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GA-6BA Rev. 2.4 mit welchem Prozessor!

matthiaskellermann / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo!

Ich besitze ein altes Gigaybte GA-6BA Motherboard. Ich wollte jetzt nachfragen, bis zu welchem Prozessor ich dieses Board betreiben kann. Den Multiplikator kann ich offiziell nur auf 5,5X stellen. Der Bustakt ist angeblich nur bis 100Mhz möglich! Ich habe jetzt aber schon öfters gelesen, dass man den Multiplikator mit der Stellung 2X auf praktische 6X stellen kann und das man den Bus-Takt ebenfalls noch etwas erhöhen kann.Heißt das , dass ich auf diesem Board über 600Mhz Prozessoren zum laufen bekomme! Sollte sich jemand auskennen, dann schreibt doch einfach zurück!

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Bavarius matthiaskellermann „Hmm, jetzt bin ich aber etwas verwirrt. Ich dachte für die Slot 1 Coppermine...“
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Hi !

>> Ich dachte für die Slot 1 Coppermine CPUs bis 1100Mhz brauche ich gar keinen Adapter!?

Stimmt, damit hast Du zwar vollkommen recht, aber derartig flotte Prozzis mit 100er FSB udn Slot1- [ = SECC2 ]- Format sind nur selten bei Ebay aufzutreiben und werden entsprechend hoch gehandelt, außerdem wirst Du heutzutage kaum noch einen neuen, passenden SECC2-Cooler dafür finden . Die Coppermines im Sockel370-[ = FC-PGA ]- Format sind dagegen viel häufiger aufzutreiben, die deutlich billigeren Coppermine-Cellis gibt es eh nur als FC-PGA. Daher ist ein FC-PGA-Prozzi auf einem Slot1-Adapter IMHO die bessere, billigere und viel flexiblere Lösung, und auf einem Slot1-Adapter kannst Du praktisch jeden handelsüblichen Cooler für Sockel370 / SockelA-Prozessoren verwenden.

Die Lösung mit dem Slot1-Adapter hat noch einen weiteren Vorteil, man kann das nämlich hevorragend für die unchristlichen Zwecke des Übertaktens verwenden. Das 6BA kann nur FSB 66 und 100, und Intel-Prozzis kann man nur durch FSB-Erhöhung overclocken, weil der Multiplikator ja fest fixiert ist. In derartigen Situationen kann man das Overclocken normalerweise ja vergessen, aber es gibt eine Lücke im System : Man nehme einfach einen Celeron mit FSB66 und taktet diesen auf den 100er Bustakt hoch. Damit das alles einwandfrei funktioniert, muß man da aber auch die VCore erhöhen, und dafür benutzt man eben einen Slot1-Adapter, der entsprechende VCore-Jumper besitzt. Tja, und mit diesen Tricks hatte ich auf dem 6BA schon einen Celeron 566 auf 850 MHZ, Celeron 600 auf 900 MHZ oder Celeron 633 auf 950 MHZ hochgejagt, und die Prozzis sind teilweise heute noch im Einsatz.
Aus all diesen Gründen habe ich mich in meiner Antwort nur auf die Lösung mit den Sockel370-Prozzis und den Slot1-Adaptern konzentriert. Ein SECC2-Coppermine wird völlig problemlos laufen, und die Option 'FC-PGA - CPU + gscheiter Slot1-Adapter ' ist zwar die kompliziertere, aber im Endeffekt dann auch die flexiblere Lösung.

BTW, falls Du Dich für einen Slot1-Prozzi bei Ebay interessierst, dann frage den Verkäufer vorher mal nach der SPEC-Nummer. Mit diesem fünfstelligen Buchstabe/ZahlenCode, der imme rmit 'SL... ' anfängt, kannst Du nämlich herausfinden, ob der Prozzi auch wirklich den richtigen FSB 100 für Dein 6BA-Board aufweist :
-> http://processorfinder.intel.com/scripts/list.asp?ProcFam=25


>>> ...das Board in einem "Rumpf-PC"(nur Gehäuse,Board und CPU) bekommen habe....

