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Museumsreif: der erste Aldi-PC aus den Goldenen 90ern!

Olaf19 / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik in Bonn hat ein neues Museumsstück erhalten: einen 28 Jahre alten Aldi-PC. Die ersten Computer verkaufte der Discounter bereits zwei Jahre zuvor, ab November 1995, damals noch mit Windows 3.11, obwohl "95" bereits am Start war. Vielleicht deswegen wurde das gute Stück nur zu einem mäßigen Verkaufserfolg.

Quelle: www.n-tv.de

Olaf19 meint:

Schon lustig: auf dem Foto ist der Originalkarton von damals zu sehen, darauf prangt eine große "500" – und ich Eumel dachte im ersten Moment ernsthaft, es ginge um eine 500 MB-Festplatte... doch nein, es spielt bei näherem Hinsehen auf die Prozessorleistung an: 500 MHz. Was damals Kilo und Mega war, ist heute Giga und Tera (...und nicht Terra – das ist wieder was anderes...).

Schade, an mir habe ich diese Geräte damals achtlos vorüberziehen lassen. Ich war damals noch (und heute wieder) überzeugter Mac-User. Aber Windows hat in den Jahren darauf mächtig aufgeholt und mit 2000, XP, Vista und "7" schon richtig gute Systeme nachgelegt.

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Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Olaf19 hatterchen1 „Das habe ich ganz anders erlebt. Ja, die Teile waren 7:05 Uhr ausverkauft, da es nur eine Palette voll gab. Ich habe ...“
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Naja, zwei Dinge muss man natürlich sauber auseinanderhalten.

Das, was du schilderst, ist der Aldi-PC im praktischen Einsatz aus der Konsumenten-Perspektive, die auch ich in diesem Thread weitestgehend eingenommen hatte.

Der Ansatz von The Wasp ist mehr "kritisch-politischer" Natur; er beschreibt die Auswirkung von Discounter-PCs auf den spezialisierten Fachhandel. Und das wird sicherlich so sein, dass die Fachhändler weniger Komplett-PCs verkauft haben, seit Aldi & Co. ihre Sonderposten ausrollten.

Die Zwickmühle des Fachhandels sehe ich in folgenden Zusammenhängen:

  • In den 90ern wurden PCs in Privathaushalten immer populärer, Begriffe wie "Home-Computer" verschwanden allmählich; im Gegenteil, PCs für zuhause waren oft leistungsstärker als ihre Pendants in großen Firmen (denn Computerspiele sind viel leistungshungriger als die klassischen Office-Anwendungen)
    => goldene Zeiten für den Fachhandel – aber:
  • Zur gleichen Zeit wurden Internetverbindungen schneller (28.8k => 56k Modems) und auch günstiger; das Surfen im Internet wurde zum Volkssport und damit auch der Online-Versandhandel, wo man u.a. Computer-Komponenten bestellen konnte
    => scharfe Konkurrenz für den Fachhandel – und dazu kam noch:
  • Discounter wie Aldi boten "Gemüse-Computer" (siehe oben) an
    => noch mehr Konkurrenz...

Letztlich ist das auch ein Teufelskreis: je weniger die Leute in sog. "Brick-and-Mortar"-Geschäften einkaufen (also in "physischen" Ladengeschäften), desto mehr geraten diese unter kommerziellen Druck. Folge: es wird nur noch das beschafft, was "am besten geht"; Nischenprodukte bleiben außen vor. Sorry, ham wa nich, müssen wir bestellen...

Und dann sagt sich die Kundschaft, dankeschön, aber "bestellen kann ich selber".

CU
Olaf

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