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Kennt jemand einen guten Exorzisten?

Digitalis / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Es folgt ein längerer Beitag unter dem Motto "Es lebt" ;).
Ganz so humorvoll ist die Thematik mittlerweile nicht mehr,da sich mein Hardwarehändler wahrscheinlich alleine von meinen Einkäufen seinen Sommerurlaub finanziert(und dennoch die Hände über dem Kopf zusammenschlägt,wenn er mich nur sieht),während ich das Geld für zu verwirklichende Urlaubsträume in Zukunft wohl in meinen hauseigenen "Gehörnten" investieren werde ;).Ich schildere mein Problem,obwohl sich die Frage stellt,ob mir das überhaupt jemand glaubt.
Auf einen Nenner gebracht:in schöner Regelmäßigkeit zerstört mein PC meine Festplatten.
Das klingt idiotisch,nur kann ich die Tatsache nicht anders kommentieren,wenn ich mir alle 6-8 Wochen eine neue Platte kaufen muß(mittlerweile bin ich bei Harddisk Nr.8).Ich rede hier auch nicht von Datenverlust oder Abstürzen,sondern ganz konkret von zerstörten Sektoren oder gleich gänzlichst zerstörten Platten,wobei ich vor einer Woche Zeuge wurde,wie meine neue Seagate Platte innerhalb von 10 Sekunden das Zeitliche segnete-und zwar,wie sich bei späterem Test bei einem Bekannten herausstellte-nahezu komplett!Ich hatte einen umfangreicheren Download und scannte mir nebenbei ein Buch aus der Bibliothek zum Privatgebrauch ein.Als ich begann,die Seiten in Acrobat zu konvertieren,begann die Platte plötzlich heftigst zu rödeln,drehte dann noch ein paar Mal und blieb während des Konvertierens einfach stehen.Nach dem Neustart wurde die Barracuda nicht mehr erkannt,eine Prüfung auf dem PC eines Bekannten ergab eine fast völlige Zerstörung aller Sektoren.Ähnlich ging es mir zuvor,unabhängig,ob es eine IBM,Maxtor oder Western Digital war,egal,ob am Primary oder Secondary Port,egal,wie partitioniert und erst recht egal,wie voll die Festplatte bereits war.Bei manchen Platten wurden erst einzelne Sektoren zerstört,andere waren gleich reif für die Mülltonne.Mein PC hat dieses Problem seit einem kurzen Stromausfall,bedingt durch ein Gewitter(eine billige Idee für einen zweitklassigen Horrorfilm,nur leider wahr).Laut Test hat das Mainboard allerdings nichts abbekommen.
Alle anderen Komponenten arbeiten einwandfrei(auch Brenner und CD-Laufwerk,die ich auch längere Zeit am Primary IDE Port laufen ließ,wo meine Platte(n) sich verabschiedet hatten.Powermanagment ist deaktiviert,ebenso USB,keine IRQ Doppelbelegung(ganz nach Vorschrift ist selbst der IRQ 9 frei),eine stabile Konfiguration also.Keine der anderen Komponenten macht Ärger,nur eben ein Problem gibt es:das Verfallsdatum von Festplatten beschränkt sich bei mir auf Wochen,nicht Jahre.Auf Eure Meinung dazu bin ich gespannt,ich kann nur sagen,daß ich so etwas bisher noch nie erlebt habe.Dem bemitleidenswerten Grinsen meines Händlers entnehme ich,daß er der Meinung ist,ich spiele mit den Platten Frisbee;äußerliche Gewalteinwirkung ist allerdings ausgeschlossen(der PC steht etwa 1 Meter von meinem Arbeitsplatz und somit von meinen Knien entfernt)
Der PC ist NICHT übertaktet und realtiv neu (Pentium III 533B,128MB RAM,Win98,Board mit VIA Apollo Pro Chipsatz).
Generelle Frage:durch was(außer der "Vorschlaghammertheorie")kann eine Festplatte nach ein paar Wochen innerhalb kurzer Zeit bis zur Vollständigkeit zerstört werden?
Kann vielleicht jemand Mulder und Scully(Buffy wäre mir lieber ;)),ein paar katholische Priester und bei der Gelegenheit auch gleich Stephen King verständigen?Besten Dank! ;)

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Andreas42 Digitalis „Kennt jemand einen guten Exorzisten?“
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Hi!

Eins vorweg: mit Geisteraustreibung habe ich keine Erfahrung. ;-)

Ich kann allerdings einige Überlegungen beisteuern.

Die ersten beiden Überlegungen sind aber eher etwas abwegig. ;-)

1) Was ich nicht weiss, ist ob Platten durch defekte Netzteile oder Spannungs-Spitzen im Stromnetz beschädigt werden können. Falls sich jemand mit der Stromseite besser auskennt als ich, dann soll er bitte einen Kommentar dazu abgeben.
Falls wir das Gewitter als Ursache betrachten, dann muss es offensichtlich irgendwo im Rechner Spuren hinterlassen haben.
Wenn es nicht das Board war, bleiben eigentlich nur Netzteil oder IDE-Kabel. (Naja, das Kabel dürfte ja eher unwarscheinlich sein. Wenn da was geschmort wäre, dann hätte das Bard mit Sicherheit auch etwas abbekommen...)

2) Moderne Platten sind wirklich SEHR stossempfindlich. Laut einem c't Artikel reicht es, wenn eine Platte senkrecht auf den Tisch gestellt wird und dann umfällt. Das Ergebnis ist dann ein Headcrash.
Dabei denke ich jetzt NICHT, dass du deine Platten falsch behandelst, sondern habe eher den Transportweg der Platten zu deinem Händler im Auge. Sind die Platten etwa Sonderbestellungen bei deinem Händler?


OK, kommen wir zu eher realistischen Überlegungen. :-)

Ich hab' noch nicht richtig verstanden, ob die Platten wirklich physikalisch defekt sind. Werden die fehlerhaften Sektoren nur in der FAT angezeigt? Was sagen die Tools der Plattenhersteller zu den defekten Platten?

Der Hintergrund ist folgender: Wenn die Fehler auf Dateisystemebene auftreten (also in der FAT fehlerhafte Sektoren angezeigt werden), dann ist der Fehler im Bereich des IDE-Systems zu Suchen. Das "IDE-System" umfasst dabei egentlich den Kompletten PC: IDE-Kontroller, IDE-Kabel, Rechner-RAM (dort werden schliesslich die Sektoren zwischengespeichert, wenn sie geändert werden), CPU und DMA-Kontroller. Die IDE/Chipssatz-Treiber spielen natürlich auch eine Rolle.

Die Hersteler-Tools (z.B. Drive-Fitness) sollten mit Hilfe der platteninternen Fehlerprotokollfunktionen feststellen können, ob wirklich fehlerhafte Sektoren aufgetreten sind (also Sektoren physikalisch beschädigt wurden). Falls das Board-BIOS S.M.A.R.T. unterstützt sollte die Funktion aktiviert werden. Bei echten Plattenfehlern sollte der Rechner dann beim Booten eine Meldung bringen.

Ich hoffe, das hilft dir irgendwie weiter.

Bis denn
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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