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Die Hysterie bezügl. des Klimawandels - Meines derzeitiger Wissensstand in den Raum gestellt

sea / 166 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Hysterie bezügl. des Klimawandels hat mich veranlasst hat, mich in dieses Thema einzulesen. Im Weiteren werde ich nicht auf alles im verlinkten "klimafakten.de" antworten, um das Posting nicht zu sprengen. Ich stelle einfach einen Teil meines derzeitigen Wissensstandes in den Raum.

1. Der Weltklimarat IPCC wurde gegründet, um den menschgemachten Klimawandel nachzuweisen. Das sagt doch einiges aus. Diese mittlerweile längst verpolitisierte Institution erwähnt in ihrem ausführlichen Sachstandbericht, Seite 774 rechts oben, sogar selber (!), dass längerfristige Klimaprognosen nicht möglich sind, weil Wetter und Klima mathematisch betrachtet "nicht-lineare, chaotische Systeme" sind. Und was ist das Kennzeichen eines chaotischen Systems? Richtig - man kann nichts seriös berechnen. Schon gar nicht langfristig.

https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/03/WGI_TAR_full_report.pdf

Mit dieser absolut entscheidenden Kernaussage könnte man die Diskussion eigentlich abschliessen.

2. Der Klimagate-Skandal spricht geradezu Bände. Mit geradezu lümmelhafter Dreistigkeit pflegt die ziemlich überschaubare Gemeinschaft der ewig gleichen medienpräsenten Klimaforscher mit Fakten umzugehen.

https://www.focus.de/wissen/klima/klimapolitik/skandal-um-manipulierte-daten-klimagate_id_1900259.html

3. Auch die einleitende Aussage, dass seit den 1980er Jahren eine viel schnellere Erwärmung als je zuvor aufgezeichnet wurde, widerlegt sich in der entsprechenden Grafik gleich selber: So ist zwischen 1910 und 1940 eine ähnlich verlaufende Kurve sowohl zeit- als auch temperaturmässig sichtbar.

4. Die kleine Eiszeit endete unbestritten um ca. 1850. Dass sich danach die Erde wieder erwärmt, liegt in der Natur der Sache. Ansonsten die kleine Eiszeit logischerweise nach wie vor andauern würde.

5. Ich mag mich noch bestens an meine Jugendzeit erinnern, als Wissenschaftler in den 70er Jahren vor einer neuen Eiszeit (!) warnten. Und heute, lediglich 45 Jahre später, wird genau das Gegenteil behauptet. Soviel zum Thema Prognosen.

6. Angeblich sind sich 97% aller Wissenschaftler einig, dass der Mensch einen nicht genau definierten Einfluss auf das Klima hat. Diese Aussage stammt aus J. Cooks Studie aus dem Jahr 2013. Es wurden 11,944 Studien (wohlgemerkt Studien, keine wissenschaftliche Arbeiten) ausgewertet. 7930 davon wurden allein wieder ausgeschlossen, weil sie sich nicht explizit dazu äussern, ob der aktuelle Klimawandel menschgemacht sei oder nicht.
In der Auswertung wurden die Artikel der Kategorien a bis c als "minimale bis volle Zustimmung" gewertet, f bis h galten als "minimale bis volle Ablehnung". Die Kategorien d und e, denen man zwei Drittel der Arbeiten zuordnete, wurden als irrelevant eliminiert. Durch diesen statistischen Trick wurden aus den 32,6 % (Kategorien a bis c), plötzlich 97%. Man hätte aus der Studie ebenso gut schliessen können: "66,4% der Studien wollen sich bezüglich des menschlichen Einflusses auf das Klima nicht festlegen." Doch selbst wenn man die 97% Zustimmung akzeptiert, ergibt sich daraus lediglich, dass sich das Klima in den letzten 150 Jahren erwärmt und dass das anthropogene CO2 darauf einen gewissen Einfluss hat.

6.1. Ausgewiesene, teils nicht auf Forschungsgelder angewiesene Experten, wie etwa Prof. Lombog, Prof. Tol, Prof. Calder (ehem. Herausgeber des weltweit führenden Wissenschaftsmagazins "Science"), Dr. Svensmark, Prof. Malberg, der weltberühmte Physiker und Mathematiker F. Dyson, Prof. Lewis, Atmosphärenphysiker Prof. Christy, der emeritierte Max-Planck-Direktor L. Bengtsson usw., werden knallhart ausgegrenzt. In diesem Zusammenhang verweise ich auf ein sehr lesenswertes Interview mit dem Ozeanographen Nils-Axel Mörner:

https://www.bazonline.ch/diese-forscher-haben-eine-politische-agenda-443631801506

7. Mit den Temperaturen ist es auch so eine Sache. Das IPCC selber notierte bereits im Jahre 2013, man könne das nur schätzen und irgendwo zwischen 0.6°C und dem 15-fachen (!) Wert, nämlich 9°C, ansiedeln. Solche Aussagen sind unbrauchbar, erinnern an Kaffeesatzleserei, und somit einer seriösen Wissenschaft unwürdig.

Kommt ergänzend dazu, dass man modernste, vollautomatisierte und vorschriftsgemäss montierte Messanlagen nicht mit den Messungen zu Grossvaters Zeiten vergleichen kann. Damals wurden Thermometer irgendwo und irgendwie wetter- und Freiwild-sicher aufgehängt. Teils in hölzernen oder gar blechernen (!) Schutzbehältern.

