Archivierungszwecke scheiden sie allein deshalb aus, weil der Anwender keine Möglichkeit hat, die Qualität oder Alterung zu überprüfen und die Daten rechtzeitig auf eine anderes Medium zu sichern. Ein Medium, dessen Qualitätszustand sich nicht überprüfen lässt, ist für jedwede Archivierung ungeeignet."

Ich hoffe mal, dass dieses Zitat auch ohne Genehmigung toleriert wird und nun noch ein paar Erklärungen von mir dazu, die teils auf den Seiten drumherum oder anderen ersichtlich waren:

DVD-Rs(-RWs) kann dagegen jeder Anwender auf Qualität testen, das Tool gibt es kostenlos und geeignete Brenner/DVD-Laufwerke für weniger als 30 Euro. Bei Blu-ray ist das mittlerweile ebenfalls möglich (wenn auch noch nicht empfehlenswert/ausgereift/preiswert).

Bei DVD-RAMs hat man dagegen die "Katze im Sack" und weiss nie, wann Schluss ist. Bei HDDs übernimmt S.M.A.R.T die "Qualitätskontrolle" und würde zeigen, wann Sektoren kritisch werden/schon ausgetauscht wurden. Dass die Praxis da manchmal etwas anderes zeigt, steht auf einem anderen Blatt.

Den Schreibvorgang sollte man bei DVD-Rs(-RWs) generell am Ende verifizieren lassen - das zieht mit DVD-RAM in etwa gleich.
Natürlich sagt dies noch nichts aus und es kommt noch der Qualitätstest hinterher bzw. wird stichprobenartig bei neuen Rohlingen/Brennern/Schreibgeschwindigkeiten und deren Kombinationen mal gemacht, später noch mal alle paar Monate/Jahre. Dann sieht man, wie viele Reserven die Fehlerkorrektur noch hat.


Im Langzeittest besagten Artikels kam die "Verbatim Archival Grad DVD-R" auf eine "minimale Lebensdauer" von 18,4 bis 73,5 Jahren, durchschnittliche Lebensdauer von 31,8 bis 127,4 Jahre und ein empfohlenes Prüfintervall von 18 Jahren (bei den jeweiligen Testbedingungen interpoliert als vorläufige Abschätzung der Haltbarkeit bei 25°C, 50% rel. Luftfeuchte).

Es gab dabei aber auch eine klaren Verlierer ... .

Bedenken hätte ich aber, ob es nach 20 oder mehr Jahren noch genug vernünftig funktionierende optische Laufwerke gibt ... .

Schönes Wochenende!

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