Hi !
@ out-freyn :
Ich kenne dieses Brett, denn ich habe das Teil als billige Basis für den Nostalgie-Game-PC [ Grand Pix Legends und andere Games mit 3DFX-Unterstützung ] meines Nachbarn organisiert. Das MSI 694T Pro ist kein schlechtes Brett, hat noch einen ISA-Slot und ist sehr preiswert, aber es hat trotz alledem in meinen Augen noch ein paar gravierende Nachteile...
- dieses Board hat einen VIA-Chipsat mit der VIA 686-B-Southbridge, die auch bei den AMD-Brettern zum Einsatz kam und wegen dem 686-B-Bug eine traurige Berühmtheit erlangte. Der Fehler tritt vor allem in Verbindung mit der VIA KT133A-Northbridge und einer den PCI-Bus stark belastenden Karte wie der Soundblaster Live auf, aber man findet im Internet auch so einiges an Erfahrungsberichten von Usern mit den VIA-Brettern für Intel-Prozessoren, wo die Board mit der 686B-Southbridge auch schon so einigen Ärger verursachen würden. Man hat zwar einen Soundchip OnBoard, ein wenig ambitionierter Anwender kann daher auf
den Einsatz einer SB Live und anderer PCI-lastigen Karten verzichten. Mein Nachbar benutzt diese Kiste zwar nur zum Zocken und hat den zweiten IDE-Port nicht belegt, aber dennoch, ein ungutes Gefühl bleibt trotzdem zurück.
- die PCI-Performance der VIA-Chipsätze ist relativ gering, die daraus folgen Auswirkungen bekommt man u.U. auch bei Verwendung von anderen, den PCI-Bus stark belastenden Karten wie SCSI, LAN, Sound, TV, etc.. zu spüren, zeitkritische Anwendungen wie z.B. Audio- oder Video-Aufnahmen haben dann entfallene Frames oder Knackser in der Audio-Spur. Bei normalen Standard-Anwendungen wird man zwar bestimmt keinen Unterschied zischen VIA- oder Intel-Chipsätzen bemerken, aber ein Hardcore-User würde dann pausenlos über den VIA-Krempel fluchen... ;-))
- zum herzhafen Übertakten ist das Board auch nicht geeignet, denn bei der automatischen Erkennung einer FSB-100-CPU kann man nur Bustakte von 100 bis 132 MHZ einstellen. Bei einem 1300er Celeron kann man diese Einschränkung zwar vernachlässigen, denn auf den 133er FSB kann man diese CPU einfach nicht stabil hochjagen, weil man den Kern der Taualtin-Celerons im tA1-Stepping nur bis ca. 1500 MHZ ausreizen kann. Beim 133er FSB würde der 1300er Celli bei 1733 MHZ laufen, aber so ein Spielchen macht ein 'Celeratin' niemals mit.
@ Phoenix.Computer :
Ein derartiger Intel hat nicht nur eine sehr geringe Abwärme-Produktion, sondern auch einen fest eingebauten und automatisch reagierenden Überhitzugsschutz, wenn es der CPU irgendwann mal zu warm ums Herz wird, dann schaltet sich der Prozzi einfach aus. ;-))
@ srudi :
Man kann die CPU zwar locker mit geingeren Bustakten wie z.B. den 112er FSB betreiben, aber dabei taktet man auch die AGP-, PCI- und IDE-Schnittstellen außerhalb ihrere Spezifikationen, und der einen oder anderen Komponente könnte sowas übel aufstoßen. Eine realtiv geringe Bustakterhöhung wie z.B. die von out-freyn vorgeschlagenen
112 MHZ FSB sollten alle Komponenten noch locker aushalten, aber bei extremeren TaCKtungen ab ca. 120 MHZ aufwärts kann u.U. schon mal Datenschrott produzieren und/oder die eine oder andere Komponente zum Abrauchen bringen. Ich selber habe bei derartigen Experimenten schon mal alle Daten auf der HDD ins Nirvana geschossen, ich weiß also, wie empfindlich die HDDs auf arg überhöhte IDE-Takte reagieren können.
Ich persönlich vertrete die Ansicht, daß man einen Intel-Prozzi möglichst nur auf einem Mainboard mit Intel-Chipsatz betreiben sollte, denn das ist einfach nun mal die rundeste und geschmeidigste Lösung. Wenn der ganze Spaß nicht viel kosten darf, die Kiste nicht allzu arg übertaktet werden soll und man bereit ist, dieses Risiko einzugehen, dann kann man es so wie mein Nachbar machen und sich dieses billige MSI-Brett mit VIA-Chipsatz [ oder ähnliche Proukte der anderen Hersteller ] anlachen. Die 'richtigen' Übertakter-Bretter für den Tualatin-Celli haben den Intel i815-B-Chipsatz und heißen Asus TUSL2-C, Abit ST6 und MSI 815 EPT-Pro, diese Dinger sind zwar etwas teurer als die billigeren Alternativen und können zwar nur maximal 512 MB RAM anfahren, haben aber keine bekannten Macken oder das Potential für eventuell auftretende Fehler bei Hardcore-Anwendungen wie Audio- oder Video-Grabbing
cu Bavarius