Nun will man uns mit pseudowissenschaftlicher Genauigkeit weismachen, dass sich die Erde in den letzten 150 Jahren auf die Kommastelle genau um so und so viel Grad erwärmt habe. Dies ist - gelinde ausgedrückt - unglaubwürdig. Oder mit anderen Worten: Die Erwärmung ist solide erraten ;-)

8. Computer-Simulationen sind gut und nützlich. Allerdings sind es letzten Endes stets theoretische Modellberechnungen und nur so gut (oder schlecht), wie die Daten, mit welchen sie gefüttert werden. Ein Auszug aus dem Spiegel 13/2019 mag das verdeutlichen:

"Natürliche Prozesse im Computer zu simulieren wird immer dann besonders heikel, wenn kleine Ursachen grosse Wirkung hervorbringen. Für keinen anderen Faktor im Klimageschehen gilt das so sehr wie für die Wolken. Alles Gewölk am Himmel zusammengenommen würde, zu Wasser kondensiert, die Erde mit einem Film von gerade einmal 0,1mm Dicke bedecken. Diese winzige Menge Wasser reicht aus, das Klima massiv zu beeinflussen.

Das verdeutlicht eine weitere Zahl: Verringert sich der Anteil der tief hängenden Wolken auf Erden auch nur um gerade mal vier Prozent, würde es weltweit schlagartig um rund zwei Grad wärmer. Der gesamte Temperatureffekt, der im Pariser Abkommen als gerade noch hinnehmbar bewertet wurde, wird also verursacht durch vier Prozent einer 0,1mm dünnen Schicht.

Es kommt hinzu, dass die Bildung von Wolken stark von den jeweiligen Bedingungen vor Ort abhängt. Die Wetterküche ist bestimmt von Wirbeln, die wenige Kilometer, oftmals sogar nur einige Hundert Meter oder weniger messen. Selbst die modernsten Klimamodelle aber, die ja den gesamten Planeten abbilden, sind für so kleinräumige Prozesse noch immer blind."

9. CO2 soll ein zentraler Klimatreiber sein. Davon werden laut Prof. Knutti von der ETH Zürich (einer der Hauptautoren der IPCC Sachstandsberichte) 96% von der Natur, und gerade mal 4% von Menschen produziert. zig-Milliarden Tonnen lesen sich halt wesentlich erschreckender als 4%. Darum frage ich mich, warum Steuerzahler der Industrieländer jährlich hunderte von Milliarden bezahlen sollen, um den vergleichsweise geringen anthropogenen Anteil in dürftigen Schritten zu reduzieren.

Das wars in Kürze. Trotz Straffung konnte ich mein rudimentäres Posting nicht knapper fassen. Ich bitte um Nachsicht.

Beste Grüsse aus dem südlichen Nachbarland.

P.S.: Das unübliche Layout rührt daher, weil ich das Posting am Offline-PC mit Word geschrieben habe. Längere Texte am Laptop sind mir zu mühsam.

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sea Borlander „Wenn das Deine Wahrnehmung ist, dann konsumierst Du offensichtlich keine wissenschaftlichen Publikationen. In allen von ...“
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7 In this Summary for Policymakers and in the Technical Summary, the following words have been used where appropriate to indicate judgmental estimates of confidence: virtually certain (greater than 99% chance that a result is true); very likely (90−99% chance); likely (66−90% chance); medium likelihood (33−66% chance); unlikely (10−33% chance); very unlikely (1−10% chance); exceptionally unlikely (less than 1% chance). The reader is referred to individual chapters for more details.

Die Antwort lieferst Du (bzw. IPCC) gleich selber. Konkret: Im Sachstandsbericht des IPCC wird ausgeführt, dass langfristige Klimaprognosen nicht möglich sind (entspricht 1-10%). Trotzdem werden wir von Mitverfassern dieses Berichtes ständig gewarnt, dass ohne einschneidende Massnahmen unser Planet irreparable Schäden davontrage (entspricht 90-99%). Das widerspricht sich doch im höchsten Masse selber.

...und die Temperaturmessungen sind auch früher nicht so stümperhaft erfolgt wie Du da hier darstellst...

Bist Du sicher? Versetze Dich doch mal in Grossvaters Zeiten. Damals wurden die Instrumente meistens an Orten aufgestellt, wo man es damals als sinnvoll erachtete. Also nix von wegen zertifizierten Standards der Weltorganisation für Meteorologie. Auch waren die Instrumente längst nicht so präzise wie moderne Hightech-Anlagen.

Anbei zwei Bilder zur Veranschaulichung:

Messstation auf dem Berg Säntis (2500m). Befindet sich nur eine Autostunde entfernt von mir.

altes Messgerät

Zudem möchte ich lieber nicht wissen, wie damals in Afrika, Südamerika, Russland hinter dem Ural oder dem asiatischen Raum gemessen wurde.

Die alten Messmethoden können somit doch gar nicht mit den heutigen verglichen werden, s. hier:

https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/mess-und-prognosesysteme/bodenstationen/automatisches-messnetz/messinstrumente.html

Darum finde ich es müssig, wenn man ständig liest, dass sich die Temperatur in den letzten 150 Jahren auf die Kommastelle genau um soundsoviel Grad erwärmt hat. Um das zu behaupten, müsste man weltweit mit den alten Messgeräten (regelmässig kalibriert) unter den genau gleichen ehemaligen Umgebungsbedingungen (was selten möglich ist) und den gleichen Standorten (was auch nicht immer möglich ist) Vergleiche anstellen. Nur so könnte man aussagekräftige Messreihen erzielen. Alles andere sind Annahmen.

Beste Grüsse

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