Tag zusammen
Ich bin ein unbelehrbarer Fall, bzw. ich verstehe nur sehr schwer.
Diesmal geht es um den Weissabgleich.
Bis jetzt habe ich immer gemeint, der manuelle Weissabgleich merke sich, wie "weiss" unter einem bestimmten Licht aussieht und passt dann im jeweiligen Foto die anderen Farben dem an.
Jetzt scheint es aber so zu sein: der manuelle Weissabgleich definiert ein weisses Blatt in jedem Licht als weiss. Das würde bedeuten, dass ich in jeder Lichtsituation ein Blatt sehe, welches eben genau weiss ist, was aber in den unterschiedlichen Lichtsituationen gar nicht so aussieht, auch für mich nicht.
Warum in Gottes Namen macht man also überhaupt manuelle Weissabgleiche, wenn man dann ja doch nicht die richtigen Farben von der jeweiligen Lichtquelle erhält? Überhaupt: wie gehen Profis mit dem Weissabgleich um, wenn sie z.B. im Freien und nicht im Studio fotografieren? Nur mit Rohdaten fotografieren, Weissabgleich automatisch und dann im Nachhinein nach Gutdünken die Farbtemperatur korrigieren im Photoshop?
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Wenn doch das umgebende Licht ein weisses Blatt leicht geblich erscheinen lässt, dann will ich das doch auch auf der Aufnahme so haben, weil ich die gegebene Lichtsituation wiedergeben möchte und nicht eine unrealistische Aufnahme, wo einfach alles was genau weiss sein sollte, knallig weiss ist. Das verfälscht mir ja das Bild wieder.
Wenn du in einem raum mit einer old-school glühbirne sitzt und dir ein weißes blatt papier schnappst, dann ist das für dich 100%ig und absolut weiß und nicht gelb (gleiches gilt in der prallen sonne, wo das blatt auch nicht blau erscheint). Erstens, weil sich deine augen anpassen und einen automatischen weißabgleich durchführen und zweitens weil du weißt, dass das blatt weiß ist und dir dein gehirn intern ggf. noch eine zusätzliche farbkorrektur aufdrückt. Das funktioniert sogar bei leichten farbstichen durch entsprechende farbige beleuchtung bzw. farbige brillen.
Diese anpassung erfolgt aber nicht in sekundenbruchteilen, sondern deutlich beobachtbar, sodass der wechsel von tageslicht zu kunstlicht bzw. zurück zu farbstichen führt, aber eben nur für ganz kurze zeit.
Lässt man bei einer aufnahme aber den weißabgleich weg, wird der "echte" farbstich sozusagen konserviert und erscheint absolut deplatziert und unangemessen.
Die technische umsetzung ist dabei eher nebensächlich, solange sie nur funktioniert.
mr.escape
Wenn du in einem raum mit einer old-school glühbirne sitzt und dir ein weißes blatt papier schnappst, dann ist das für dich 100%ig und absolut weiß und nicht gelb (gleiches gilt in der prallen sonne, wo das blatt auch nicht blau erscheint). Erstens, weil sich deine augen anpassen und einen automatischen weißabgleich durchführen und zweitens weil du weißt, dass das blatt weiß ist und dir dein gehirn intern ggf. noch eine zusätzliche farbkorrektur aufdrückt. Das funktioniert sogar bei leichten farbstichen durch entsprechende farbige beleuchtung bzw. farbige brillen.
Diese anpassung erfolgt aber nicht in sekundenbruchteilen, sondern deutlich beobachtbar, sodass der wechsel von tageslicht zu kunstlicht bzw. zurück zu farbstichen führt, aber eben nur für ganz kurze zeit.
Lässt man bei einer aufnahme aber den weißabgleich weg, wird der "echte" farbstich sozusagen konserviert und erscheint absolut deplatziert und unangemessen.
Die technische umsetzung ist dabei eher nebensächlich, solange sie nur funktioniert.
mr.escape