Hi Olaf !
Oh Mann, Du sprichst jetzt ein Thema an, über das man Stunden debattieren könnte... Sieh doch bitte einfach mal in die beiden letzten Ausgaben der c't rein, da wurden schon so ziemlich alle beachtenswerten Gesichtspunkte in Sachen ' Gebrauchtkauf eines PCs' vorgestellt. Wenn man einen guten Überblick über die Hardware hat und genau weiß, was man will und wieviel das alles kosten soll, dann kann man auch bei ebay oder auf Marktplätzen der verschiedenen Internet-Foren schon so einige Schnäppchen machen. Gib für gebrauchte Ware nicht mehr als 2/3 oder 3/4 des z.Zt. aktuellen Neupreises aus, achte auf Originalverpackungen, normalerweise beiliegendes Zubehör udn vor allem auf die Kaufbelege, damit Du im Schadensfall noch Garantie- Ansprüche an den Händler oder den Hersteller geltend machen kannst.
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Dein Daddy nicht zum 3D-Gamer, - DVD-Ripper und HardCore-PhotoShop/3D-Studio-Anwender mutieren wird, und die größte Bremse beim Internet-Radio wird garantiert das 56K.-Modem sein. Bei diesen Anwendungen braucht man wirklich keine High-End-Klasse, ein kleines, preiswertes Einsteiger-Modell auf Intel-Sockel370-Basis wird das alles genausogut erledigen, ohne daß man einen großartigen Unterschied zu Deiner großen P4-Kiste bemerken würde. Ein Duron hat zwar nicht ganz die fast schon barbarische Wärmeentwicklung eines großen AMDs, aber die anderen Nachteile [ u.U. problematische Chipsätze, empfindlicher DIE, kein Überhitzungsschutz, etc... ] sind dennoch vorhanden. Eine AMD-Lösung ist zwar saubillig und hat ordentlich Dampf unter der Haube, aber für Einsteiger und Bastler mit wenig Erfahrung ist das in meinen Augen einfach keine Alternative. Tu Dir selber einen Gefallen, bleib bei Intel und kauf ein gscheites Sockel370-Board mit Intel-i815-'B-Step'-Chipsatz, setz da einen Tualatin-Celeron und 512 MB RAM drauf, dann bekommst Du eine kleine, aber feine und von Haus aus flüsterleise Office-Kiste, mit der man bei diesem Anwendungsprofil noch lange Zeit sehr glücklich und zufrieden sein wird.
Du hast jetzt folgende Optionen zur Auswahl :
1. Kauf eines neuen Einsteiger-Systems im Laden
2. Selbstbau mit : - a. Neuteilen aus dem Versandel
- b. teils auch mit gebrauchten Komponenten
3. gebrauchter Komplett-Rechner von Anzeigenblatt/Gebrauchtmarkt/Ebay
Ich persönlich bevorzuge die Selbstbau-Variante 2.b., allerdings beschäftige ich mich auch schon ein paar Jahre mit der Hardware
und habe im Laufe der Zeit schon so einige Rechner auf diese billige Tour aufgebaut. An Deiner Stelle würde ich mich aber auf Version 1 oder 2.a. Neuteile aus dem Versandhandel beschränken, da Du auf Aspekte wie Garantie, Service und Support wohl sehr großen Wert legst und man beim Kauf von gebrauchter Ware schon mal ganz schnell und recht heftig auf die Schnauze fallen kann. Ich weiß jetzt nicht, wieviel Du insgesamt ausgeben willst und welche Ansprüche an die optischen Laufwerke, Eingabegeräte oder das Gehäuse gestellt werden, aber auch da läßt sich bestimmt eine kostengünstige und den Anforderungen angemessene Lösung finden.
Hmm, mal überlegen :
- Mainboard : Soyo SY-TISU, [ Sockel370, Intel-Chissatz ], bei Alternate oder Avitos für 69.- €
- CPU : flotter Celeron mit Tualatin-Kern 'in the Box', je nach Anbieterr und Taktfrequenz, bekommt man auch schon ab ca. 69.- €
- RAM : 512 MB SD-RAM -> Tagespreise, ich sag mal ca. 50.- €
- VGA: Ati Expert 2000, ab ca. 35.- Euro
- Sound : entfällt, ist bei solchen Brettern fast immer onBoard
So, und jetzt kommen die Variablen :
- HDD : eine spezielle Empfehlung spare ich mir, ich veranschlage da mal ca. 100.- Euro für ein flottes, aber leises 40 - 60 GB- Modell von Maxtor oder WD....
- Optische Laufwerke, Frage: Reicht ein billiges CD-ROM oder muss da auch ein DVD und/oder ein Brenner rein ??
- Gehäuse : Soll es wieder ein CS-601 werden, es irgendein günstigerer Midi-Tower auch vollkommen ausreicht ??
- Sonstiges wie Floppy, Lautsprecher, Tastatur, Mouse, etc... : Hier kann man - je nach den Ansprüchen - das billigste auf dem Markt erhältliche Zeugs kaufen oder richtig Geld ablassen...
Ich sage mal, daß Du maximal 250.- Euro für den Kern [ Board, Prozzi, Graphik, RAM ] eines reinen Intel/Intel- Systems auf Sockel 370-Basis ausgeben wirst, wenn Du nur Neuteile verwendest, dasselbe kann man unter gewissen Umständen auch schon für ca. 2/3 bis 3/4 dieses Preises auf dem Gebrauchtmarkt bekommen. Für eine vergleichbar ausgestattete und im Endeffekt kaum spürbar schnellere Sockel 478-Lösung wirst Du mindestens 100 bis 150.- Euro mehr hinlegen müssen, aber dafür kann man dann später noch aufrüsten, während der Sockel370 einfach keine Zukunft mehr hat. Die Unkosten für das andere Zeugs wie Gehäuse, Festpaltte, Eingabegeräte, optische Laufwerke, etc... sind bei jeder Lösung dieselben, denn da hängt es nun mal davon ab, welche Bauteile denn da reinkommen sollen.
Ich hoffe, Du konntest mit meinem ganzen Sermon aus Anregungen und Empfehlungen irgendwas Sinnvolles anfangen und Dich zu einer würdigen Entscheidung durchringen... ;-))))
MfG
DarkForce