Auweia, dann hast Du ja noch richtig Arbeit vor Dir, und dann kann ich Dich gleich mal auf zwei weitere mögliche Stolpersteine aufmerksam machen.

1. Welcher RAM ??
Dein Board hat den BX-Chipsatz, und der verträgt als maximalen Speicherausbau nur doppelseitige RAM-Riegel mit einer Kapazität von 256 MegaByte. Diese Dinger erkennst Du am ehesten daran, wenn auf jeder Seite 8 Stück von den kleinen, schwarzen Speicherchips [ insgesamt also 16 ] verbaut sind, dann hat das Biest normalerweise auch die richtige Speicherdichte von 128 MegaBit. Allerdings kannszt Du Dich nicht blind auf die Anzahl der Speicherchips verlassen, denn einige Billig-Chips sind manchmal intern eben doch etwas anders verdrahtet, und das kann dann auch Probleme geben wie z.B. daß nur 128 MegaByte erkannt und benutzt werden können, obwohl eine Kapazität von 256 MegaByte angegeben ist. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, dann benutze nur 'alten' RAMsch, der schon zwei, drei Jahre auf dme Buckel hat und/oder lass Dir vom Verkäufer zusichern, daß das ding auch auf einem BX-Board läuft. Falls Du Dir von Privat oder von Ebay original Infineon-Module mit 256 MegaByte anlachen willst, dann schau nach, ob da was von ' 32Mx64 SDRAM' zu sehen ist. Ein '32Mx64' - Riegel hat genau die richtige Organisation für ein BX-Board, mit sowas sollte es überhaupt keine Probleme geben.

Weitere Infos zu diesem Thema siehe hier :

-> http://www.heise.de/ct/faq/qna/tueckischer_speicher.shtml
-> http://www.asuscom.de/support/FAQ/faq088_SDRAM_PC.htm
-> http://www.asuscom.de/support/FAQ/faq094_MBIT.htm
-> http://www.dch-faq.de/kap08.html


2. Wie groß wird die Festplatte ?

Du machst ja das Bios Ver. 2.9 drauf, das ich Dir geschickt habe. An den Boards mit diesem Bios hatte ich damals nur Festplatten bis maximal 20 Gigabyte betrieben, aber bei heutigen 'Einsteigs'-Platten mit 40, 60, 80 oder gar 120 GB dürftest Du damit wieder Probleme kriegen, weil das alte Bios mit diesen großen HDD-Kapazitäten nichts Sinnvolles anfangen kann. Normalerweise wäre ein BiosUpdate auf die aktuellste Version die allgemein empfohlene Lösung, aber nach meinen Erfahrungen mit dem 6BA Rev. 2.4 reagiert dieses Brett ziemlich allergisch auf die aktuellst erhältliche BiosUpdate. Du könntest dieses Problem zwar mit einem Diskmanager-Tool vom Plattenhersteller oder einem separaten IDE-Controller in Form einer PCI-Karte umgehen, aber die Diskmanager-Software nistet sich in den MBR ein und kann manhmal ziemliche Probleme machen. Der zusätzliche ATA100 oder ATA133-Controller ist zwar die eleganteste Lösung, aber so eine PCI-Karte kostet halt auch so ca. 30.- Euro, und dafür kriegst Du bei Ebay fast schon einen passenden 256 MB RAM-Riegel.

Wenn Du Dir das Geld sparen und auch noch ein bisschen was lernen willst, dann bearbeite doch die Bios-Version 2.9 mit dem BiosPatcher.
Das Tool kannst Du beispielsweise hier bekommen:

