Hi Gevattern !
Der BX-Chipsatz hat doch immer einen Passiv-Cooler auf der Northbridge sitzten, und den habe ich an allen BX-Boards, die durch meinen Hände gingen, bis jetzt noch nie aktiv gekühlt, sondern nur eine Ladung Wärmeleitpaste von der Sorte 'billigte weiße Silikonpampe' druntergeschmiert, und das sollte bei meinen Sockel370-Brettern im halbwegs gut belüfteten Gehäuse lockerst ausreichen... Ein Kumpel hat auf seinen Slot1-Brettern in dieser Beziehung noch nie was gemacht, und da funzt der 133er FSB auch ohne Probleme, obwohl sich in dem seinen Kisten wohl kaum irgend ein laues Lüftchen regt...
Was den Tualatin-MOD angeht, da habe ich mir auch schon so meine eigenen Gedanken gemacht und Meinungen gebildet. Hast Du Dich mit diesem Thema schon mal etwas näher befasst, oder besser gesagt, mal die berühmten Threads von MadOnoin.com oder Overclockers.com bzw. die deutschsprachige Anleitung von www.tualatinmod.de.vu angesehen ??
Wenn nicht, dann lese zumindest die Sachen aus www.tualatinmod.de.vu bitte mal durch, damit Du Dir die Grundlagen aneignest und den Rest von diesem Kommentar besser verstehen kannst...
Betreffs der Anleitung von www.tualatin.de.vu :
Ich löte da überhaupt nicht herum, beschmiere die CPU mit Nagellack oder Leitsilber, breche da ein paar Pins ab oder öffne den Deckel des FC-PGA-Sockels, um die kleinen Beinchen zu entfernen. Das Endergebnis dieser Mühen sollte nach meiner Meinung so aussehen, daß man den Tualatin-MOD realisiert, ohne daß man bleibende Schäden am Prozzi und/oder am FC-PGA-Sockel hinterläßt, so daß man im Zweifelsfalldie ganze Aktion wieder rückgängig machen oder für den Fall einer extrem taCKtunwilligen CPU den Celli laut dem Fernabsatzgesetz wieder zurückgeben kann. Von Tualatinmod.de kann man praktisch nur das Vorgehen zur AK26->AK4-Drahtbrücke halbwegs kritiklos übernehmen, allerdings löte ich die eine Seite der Drahtbrücke nicht am Pin fest, sondern biege mit einer feinen Spitz-Flach-Zange mit geieften Branchen aus diesem Drahtstück jeweils ein kleine Schlaufe, die dann mit einer Nadel oder spitzen Sonde an den beiden Pins angebracht wird.
Die Drahtbrücke sollte man als erstes machen, dannach werden die die 3 abzuisolierenden Pins [ also AN3, AJ3 und AK4 ] mit "Kondomen" aus der Ader eines IDE- oder Floppy-Kabels überzogen und somit die elektrische Verbindung zum FC-PGA-Sockel unterbrochen, ohne daß
seine Funktionen zum alten FC-PGA-Standard [ = Pinbelegung der Coppermiens ] beeinträchtigt wird. Damit die abisolieren Pins jetzt auch reinpassen, muß man diese 3 Löcher im beweglichen Teil des
Plastik-Sockels [ also dem Deckel ] eben etwas aufbohren bzw. etwas größer machen, diesen Schritt kann man ganz gut mit der Spitze eines X-Acto-Messerchen [ = scharfes Messer für Bastelabeiten ] erledigen. Als VCore-Mod würde ich Dir gleich den Drahtwickel um die 4 VID-Pins [ = 1,65 V .Mod ] empfehlen, dafür benutze ich jetzt die Drähte
aus der Ader des IDE-Kabels, die man einfach mit der Hand verdrillt und dann mit einer spitzen Sonde oder einer Nadel um diese 4 Pins wickelt. Jetzt muß man den Prozzi nur noch vorsichtig auf den Adapter draustopfen und aufpasen, daß sich da kein 'Kondom' verkantet und man bei zuviel Kraftanwendung einen Pin abbricht. Der so gemoddete Tualatin sitzt jetzt zwar auf der eine Seite nicht ganz bis zum
Anschlag im Slot drin, sondern ragt wegen der ganzen Drähte da noch ca. 1 mm weit heraus, aber das macht nix, denn die übrigen Pins berühren auch so die Kontakte im FC-PGA-Sockel noch im ausreichenden Maße, das gibt keine Probleme...
