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Zukunftsfähiges System ?

Lumi1 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,
denke über Neuanschaffung/ Umbau nach. Was ist ein zukunftsfähiges System ?
Meine Ausgangssituation :
1)Ich betreibe sämtliche Office- und Office-nahen Anwendungen,Internet, keine Spiele, wenig Filme/Videos etc. Netzwerk, W-Lan etc ist vorhanden.
2)Das System sollte auf Sicht von 5 Jahren in der Lage sein, mit Neuerungen in den in 1) geschilderten Anwendungen gut zurecht zu kommen; d.h. dann noch halbwegs leistungsfähig sein.
3)Energiesparend und leise.

Ich denke an folgende Eckparamter:
Core 2 Duo 6300 ( 2* 1,8 GHZ )
1024 MB RAM mind.
64 Bit Technik.
2 Festplatten
Die sonstige Hardware ist entsprechend angepasst.
Betriebssystem : Win XPProf64 -> Win Vista ( auf Sicht von 2 Jahren ).

Was ist Eure Meinung ?

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Andreas42 Lumi1 „Zukunftsfähiges System ?“
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Hi!

Die Frage ist viel schwieriger, als dir wahrschenlich bewusst ist. Voraussagen über mehr als 1 bis zwei Jahre, was PC-Technik angeht, sind mehr als schwierig.

Da muss man den aktuellen Stand betrachten und Vorraussagen/Prognosen wagen.

Ein bisschen kann ich mitreden, weil ich mir vor 5 Jahren einen PC zusammengestellt habe, der heute noch im Einsatz ist und der für vergleicbhare Einsatzfälle wie in deiner Forderung gedacht war und ist.

Grundsätzlich hast du aber eine Forderung gestellt, die diese Planung fast unmöglich macht: der Rechner soll auch in Zukunft das Neueste ausführen können, sorry, dass ist ein zwar oft genannter, aber trotzdem falscher Ansatz! Rechner und Software bilden primär eine Einheit. Was heute läuft, läuft natürlich auch noch in 5 Jahren. Was in 5 Jahren aktuell ist, wird auf dem Rechner von Heute definitiv so nicht laufen. Diese Vorhersage wage ich ganz lässig, weil das selbst bei meinem Rechner so ist.

Ich habe ihn natürlich (soweit möglich und sinnvoll) aufgerüstet. Trotzdem hinke ich mit der Software zu Teil 5 Jahre zurück. Als ich den Rechner gekauft habe war Win2000 aktuell und XP stand vor der Tür. Inzwischen habe ich mehr RAM und eine schnellere Platte, damit läuft dann WinXP sehr gut. DVD-Brenner kam auch hinzu.

Um eine halbwegs brauchbare Zukunfssicherheit zu erreichen habe ich auf langweilige 08/15-Standardhardware gesetzt. Also nach Möglichkeit nichts Exotisches beim ursprünglichen Kauf eingesetzt. Bei der CPU habe ich einen echten "Rückschritt" gemacht. Obwohl fast doppelt so schnelle CPUs verfügbar waren habe ich auf alte PIII-Technik gesetzt (Tualatin Celeron 12000): ganz einfach, weil die Stromsparender war, als alles was sonst angeboten wurde. Das Mainboard war ein langweiliges 08/15 Mainboard von Asus mit Intelchipssatz (TUSL-2). Grafikkarte war und ist eine damals langweilige 08/15 ATI-Radeonkarte der Einstiegsklasse gewesen (7500). Soundkarte eine SB Live.
Vorteil: da es sich wirklich um 08/15-Hardware handelt, bringt fast jedes aktuelle Betriebssystem Standardtreiber mit. Unter XP musste ich fast nichts nachinstallieren, da alles bereits vorhanden und richtig erkannt war.

OK, betrachten wir die Gegenwart und wagen Voraussagen:

CPU
IMHO haben wir zum ersten Mal seit ca. 5 Jahren wieder CPUs, die nicht nur schnell, sondern auch preiswert und stromsparend (= vernünftig) sind. Aus gründen der Zuverlässigkeit würde ich wieder auf CPU und Mainboardchipssatz vom selben Hersteller greifen. Da bleibt fast nur Core 2 Duomit Intelchipssatz übrig. ABER: diese CPU ist noch so neu, dass man den Markt durchaus noch ein paar Monate beobachten sollte, ob sich noch etwas tut. Gerade auch in Hinblick auf die nächste Sache.
Technisch tippe ich darauf, dass die Taktfrequent langsamer steigt als bisher, aber Mehrfachkerne weiterhin kommen. Durch die aufkommende Virtualisierungstechnik, kann es durchaus passieren, dass in 5 Jahren, keine x86-kompatiblem CPUs mehr genutzt werden. Das Betriebssystem läuft dann auf einer Virtuellenmaschine, die aktuelle CPU simuliert dann die Intel-CPU nur noch. (Ein Weg den Apple bei seinem Macs in den letzten 5 Jahren schon zweimal gegangen ist; zudem kommen Lösungen wie VMWare immer mehr in Mode.)

