Am 9. November 1989 wurde die Mauer aufgebrochen. Dieses Datum ist deshalb auch ein Tag der Freude. Es darf aber niemals das Gedenken an den 9. November 1938 - an den staatlich organisierten Pogrom - verdrängen und schon gar nicht zu einem "Feiertag, 9. November" führen...
Ich vermisse heute auch eine Berichterstattung über diese traurige Seite des 9.11.
http://www.berlin-judentum.de/gemeinde/fontheim.htm
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Mir gefällt die Formulierung " in der Wunde bohren". Das trifft es ziemlich gut. Der Glaube diese werde verheilen, wenn man einfach nicht mehr darüber spricht ist allerdings der Wunsch nach Verdrängung, mehr nicht. Auf diese Weise werden wir nie mit unserer Vergangenheit so richtig klar kommen.
Das ständige "bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund stellen" wäre in der Tat kontraproduktiv, wenn es denn so wäre. Aber es ist nicht so. Abgesehen vom Zentralrat der Juden in Deutschland ( denen ich manch unglücklichen Vorstoß jederzeit nachsehe..) gibt es kaum jemanden der dies im Bereich der Internationalen Politik täte.
Deutschland ist ein hochgeachteter, friedlicher und demokratischer Bündispartner geworden. Angesichts unserer jüngsten Vergangenheit ist das in der Tat erstaunlich. Man instrumentalisiert unsere Geschichte so gut wie nie.
Der Umstand, dass die meisten Deutschen in der Tat so argumentieren, wie Du oben ausgeführt hast, ist eine fehlerhafte Wahrnehmung beruhend auf der Unfähigkeit, dieses Kapitel ab zu schließen bzw. als Teil unserer Geschichte zu akzeptieren.
Die Forderung nach einem Ende der Debatte halte ich diesbezüglich zwar nicht für bedrohlich, aber doch für dumm.
Liebe Grüße