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Merkwürdige Lebensmittel-Politik

Anonym / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

Auf der einen Seite prangert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung immer wieder an, daß da einiges beim Verbraucher im Argen liegt, auf der anderen Seite sind die sogenannten "gesunden Lebensmittel" für manch eine große Familie nicht zu finanzieren. Die Gründe, warum diese Lebensmittel teilweise teurer sind, als minderwertigere Lebensmittel, leuchten mir manchmal nicht ein. Nehmen wir z.B. das Mehl. Das Mehl, Type 405, also das Mehl mit dem geringsten Mineralstoff und Vitamingehalt ist mit Abstand am billigsten, obwohl es in der Herstellung den größten Aufwand erfordert ( etliche Maldurchgänge ).

Dann der Zucker, bis der normale Raffinadezucker so weiß ist, bedarf es etlicher Bearbeitungsdurchläufe bis dann letztendlich ein wertloses "Lebensmittel" entstanden ist. Trotzdem gibt es ihn zu Schleuderpreisen. Es gibt noch einige Beispiele, das würde hier aber zu weit führen.

Aber merkwürdig ist das Ganze doch, oder was meint ihr?


mfg


Landoran
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out-freyn ChrE „Hallo! Landoran, du weisst nicht, wie die Welt funktioniert. Weisses Mehl und...“
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Und jahrzehntelang sind die Leute darauf getrimmt worden, dass Zucker und Mehl weiss zu sein haben.

Vermutlich eher seit Jahrhunderten. In den Südländern wird das "Brötchen" als Semmel bezeichnet. Die Wortherkunft Semmel (von lateinisch: simila = Weizenmehl, ursprünglich aus dem Assyrischen samidu = weißes Mehl) lässt darauf schließen, dass schon die Römer weißes Mehl als etwas besonderes betrachtet haben.

Vollkorn ist übrigens nicht automatisch gesünder: Alle Getreidearten enthalten giftige Abwehrstoffe, um Fraßfeinden den Appetit zu verderben (Phytin, Arabinoxylane, Pentosane, Lectine). Vor allem Weizen ist als Vollkornvariante für viele Menschen unverträglich - das enthaltene Phytin behindert die Fett- und Eiweißverdauung und kann zu Blähungen und Pilzerkrankungen im Enddarm führen.
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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