Ich fasse 'meine' Anleitung mal kurz zusammen : Drahtbrücke von AK26->AK4, Kondome über AN3, AJ3, AK4 und VCore-MOD von 1,65 V . Dieses war die erste 'konservative' [ = substanzschonende ] Methode für den Tualatin-MOD, ich war damit an meinen Sockel370-Brettern erfolgreich, bis jetzt ist noch keiner dieser Prozzis abgeraucht. Inzwischen wurden bei der Drahtbrücke noch andere Verbindungen gefunden, nämlich
AJ5-> AK4 oder AN11-> AK4, die angeblich auch ganz gut funktionieren sollen [-> http://www.geocities.com/_lunchbox/tualeron_slot1_bx_mod.html ] , aber das habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert. Vorkurzem tauchte ein neuer Tualatin-MOD auf, bei dem man auf jede Drahtbrücke zu AK4 verzichtet, aber dafür muß man gleich 7 Pins abisolieren [ -> http://forum.oc-forums.com/vb/showthread.php?s=&postid=1332892#post1332892post1332892 , Posting von Cemal Gurel ]!!
Hmmm, nach der ursprünglichen Methode von Catch22atplay brauchte man gar keine Drahtbrücke auf den Pin AK4, man mußte nur 3 Pins abbrechen oder abisolieren und einen VCore-MOD machen, das war es auch schon, allerdings funktionierte das nicht bei jedem Board, man mußte also die elektrische Verbindung auf den Pin AK4 machen, wenn die Sache stabil laufen sollte..
Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem neuen MOD der 7-Pin-Isolierung halten sollte, man erpart sich zwar das Gefummel mit der Drahtbrücke, aber man muß dafür mehr Präser über die Pimmel - ähmm, sorry, sollte natürlich Pins heißen... ;-)) - ziehen und mehr Löcher im FC-PGA-Sockel erweitern.. Also vom Arbeitsaufwand her dürften beide Methoden sich nicht großartig unterscheiden, aber bei der von mir bevorzugten Methode weiß ich, daß sie funktioniert, währennd man bei den Neuerungen besser noch in paar Erfahrungswerte anderer User abwarten sollte...
Allerdings erfordern meine Empfehlungen auch eine gewisse Portion Feingefühl und etwas handwerkliche Geschicklichkeit, die vielleicht nicht jedermanns Sache ist, trotz alledem würde ich Dir zu diesem vielleicht etwas umständlichen Wege raten. Die Vorteile liegen klar auf der Hand : Du hinterlässt keine dauerhaften Spuren oder Schäden und kannst Dein System für den Falle eines Miserfolges problemlos in den Ausgangszustand zurückverwandeln. du kannst natürlich auch den einfacheren Weg gehen und Dir den für ca. 25.- Euro relativ billigen Upgradeware-Adapter zulegen. Ich weiß zwar nicht, in wie weit man an diesem Ding die VCore einstellen oder verändern kann, aber da kann man ja immer noch mit dem VCore-MOD per Drahtwickel anwenden.
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen, wenn Du Dir den Prozzi schon aus dem Laden holen willst, dann greife lieber zu einem geboxten Celeratin mit allem Drum und Dran als zu einem nackerten Restposten vom letzten Tray... Vom Preis her gibts da praktisch keinen Unterschied, der in der Box beiliegende Cooler ist wirklich nicht übel, von der Geräuschentwicklung her ziemlich leise und reicht in Sachen Kühlleistung zum Overclocken eines 1100@1466 völlig aus.
Ganz egal, für welche Methode Du Dich entscheidest, sieh bloß zu, daß Du endlich mal einen Tualatin auf dem guten alten BX-Brett zum laufen bringst. Deiner Graphikkarte ist es z.Zt. doch voll langweilig, die wartet doch nur auf mehr Prozzi-Power, genauso wie Dein treues, braves Abit-Board, das durch einen flotten, herzhaft geclockten Celeratin seinen Reißzähne wieder zurückkriegt. Auch wenn ein BX-Brett von seinen Features her heute nicht mehr ganz zeitgemäß ist, so ist es dennoch ein ganz besonderes Stück Hardware, das sich bis zum Ende seiner Einsatzzeit einen ihm würdigen und ebenbürtigen Prozzi verdient hat. Du kannst mir ruhig glauben, so was Ausgereiftes, Aufrüstfähiges und Solides wie den BX-Chip wird es so schnell nicht wieder geben...
Alles klar ?? ;-))
cu Bavarius