Hallo erst einmal und danke für die interessante Frage.
Leider ist eine Antwort darauf schwer zu geben und anhand der Frage würde ich auch vermuten, dass ihr ziemlich naiv an das Thema heran geht. Kurz eine Info: Ich bin der Webmaster von Nickles und kenne euer mögliches Problem leider recht gut. Man entwirft eine Seite, baut die Funktionalität ein, die man für sinnvoll erachtet und optimiert das so, dass es unter der bekannten Last läuft. Dann erhält man plötzlich unerwartet (oder in euren Fall erwartet) einen immensen Schub an Aufmerksamkeit!
In unserem Fall war das vor ein paar Monaten ein unerwartetes Echo über Facebook. Plötzlich hat man nicht (im Maximum für ein paar Minuten) 200 Nutzer gleichzeitig auf der Seite, sondern 8.000 über Tage. Wie geht man damit um?
Entweder man dimensioniert im Voraus seine Hardware und Konfiguration so, dass solche Last-Spitzen kein Problem sind, oder man versucht speziell für so eine Last-Spitze einen Ausweg zu finden. Was man letztendlich wählt ist eine Frage, die dadurch beantwortet werden kann, indem man sich fragt ob diese Last später (zumindest teilweise) weiter benötigt wird. Jetzt einmal zu den beiden Optionen
- Ressourcen bereit halten, die nicht gebraucht werden kostet unnötig Geld. Klar kann man einen Cluster betreiben, der 100.000 gleichzeitige Nutzer bedienen kann - wenn man aber 90% der Zeit nur 100 Benutzer hat, dann ist das ein Problem und auf Dauer ist dies nicht zu finanzieren. Mit einem einzigen Root-Server kommt man auch nur an einen gewissen Punkt. Selbst ein richtig guter Webmaster wird es nicht schaffen eine Webseite für 100.000 gleichzeitige Nutzer zu optimieren, wenn teilweise noch dynamische Inhalte geliefert werden sollen und vielleicht noch HTTPS ausgeliefert wird. Also wenn man für hohe Last entwickeln will auf Dauer, so kommt man um mehrere Server und eine ausgeklügelte Infrastruktur nicht herum Sprich: Mit einem einzelnen Server kommt man selbst mit optimaler Konfiguration kaum dazu eine extreme Last-Spitze abzufangen. Man kann optimieren, wie man will - wenn man die Last-Spitze bedienen kann (was eher nicht funktioniert), dann ist die Alltags-Tauglichkeit eher nicht gegeben.
- Die andere Möglichkeit ist bei erwarteter Last-Spitze besondere Maßnahmen zu ergreifen. Hier sind dann nicht die Kosten der Hardware relevant, sondern die Kosten für das Know-How. Ein guter Webmaster mit genügend Wissen und Zeit kann (bitte nicht an den Zahlen fest halten) aus einem Server, der 200 User gleichzeitig schnell bedient, auch einen Server heraus holen, der 10.000 User zufriedenstellend bedient. Das Problem ist, dass er, wenn die 10.000 User weg sind, den Server dann wieder zurück konfigurieren muss, denn sonst, werden nur 200 User zufriedenstellend bedient und bald sind das dann nur noch 100 oder 50.
- Die letzte Möglichkeit ist, die komplette Infrastruktur sehr skalierbar auszulegen. Hier würde ich so Dinge wie Amazon AWS einsortieren. Das erfordert aber, dass die Seite entsprechend entwickelt wurde, sodass sie dafür geeignet ist.
Das war jetzt nur ein kurzer Abriss und ich wollte Dir nur vermitteln, dass eine Last-Spitze schwer handhabbar ist. Entweder man plant so etwas über Hardware-Ressourcen ein (was wie gesagt nicht über Dimensionierung eines einzelnen Servers machbar ist), oder man hat fähige Mitarbeiter, die das zeitnah abfangen können, oder man investiert Geld in einen Dienstleister, der dies kann (Amazon AWS, oder vergleichbares). Jedenfalls kostet es immer ordentlich Geld, wenn man sich nicht die Blöße geben will "geheist" zu werden, also massiv beworben, aber nicht erreichbar. Wenn ihr also viel Geld in Werbung investiert, solltet ihr vorher sicher sein, dass das Geld nicht dadurch verschwendet ist, weil 90% der Nutzer abspringen weil die Seite nicht erreichbar ist.
PS: Der Link zum Angebot von 1&1 ist leider nicht aufrufbar, insofern kann ich ihn nicht beurteilen. Deswegen bezieht sich mein Beitrag auf gängige Lösungen bei Webseiten.