Off Topic 20.140 Themen, 223.435 Beiträge

ARD-Blog: Der Mordfall von Freiburg

Michael Nickles / 24 Antworten / Flachansicht Nickles

In der Tagesschau wurde nicht über die Festnahme eines Verdächtigen im Mordfall Freiburg berichtet. Kritik gab es hierfür, weil es sich beim Verdächtigen um einen afghanischen Flüchtling handelt. Der ARD hat in einem Blog-Beitrag zur Sache Stellung genommen: http://blog.tagesschau.de/2016/12/04/der-mordfall-von-freiburg/.

Unter anderem schreibt ARD Chefredakteur Kai Gniffke:

"Die Herkunft des mutmaßlichen Täters hat also mit dieser Entscheidung nichts zu tun. Im Gegenteil, dass wir kein Problem damit haben, gegebenenfalls auch die Herkunft von Tatverdächtigen zu nennen, konnte man bei unserer Kölner Silvester-Berichterstattung sehen, bei der wir von Anfang an die Herkunft der mutmaßlichen Täter genannt haben."

Zur Silvester-Berichterstattung gilt anzumerken, dass sich die öffentlich-rechtlichen Sender da durchaus blamiert haben. Und zwar wegen ausgelassener frühzeitiger Berichterstattung. Unter anderem hat das ZDF Fehlentscheidungen bei der Berichterstattung eingeräumt.

Auch die Tagesschau der ARD hat sich damals als lahmarschig erwiesen, erst nach Tagen über den Silvesternacht-Vorfall in Köln berichtet.

Dass Chefredakteur Gniffke seinen Laden jetzt damit lobt, er  habe von Anfang an über die Herkunft der mutmaßlichen Täter berichtet ist Verarschung. Eben deshalb weil dieses "von Anfang an" viel zu spät stattfand. Der Focus empfiehlt Gniffke einen Berufswechsel.

Vielleicht noch lesenswerter als der Blog-Beitrag sind die Kommentare darunter, in denen die Berichterstattung der Tagesschau, deren Themenspektrum, deutlich kritisiert wird.

bei Antwort benachrichtigen
fakiauso Michael Nickles „ARD-Blog: Der Mordfall von Freiburg“
Optionen

Moin

Als Argument über den Rundfunkbeitrag ist dieses Thema völlig fehl am Platze.

Es wurde auf dem zuständigen Regionalsender SWR sowohl im Netz als auch im TV/Rundfunk ausreichend, zeitlich korrekt und neutral über den Fall berichtet.

Wozu das wie bei anderen und ähnlich gelagerten Themen ausser dem Erwähnen eine Extra-Stelle in der Tagesschau hätte bekommen sollen, erschliesst sich mir nicht. Sollte tatsächlich über jedwedes Gewaltverbrechen oder Fehlverhalten im Strassenverkehr mit Todesfolge uswusf. explizit berichtet werden, dann ist die Tagesschau bald wieder eine halbe bis dreiviertel Stunde lang wie weiland die Aktuelle Kamera, damit der ganze Quark in die Sendezeit passt. Der Informationsgehalt würde dadurch nicht höher.

Betroffenen von Gewaltverbrechen wird dadurch nicht geholfen und denen dürfte es im Moment des Geschehens ziemlich egal sein, durch wen sie bedroht werden. Die rationalen Hintergründe interessieren sowieso nicht und die lauten aktuell, dass trotz der hohen Zahl an Asylbewerbern Gewaltverbrechen sogar abgenommen haben, dass die Quoten im Vergleich zwischen Asylbewerbern und Einheimischen nicht signifikant verschieden ist und das scheinbare Bild der Zunahme und des grösseren Anteils von Migranten in erster Linie genau dem medialen Hypen zu verdanken ist, den Du u.a. hier gerade praktizierst und damit das Futter mitlieferst, aus dem dann wieder dieses Bild gespeist wird. Das tust Du, obwohl Dir Deiner Aussage nach selbst bewusst ist, dass es ein heikles Thema ist. Wie werden solche Sachen in sozialen Medien eigentlich Selbstläufer?

Weil anscheinend der Hund mit dem Afghanen als Täter noch nicht fett genug ist, klatscht Du gleich noch Köln mit hinein und begibst Dich damit im Grunde auf das Niveau derer, die Du vermeintlich kritisierst. Journalistisch ist das kein guter Stil, noch dazu weil sich in beiden Fällen die Diskussion letztendlich gar nicht mehr um die Taten und Täter drehte/dreht, sondern nur noch um deren Hintergrund als Beleg für den Fehler, diese 'Asylanten-Flut' überhaupt hier aufzunehmen.

Da nützt auch das Abbiegen in Richtung Sinn oder Unsinn von Soaps, Skandalsendungen und anderer Formate als Ausrede nichts, die so mancher als unnütz definiert, die aber trotzdem Nischen bedienen. Anhand dieses Arguments könnte man auch die Kanäle privater Medienkonzerne auf 3-5 eindampfen, weil dort mehr oder weniger zeitgleich ebenfalls auf zig Sendern nur gequirlte Scheisse läuft. Und wer solche Portale wie N24 oder n-tv als seriöse Nachrichtenquellen einstuft, hat eh einen ander Waffel. Deren Börsen- und Wirtschafts-Blasensprech ohne Inhalt und gemixt mit genau den Verdummungs- und Skandalpuschmeldungen ist das Allerletzte.

Jetzt wäre mir noch nie aufgefallen, dass sich da ernsthaft jemand aus dem Fenster gelehnt hätte, aus dieser werbefinanzierten vielfältigen Einfalt nur noch Einfalt zu machen und damit je Medienkonzern Burda, Springer und wie sie alle heissen nur noch einen Sender zuzulassen. Dann wäre wenigstens der Äther um etliches an medialem Dreck sauberer und wer glaubt, dass ausgerechnet die privaten Medien u.a. mit ihrer 'Kritik' an den ÖR keine Agenda haben und erst recht keine politische...

Jetzt noch die obligatorischen Links z.B. von fefe, dem ich mich in diesem Fall nur anschliessen kann:

http://blog.fefe.de/?ts=a6bb75d5

http://blog.fefe.de/?ts=a6b93b33

http://blog.fefe.de/?ts=a6b85946

Warum wird sowas nicht mal kritisiert as unterlassene Berichterstattung oder juckt das nicht, wenn der Verdacht besteht, dass es unter den Teppich gekehrt wird:

http://blog.fefe.de/?ts=a6babcd1

Wo wir schon das Aufreger-Thema Köln auf dem Tablett haben - hier mal ein Blog, der sich dem wesentlich sachlicher widmet:

https://kritikundkunst.wordpress.com/

Das geht tatsächlich bis Januar zurück, dürfte aber faktenbasiert so einiges am Meinungsbild zerrütten, dass über die Vorgänge erzeugt wurde und liegt m.E. näher an der nie ganz zu definierenden Wahrheit oder besser Realität darüber. Da haben sämtliche Medien versagt, um beim Berichten darüber das gewollte und vorgegebene Ergebnis zu erzielen, welches dann die Politik gegen weiteres Aufnehmen von Asylbewerbern dazu ermöglichte. Auch das war und ist für echte journalistische Ansprüche einfach nur Grotte.

Jetzt kümmere ich mich wieder um anderen und derzeit wichtigeren Kram, aber das musste einfach raus.

PS: schnaffke - von mir bekommst Du ebenfalls 10 Daumen nach oben!!!

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
bei Antwort benachrichtigen