Habt ihr das auch mitgekriegt,Leute,der staat verlangt,daß Bundesbeamte 41 Std pro Woche regelarbeitszeit haben sollen in zukunft.Mal abgesehen davon,daß ich strikt gegen eine erhöhung der Wochenarbeitszeit bin,auch bei Beamten!Aber das ist doch ein hinterhältiger trick hier wieder!Beamte können sicher die eine Stunde irgendwie absitzen,aber es soll doch dann so sein,daß auch in der freien Wirtschaft wieder mehr als 40 Std. gearbeitet wird!!Und wir können nichts absitzen,wir müssen schaffen während der regulären Arbeitszeit.Außerdem halte ich das für eine Verarschung:Wo arbeitet ein Lehrer denn 40 Stunden die Woche?Der hat ja die Hälfte des
Jahres Urlaub!Das ist doch ein mieser trick,um durch die hintertür die Arbeitszeit zu verlängern.Die Beschäftigten sollens nun wieder mal rausreißen,diesem verkommenen Staat die Schulden abtragen.Eine sauerei finde ich es auch,den Wehrdienstleistenden das Weihnachts und Entlassungsgeld-die paar Kröten-auch noch streichen zu wollen.Aber an die fetten Beamtenpensionen,da wollen sie nicht ran,oder an die Gehälter in dieser Berliner Staatsbürokratie!
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Das Schuljahr beginnt Mitte August. In Oktober haben wir die Herbstferien, die 3-5 Tage dauern, und in Dezember die zweiwöchigen Weihnachtsferien. Die Schule fängt wieder Anfang Januar an. Im Februar haben wir für eine Woche lang die Winterferien und ein paar Tage Osterferien. Das Schuljahr endet im Mai und dann haben wir die Sommerferien, die mehr als zwei Monate dauern.
Das beschreibt nicht die Zustände an deutschen Schulen, sondern beim PISA-Primus Finnland (Quelle: http://www.info.tampere.fi/a/lamminpaa/deutsch.htm). So ganz scheint die Rechnung "Mehr Schultage = Bessere Schulleistungen" nicht aufzugehen.
außerdem,stell dir mal vor,ich kann mich aus erster hand informieren,denn mein Kumpel aus der Schulzeit ist lehrer
Glaub' mir, dass auch ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin selbst Lehrer (allerdings nicht Beamter, sondern Angestellter) an einer Fachoberschule.
Übrigens sind die Ferien nicht der Lehrer wegen eingeführt worden, sondern weil die Schüler hin und wieder eine Pause brauchen, um das bisher gelernte zu wiederholen und um sich zu erholen.
Hier in Bayern wurde den Lehrern in den letzten zwei Jahren das Stundendeputat jeweils um eine Stunde erhöht. Da man aber am Tag nicht mehr als 24 Stunden zur Verfügung hat und nicht mehr als arbeiten kann, geht dies zu Lasten der Vor- und Nachbereitung.
Auch wenn es sich (ehemalige) Schüler nicht vorstellen können: Die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde nimmt - je nach Fach - ca. 30 bis 60 Minuten in Anspruch. In Fächern, die man zum ersten Mal unterrichtet, ist es eher noch mehr. Was meinst Du, warum Referendare im ersten Jahr gerade mal 8 Wochenstunden unterrichten und dennoch fast durchgehend mit Unterrichtsvorbereitung beschäftigt sind?
Ich habe zuvor jahrelang bei einer Internet- und Medienagentur gearbeitet. Dort hatte ich eine 40-Std-Woche. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich jetzt weniger arbeite als damals. Bei Lehrern werden Kaffee- / Zigaretten- / Pinkel- / Schwätzchen- und Zeitungspausen nicht zur Arbeitszeit gerechnet, bei anderen Berufsgruppen ist das drin. Nimm mal für jede dieser Tätigkeiten 5 Minuten pro Tag an, dann kommst Du auf 100 Stunden (= 2 1/2 Arbeitswochen) pro Jahr.
Im Dezember 2003 sah ich im WDR-Fernsehen die Sendung 'Hart aber fair' zum Thema Arbeitszeit in Deutschland. Dort wurde als offizielle Zahl eine durchschnittliche Jahresarbeitszeit in Deutschland von 1557 Stunden genannt. (Natürlich ist klar, dass solche Zahlen gern von Arbeitgebern auf den Markt geworfen werden, um ihrer Forderung 'Mehr arbeiten, weniger verdienen' Nachdruck zu verleihen. Aber es gab von Seiten der Gewerkschaft eigentlich nur den Einwand, dass im Durchschnitt wegen der Überstunden real ein bisschen mehr gearbeitet wird. Prinzipiell wurde die Zahl nicht angezweifelt, also wird sie wohl so ungefähr stimmen.)
