Schon pervers, Russland feier, Deutschland schämt sich (wie immer). Ich möchte
nicht gerade behaupten, dass wir stolz darauf sein sollten, was vor 60 Jahren passierte, aber
ich möchte auch nicht gerade sagen, dass Russlands Verhalten zum Jahrestag korrekt ist,
den Krieg und die Tötung Tausender (z. großen Teil gezwungener Deutscher Soldaten) pompös zu
feiern. Irgendwie schon pervers, schaut man sich die Nachrichtensendungen an, klingt das fast
etwas wehemütig, als wenn man sich mal wieder so eine "Action" wünscht, wie sie dort dargestellt wird.
Rund um Stalingrad werden Sounds durch Lautsprecher gejagt, die Kriegsgeschrei celebrieren, rund
um die Statuen wird der Krieg gefeiert - abartiges Volk.
Und was macht Deutschland zeitgleich? Unsere Politiker schämen sich unr entschuldigen sich
in aller Welt für Dinge, mit denen unsere Generation eigentlich kaum noch etwas verbinden kann.
Dieser Kontrast zwischen extremen Scham und abartiger Celebration von Krieg wie es in Russland
der Fall ist, ist schon abartig. Dort werden Stalin Denkmäler verkauft, wie Trophäen eines Helden.
Das wäre ja fast so, als wenn hier Göbbels oder Hitler am Kiosk als kleines Ehrenbildchen zum Kauf
stünden.
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Macht es denn wirklich Spaß, sich immer als Gutmensch aufzuspielen und von anderen stets das Schlechteste anzunehmen?
Die Tragik dabei ist doch, daß man sich ähnlich verhält wie diejenigen, die man eigentlich haßt. Die verdammten Nazis konnten auch nur immer vorwerfen und nicht sachlich über etwas reden. Wenn Sie übel wollten, dann haben die es schon gedreht und passend gemacht.
Freilich ist es eines der schwierigsten Unterfangen, sich selbst zu prüfen (tut meistens weh) und zu erkennen.
Nicht immer gleich "Haltet den Dieb" rufen, erstmal einer Sache hinreichend auf den Grund gehen. Nicht immer in dubio contra reo praktizieren!