Dazu hatte ich vorhin auf dem Board "Sound und Video digital" etwas geschrieben: http://www.nickles.de/thread_cache/537824366.html
Grundsätzlich ist deine Idee schon richtig: Man sollte nicht superleise aufnehmen und den verlorenen Pegel durch Normalizing wieder aufholen. Damit würde man den "Rauschabstand" verschlechtern, d.h. das Rauschen wird über Gebühr mit angehoben. Andererseits musst du bei Digitalaufnahmen ganz doll aufpassen, dass du nicht übersteuerst, siehe meine Antwort auf garftermy.
Also: Ganz auf Maximalpegel bei der Aufnahme wirst du in der Praxis nie kommen, du wirst immer einen Rest per Normalizing aufholen müssen - je weniger desto besser einerseits, andererseits steigt mit dem Aufnahmepegel auch das Risiko, dass du dir durch hässliche digitale Übersteuerungen die Aufnahme verdirbst.
> sollte die Aufnahme schon einmal mit einem möglichst hohen Bit-Wert bzw. möglichst über 44kHz machen? Bringts das wirklich?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
- 44,1 kHz ist die Sampling Rate => bei kleineren Samplingraten musst du Höheneinbußen hinnehmen
- 16 Bit ist der Dynamikumfang => je mehr Bits desto besser der Rauschabstand
Da 44,1 kHz und 16 Bit dem CD-Standard entsprechen, wirst du früher oder später immer bei diesen Werten landen. Im Aufnahmestadium ist es aber von Vorteil, mit mehr Dynamik - z.B. 24 Bit - zu arbeiten, weil du dann einen besseren Rauschabstand und mehr Aussteuerungsreserve ("Headroom") hast. Die überschüssigen Bits werden erst ganz am Schluss beseitigt.
Nun kenne ich mich in WaveLab nicht so gut aus - wenn du dort eine Möglichkeit hast, mit mehr Bits aufzunehmen und später auf 16 Bit zu konvertieren um wieder auf den CD-Standard zu kommen, dann mach das ruhig so. Wenn nicht, ist es aber auch kein Beinbruch. Was ich weiter oben beschrieben habe, gilt mehr für die Musikproduktion. Wenn ich dich richtig verstehe, willst du aber nicht produzieren, sondern bereits fertig produzierte Musikstücke überspielen. Dafür muss man nicht so einen Aufwand treiben.
CU
Olaf