-> http://www.bios-info.de/download/dlprgs.htm

Du behandelst die von mir zugeschickte Datei '6BA.29' einfach mit dem BiosPatcher und machst damit dann das Bios-Update, und schon kann Dein Board die großen Festplatten bis 128 GB erkennen und anfahren.
Der BiosPatcher ist ein mächtiges Tool mit vielfältigen Optionen, allerdings funktioniert der nur mit einem Award-Bios und kann nur in einer reinen, nackten DOS-Umgebung arbeiten. [ BTW, nur so zur Info : Den Biospatcher kann man auch dazu hernehmen, um die korrekten Microcodes für Tualatins in das vorhandene 2.9er Biosupdate einzubinden, damit kannst Du Dir den bei Upgradeware empfohlenen BiosFlash der 'falschen' Version f4b für das Ga-BXD ersparen, wenn Du mal einen flotten Celli darauf verwenden willst.... ]

Aber wenn Du Dir die Arbeit mit dem BiosPatcher nicht zutraust und/oder die ganze Aktion zu riskant ist, dann besorge Dir lieber entsprechende ATA100- oder- ATA133 PCI-Controller. Das kostet zwar etwas Geld, aber dann werden die modernen HDDs in jeder Beziehung völlig korrekt und mit voller Geschwindigkeit angefahren. Das alles ist natürlich hinfällig, wenn auf dem Board nur eine 'kleine' Festplatte mit 10 oder 20 GB angeschlossen werden soll, denn sowas läuft auch mit einem stinknormalen, ungepatchten 2.9er-Bios. Ich wollte Dir diese Info nur der Vollständigkeit halber mitgeben, es kann ja sein, daß Du sie später doch noch mal brauchst...


>>> ...leider fehlt mir aber schon zum Cpu-Kühler das Stromanschlusskabel...

Häää ?? Tschuldigung, das sollte natürlich 'Wie bitte ??' heißen. Was zum Teufel hast Du denn da für einen komischen Prozzi-Kühler ??
Ist der Anschluß vielleiccht nur ca. 15 x 9 x 5 mm groß und hat 2 oder 3 Adern ?? Also dafür gibt es einen entsprechenden Anschlußpfosten mit 3 Pins auf dem Mainboard, und wo das Ding genau liegt, siehst Du bitteschön mal selber im Handbuch nach. Nur so zur Info, das Ding liegt direkt neben der Mainboard-Batterie und ist eigentlich nicht zu übersehen. Es kann natürlich sein, daß dieser Anschluß bereits von einem anderen Lüfter belegt ist, in diesem Falle gehe einfach in den nächsten Computer-Laden und verlange einen Adapter zum Anschluß ans Netzteil...

>>> Ich sehe das wird ne Prozedur...

Oh ja, das wird es. Irgendwie werden wir das Kind schon schaukeln, auch wenn ich in den nächsten Tagen was Schaffen muß und wenig Zeit habe für die ausführlichen Antworten.

>>> aber mir machts ja Spaß

Mir geht es genauso, deswegen tu ich das doch...


>>> und langsam sollte ich wirkich mein Wissen das über Sockel 7 nicht hinausgeht mal etwas erweitern!

Was glaubst Du denn wie ich damit angefangen habe ?? Vor meinem ersten Slot1-Board stand ich auch da wie der Ochs' vorm Berg, aber ich habe mich in die Materie eingelesen und zuammen mit meinen genauso computer-verrückten Kumpels mir das Wissen erarbeitet. Jeder hat mal als DAU angefangen [ BTW, zur Erheiterung ein Erlebnis aus meiner DAU-Zeit : -> http://www.nickles.de/thread_cache/537570592.html ], daher habe ich vollstes Verständnis für die Leute, die den Ausflug ins Neuland wagen, und jeder User, der seinen Horizont erweitern will und hier Fragen stellt, auf die ich ihm eine Antwort geben kann, der kriegt eben auch meine volle Unterstützung.

>> Bavarian, scheinst ja ein echter Profi zu sein.

Sorry, darin muß ich Dich enttäuschen. Ich habe einen Beruf gelernt, der überhaupt nichts mit der Computerbranche zu tun hat, und ich beschäftige mich mit den Rechnern nur aus rein privatem Interesse. Die Computerei ist eben nur mein Hobby, und daran wird sich so schnell auch nichts ändern... ;-))

cu Bavarius

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