Nach 27 Jahren treuer Dienste stellen sich nun doch mehr und mehr Zipperlein bei meinem guten alten Technics Plattenspieler ein. Und irgendwie hätte ich schon noch mal gerne einen neuen. Aber nach stundenlangem Info-Sammeln im Internet tun sich da vor mir Abgründe auf. Vor fast 30 Jahren war das doch einfacher. Es gab hier bei uns zwei/drei Geschäfte für Hifi-Geräte, die Auswahl war begrenzt, mein Budget auch, da fiel die Entscheidung nicht ganz so schwer. Jetzt ist das jedenfalls für mich viel schwieriger, vor allem, weil ich mich die letzten Jarhzehnte nie groß damit beschäftigt habe.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich will nicht ein Vermögen ausgeben (also nichts Vierstelliges), aber auch nicht das billigste. Mir scheint die Mitte so um die 300-500 Euro aber recht dünn gesät. Tests hab ich auch nicht groß gefunden im Netz, bzw. weiß ich auch nicht so genau, wonach ich suchen soll, welche Zeitschriften da was taugen und dergleichen mehr. Ich hoffe jetzt mal, dass ihr mir einen Tip geben könnt, nicht unbedingt ein bestimmtes Gerät, sondern eher Quellen/Foren, wo man gute Infos bekommt, sodass ich mich wieder etwas in die Materie reinfuchsen kann. Wer natürlich einen konkreten Tip hätte, da wär ich auch dankbar.
Danke schon mal...
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Hallo @schnaffke,
aufpassen gaanz wichtig!
Viny!
Das Zeug heißt Viny nicht Venyl (mit so einem kapitalen faux pas hast Du gleich beim Betreten eines HighEnd-Tempels DAU-mäßig verschissen, egal, was Du drauf hast *g*)
Weg. Deinen Angaben:
Mucke aus den 70ern mit gehobener Studianalage. Da sehen wir ein wenig klarer.
Wie wäre es denn, wenn Du aus Deiner Drehleier was schnitzen würdest, was klangmäßig weit über dem liegt, als wenn Du Dein Budget für eine Gesamtlösung verballern würdest? Dass Du das drauf hast, bin ich mir nach Deiner Kontaktsprayorgie (*g*) sicher:
Meine Vorschläge:
1: Riemen flicken? Höchsten bei Deinem Macker sinnvoll *g* Hier gibt's Neuware für kleines Geld:http://www.mrstylus.com/de/index.html?name=http://www.mrstylus.com/de/Riemen/technics.html=scriptinfo.html
2: Besorge Dir das kleine BENZ MICRO, klingt wirklich super für das Geld http://www.hoer-an.com/hersteller/benzmicro/benz-micro-1.htm und schwarte das auf Deine Drehorgel. Ich selber nutze auch ein System der Fa.
3: Es gibt heute sehr kompakte und gut klingende PHONOPreamps (z.B. bei ELV deutlich unter € 100.-) Setze so was möglichst dicht hinter dem Tonabnehmersystem in der Signalkette schon im Plattenspielergehäuse ein und leite so das schon hochpegelige, entzerrte Siganl an die Anschlußbuchsen des Plattenspielers. Kannst aber am besten gleich zwei neue, vergoldetet Einbaubuchsen spendieren. Grund: Du hast damit eine wesentlich problemlosere Übertragung der Audiosiganle zur Anlage zugunsten einer höheren Qualität (Lebendigkeit, Räumlichkeit) - Stichwort: SNR. Vor 25 Jahren bewarb der Nobelreglerhersteller ALPS so eine Lösung als ultimative Tuningmaßnahme.
4: Masse klingt (Keine Esotorerik sondern Abführen von Schwingungen in das Material resp. Vermeidung von Mirkophonieeffekten). Deshalb die Masse des Plattenspielegehäuses erhöhen. Ich habe dazu früher die Gehäuse geöffnet und mit einem Gemisch aus Modelliermasse und Bleischrot beschwert. Ist nicht gar so eine Sauerei, wie bei der Verwendung von Kunstharzen. Als weiter Maßnahmen in die Richtung ist auch das Verbinden mit einer schweren Steinplatte ( Kleben oder schrauben, je nach Möglichkeit) von Vorteil. Ich nutze z.B. einen alten Grabstein für meine Drehorgel (nein, nicht Nachts auf'm Friedhof geklaut!). Zur akustischen Entkoppelung des ganzen Gerätes dann einfach ein Stück Teppichboden drunterlegen langt meist, sonst gehen auch Tennisbälle oder Shockabsorber für Laustsprecherboxen.
5: Wenn Du jetzt richtig gut drauf bist, kannst Du auch den Tonarm rauslösen und auf eine eigene Basis setzen, die vom Gehäuse komplett getrennt ist (z.B. auf Bleiblock in einem kleinen Sandbett im Plattenspieler-Gehäuse frei stehend. Das ist dann aber schon ein Hochamt in der Geschlossenenabteilung.
6: Als leichte Vorübung zu 5: kannst Du Bleiwalzbahnstücke auf den Plattenteller innen aufkleben, sofern Platz zwischen dem Innenteller und dem Teller besteht (ich gehe mal bei Deinem Plattenspieler von so einer Lösung aus). Durch die Masseerhöhung wird u.a. der Gleichlauf verbessert. Auswuchten geht ganz gut auf einer horizontalen Achse (Schraubenzieher o.ä.) bei abgenommenen Teller. Bei den gefahrenen Drehzahlen mehr als ausreichend.
7: Versuche mal, über ebay eine alte Vakuumauflage (meine ist z.B. eine alte REKE, die ich mir auch dort für € 30.- geholt habe) zu bekommen. Durch das Ansaugen der Platten auf den Teller läuft die ganze Abtastung ruhiger und feinauflösender.
Schon mit den Maßnahmen 1-3 bist Du für € 200.- klanglich wesentlich besser bedient, als mit einer "Neulösung" für € 500.-. Das tunen am Antrieb ist bei einem Plattenspieler in der Konsumklasse nicht so wichtig, wie ein Tonabnhemer. Vornehmlich hier lässt sich mit wenig Geld vergleichweise viel klanglich aufwerten.
Und dann: Überlege mal, was Du alleine mit 4. designmäßig aus Deinem Schneewitschensarg noch alles machen könntest. Und Spaß macht es auch noch, so ein selbstgefertigtes, gut klingendes Unikat zu betreiben.
Geb' mal Laut, ob das als Alternative für Dich was wäre.