Hi Silentstorm !
Die Angaben im Handbuch bzgl. dem maximalen CPU-Support wurden im Jahre 1997/98 niedergeschrieben, und damals hatte Intel vor, die PII-Serie mit dem 66er Bustakt bis 633 MHZ fortzusetzen. Aber wie es im Leben doch so oft vorkommt, wurden die ursprünglichen Planungen von der Wirklichkeit überholt und wegen der aufkommenden Konkurrenz des AMD K6-III gegen eine andere Strategie ausgetauscht... Die PII-Prozzis gab es mit dem 66er Bustakt nur bis 333 MHZ, ab dem PII-350 aufwärts bekamen alle flotteren PentiumII-Prozzis u.a. auch den 100er Bustakt verpasst, und den 100er FSB kann Dein Board mit dem LX-Chipsatz einfach nicht bereitstellen. Zum 'Ausgleich' brachte Intel aber den Celeron heraus, dieser wurde mit 66 MHZ FSB betrieben, und wenn man ein Biosupdate machte, konnte man diesen 'kleinen' Bruder des großen PII problemlos auf einem LX-Board betreiben. Die auf Deinem Board lauffähigen Celerons haben den sogenannten Mendocino-Kern, diese Serie gab es bis maximal 533 MHZ. Die Cellis wurden nur bis 433 MHZ im Slot1-Format gebaut, alle schnelleren Cellis bis 533 MHZ bekamen dann das sogenannte PPGA-Design und den Sockel370. Wenn Du also einen flotten PPGA auf Deinem Slot1-Brett betreiben willst, benötigst Du also einen Slot1-Adapter. Diese Adapter gab es von verschiedenen Herstellern, bei einem PPGA-Prozzi auf 'nem LX-Brett ist es im Prinzip eigentlich schnurzegal, welches Modell Du Dir anlachst, denn selbst der älteste, räudigste Slot1-Adapter sollte mit einem ollen Celli problemlos klarkommen.
Ich schätze mal, daß Du wahrscheinlich noch nie ein Biosupdate gemacht hast, na dann sieh Dir bitte zuerst mal diesen Artikel an, damit Du weißt, wie sowas abgeht :
http://www.de.tomshardware.com/praxis/20000121/index.html
, die zum Biosupdate notwendigen Dateien und eine Anleitung des Herstellers bekommst Du beispielsweise hier :
www.giga-byte.com/support/support.htm
Erst wenn das Bios für das GA-686-LX -Board auf die Version F2 aktualisiert wurde, kannst Du den Prozzi austauschen, vorher nicht !! Ich hoffe mal, daß Du aus den Abbildungen im Handbuch schlau wirst und den PII-Prozzi unfallfrei aus dem Slot1 entfernen kannst, wenn nicht, dann lade mal dieses Dokumemt von Intel runter und sieh Dir die Abbildungen auf Seite 10 an :
http://developer.intel.com/design/PentiumII/applnots/243333.htm
An beiden Enden des Prozzis ist jeweils ein kleiner Hebelarm, diese drückst Du nach innen, so daß sie mit einem deutlich hörbaren Knacksen einrasten, dann kannst Du den Prozzi mit etwas behutsamer Kraftanwendung nach oben hinweg aus dem Slot1 herausnehmen. Der neue
Prozzi [ Celeron im Slot1-Format oder ein PPGA auf dem Slotadapter ] wird auf die gleiche Art und Weise und bis zum Anschlag in den Slot1 reingestopft, aber hier wirst Du diese kleinen Verrieglungs-Schnapper nicht mehr finden, denn diese Dinger gibt es da nicht mehr. Ich schätze mal, daß Du mit dem Rechner nicht fußballspielen willst, daher sind derartige Befestigungen eigenlich unnötig, weil so ein Prozzi schon von sich aus ganz gut im Slot1 festsitzt. Wenn Du dennoch nicht auf eine Sicherung gegen ungewolltes Herausrutschen verzichten willst, dann nimm ein Stückschen Karton oder Wellpappe, biege es U-förmig um die obere Kante der CPU/ des Slotadapters herum, verkeile damit die CPU mit dem Retenstion-Module und fixiere diese Konstruktion mit einem Streifen Tesa, das wars dann auch schon... ;-))
Wie bereits oben gesagt, kannst Du auf diesem Board laut den diversen offiziellen Angaben maximal nur einen PPGA-Celli mit Mendocino-Kern und bis 533 MHZ betreiben. Der folgende Text betrifft den Vorschlag aus dem Kommentar von Ger@ld. Es gibt die Celerons mit 66er Bustakt natürlich auch noch in schnelleren Varianten vom 533A bis maximal 766 MHZ, aber diese Dinger haben einen anderen, moderneren Prozzi-Kern, der auf den Codenamen 'Coppermine' hört. Ein Coppermine-Celli hat zwar auch 370 Pins und passt rein mechanisch auch in jeden Slot1-Adapter rein, aber der modernere Cu-mine unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten [ Aussehen, Pinbelegung, Versorgungsspannung, etc.. ] von seinem Vorgänger. Ich habe schon von vereinzelten Erfolgsmeldungen in dieser Sache [ = Coppermine am ollen LX-Brett ] gelesen und es gaudihalber und kurzzeitig auch mal mit einem 600er Celeron an einem Asus P2L97-S und einem Gigabyte LX4 ausprobiert, es funktioniert wirklich, aber nur auf der DOS- oder der Win 9.x-Ebene, 'modernere' Betriebssysteme wie NT 4.0 oder Win 2000 dagegen lassen sich da ums Verrecken einfach nicht installieren und betreiben... Warum, weshalb, wieso -> Keine Ahnung, aber in meinen Augen hat so eine Lösung einen viel zu experimentellen Charakter, solche Tips kann ich mit gutem Gewissem einfach nicht an relativ unbedarfte User weitergeben. Wenn Du das vorhandene LX-Board behalten willst und Dir das 'sichere' Upgrade auf einen flotten PPGA-Celli bis 533 MHZ ausreicht, dann folge der obigen Anleitung, wenn Du aber dennoch mehr Prozzileistung haben willst, dann besorge Dir besser ein anderes, gscheites Mainboard [ beispielsweise mit dem moderneren BX-Chipsatz, genauere Empfehlungen auf Anfrage ], dann kannst Du immerhin bis maximal 1100 MHZ aufrüsten, ohne daß Du Dich auf gewagte Experimente mit ungewissen Ausgang einlassen mußt...
Alles klar ?? ;-))
cu Bavarius