Betriebssystem:
Leidiges Thema. WindowsXP als 32Bit-Version ist das Mass der Dinge. Die 64Bit-Version kannst du getrost ignorieren. Es gibt keinen Grund der für diese Version spricht - Punkt. (Es ist zeit und Geldverschwendung darüber nachzudenken). Der 64Bit-Sektor braucht noch Zeit, ich tippe etwa zwei bis drei Jahre. Wenn dann endlich alle Treiber und Officeprodukte als 64Bit-Version vorliegen, die Rechner mehr als 4Gbyte-RAM benötigen, dann ist der Zeit für den Umstieg da (zumal dann auch das erste Servicepack für Vista da sein dürfte, dass die Kinderkrankheiten beseitigt).
Aktuell berücksichtigt man daher sinnvollerweise in der Planung, WindowsXP, Vista und Linux - in der Praxis als 32Bit-Version).

Vista erfordert als einzige Überlegungen besondere Berücksichtigung: um die neue Oberfläche zu nutzen, wird spezielle Grafikhardware benötigt. Ich kenne mich in diesem Punkt nicht aus, allerdings ist sicher, dass man darauf achten muss. Viele der als Vista-tauglich verkauften Notebooks, bringen da nicht die nötige Hardwareunterstützung mit...

Grafikkarte
Eigentlich nur ein Problem wenn man direkt plant Vista einzusetzen. Der nächste kritische Punkt ist HD-TV-Fähigkeit (Stichwort "Kopierschutzkette bei HD-TV"). Um hier auf der sicheren Seite zu sein, benötigt man jetzt schon Grafikkarten, die den Kopierschutz unterstützen. Der ganze Mist aber aber noch so unfestgelegt (ständig kommen neue Standards oder die vorhandenen werden modifiziert), so dass man nicht wirklich planen kann.
-> Das Thema kann mal eben ganz locker die Planungssicherheit für den Rechner in die Tonne treten...

Ohne Berücksichtigung von Aqua (Vista) und HD-TV-Standards (was sich da auch immer durchsetzen wird), ist eine passiv gekühlte mittlere karte von ATI oder Nvidea das richtige Stück an langweiliger 08/15-Hardware um planen zu können.

Soundkarte
Da tut sich im Officebereich nichts. Bei älteren Rechnern eines Kumpels habe ich mitbekommen, dass eine leicht bessere Karte Wunder gewirkt hat, was an der CPU-Belastung lag. Was Planungssicherheit angeht, ist hier eine 08/15 Soundblasterkarte kein Fehler.

DVD
Ich schätze, dass auch in 5 Jahren noch DVD die "Diskette" des PCs sein wird (so wie heute CDs). Ob sich HD-DVD oder BlueRay durchsetzen werden, ob sie nur Nischenprodukte werden, kann ich nicht voraussagen. Zur Datenspeicherung und Datenlesen wird man die Laufwerke an einen heutigen PC problemlos anschliessen können. Was die HD-Wiedergabe von Filmen angeht, wird mehr als der Grafikkarte hängen.


OK, das war mein Blick in die Zukunft.

Dumm ist, dass ich bis auf CPU, Chipssatz udn Soundkarte keinen echten Tipp habe. Wenn's mein Rechner wäre: ich würde auf HD-TV und Windows-Vista mit Aqua verzichten und auf eine passive karte der 100 bis 150€ Klasse setzen. Die CPU wäre ein Core 2 Duo, also 64Bit fähig. Nutzen würde ich weiterhin XP. Die Kiste hätte 1 bis 2 GByte RAM und einen normalen DVD-RAM-fähigen Brenner. Sollte in zwei bis 3 Jahren Vista in 64Bit ein Thema werden, müsste man dann (und nicht schon heute) prüfen, ob man die Grafikkarte tauschen kann.

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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