Zur Lehrerarbeitszeit gab es 1999 eine groß angelegte Untersuchung der Unternehmensberatung Mummert und Partner. Auftraggeber war eine Landesregierung, nicht ein Lehrerverband!
Das Ergebnis war, dass die Jahresarbeitszeit der Lehrer - abhängig von der Schulform - zwischen ca. 1750 und 1900 (Zeit-)Stunden lag. Die Untersuchung verschwand in der Schublade.
Wenn Du über den Tellerrand Deiner Vorurteile hinausblicken willst, solltest Dir unbedingt mal die Zahlen in der jährlichen OECD-Studie "Education at a Glance" bzw. eine Studie der europäischen Kommission (besonders diese hier) anschauen. Die EU-Studie basiert auf den Zahlen der OECD, ist aber besser strukturiert und kommentiert.
Das beschreibt nicht die Zustände an deutschen Schulen, sondern beim PISA-Primus Finnland (Quelle: http://www.info.tampere.fi/a/lamminpaa/deutsch.htm). So ganz scheint die Rechnung "Mehr Schultage = Bessere Schulleistungen" nicht aufzugehen.
außerdem,stell dir mal vor,ich kann mich aus erster hand informieren,denn mein Kumpel aus der Schulzeit ist lehrer
Glaub' mir, dass auch ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin selbst Lehrer (allerdings nicht Beamter, sondern Angestellter) an einer Fachoberschule.
Übrigens sind die Ferien nicht der Lehrer wegen eingeführt worden, sondern weil die Schüler hin und wieder eine Pause brauchen, um das bisher gelernte zu wiederholen und um sich zu erholen.
Hier in Bayern wurde den Lehrern in den letzten zwei Jahren das Stundendeputat jeweils um eine Stunde erhöht. Da man aber am Tag nicht mehr als 24 Stunden zur Verfügung hat und nicht mehr als arbeiten kann, geht dies zu Lasten der Vor- und Nachbereitung.
Auch wenn es sich (ehemalige) Schüler nicht vorstellen können: Die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde nimmt - je nach Fach - ca. 30 bis 60 Minuten in Anspruch. In Fächern, die man zum ersten Mal unterrichtet, ist es eher noch mehr. Was meinst Du, warum Referendare im ersten Jahr gerade mal 8 Wochenstunden unterrichten und dennoch fast durchgehend mit Unterrichtsvorbereitung beschäftigt sind?
Ich habe zuvor jahrelang bei einer Internet- und Medienagentur gearbeitet. Dort hatte ich eine 40-Std-Woche. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich jetzt weniger arbeite als damals. Bei Lehrern werden Kaffee- / Zigaretten- / Pinkel- / Schwätzchen- und Zeitungspausen nicht zur Arbeitszeit gerechnet, bei anderen Berufsgruppen ist das drin. Nimm mal für jede dieser Tätigkeiten 5 Minuten pro Tag an, dann kommst Du auf 100 Stunden (= 2 1/2 Arbeitswochen) pro Jahr.
Im Dezember 2003 sah ich im WDR-Fernsehen die Sendung 'Hart aber fair' zum Thema Arbeitszeit in Deutschland. Dort wurde als offizielle Zahl eine durchschnittliche Jahresarbeitszeit in Deutschland von 1557 Stunden genannt. (Natürlich ist klar, dass solche Zahlen gern von Arbeitgebern auf den Markt geworfen werden, um ihrer Forderung 'Mehr arbeiten, weniger verdienen' Nachdruck zu verleihen. Aber es gab von Seiten der Gewerkschaft eigentlich nur den Einwand, dass im Durchschnitt wegen der Überstunden real ein bisschen mehr gearbeitet wird. Prinzipiell wurde die Zahl nicht angezweifelt, also wird sie wohl so ungefähr stimmen.)
Zur Lehrerarbeitszeit gab es 1999 eine groß angelegte Untersuchung der Unternehmensberatung Mummert und Partner. Auftraggeber war eine Landesregierung, nicht ein Lehrerverband!
Das Ergebnis war, dass die Jahresarbeitszeit der Lehrer - abhängig von der Schulform - zwischen ca. 1750 und 1900 (Zeit-)Stunden lag. Die Untersuchung verschwand in der Schublade.
Wenn Du über den Tellerrand Deiner Vorurteile hinausblicken willst, solltest Dir unbedingt mal die Zahlen in der jährlichen OECD-Studie "Education at a Glance" bzw. eine Studie der europäischen Kommission (besonders diese hier) anschauen. Die EU-Studie basiert auf den Zahlen der OECD, ist aber besser strukturiert und kommentiert.