Wir digitalisieren beruflich Platten und nehmen dazu originale Rundfunkplattenspieler mit Rundfunksystemen, damit es ein neutraler ungefärbter Klang mit höchstem Störabstand wird. Als Interface ein RME Fireface 800.
Da man nie weiss, wie laut eine Platte ist, wird sie zwischen -10 und 0 dB eingepegelt. Die Einstellung ist für 1000 Platten dieselbe. Knackser und Knistern wird schliesslich auch aufgenommen und darf nicht übersteuert werden. Einzelne Knackser können manchmal lauter als das Musikmaterial werden.
Nachdem Knistern entfernt wurde, dann das Rauschen bereinigt wurde, wird meist der linke oder rechte Kanal leicht korrigiert, damit die Platte "mittig" klingt. Denn viele Platten haben einen Hang nach Links oder Rechts.
Dann muss "normalisiert" werden, damit der Spitzenpegel der Platte bei 0 dB liegt.
!!! Erst dann wird in einzelne Titel geschnitten !!!! Einzelne Lieder oder Passagen belässt man in der Lautstärke der Platte und verändert diese in aller Regel nicht. Vor allem nicht bei Klassik, wo jeder Satz individuell laut sein kann. Die Tonfritzen haben sich damals was dabei gedacht, dass ein Lied zur Gitarre leiser klingt, als das nächste Lied mit voller Besetzung.
Zum Bereinigen nehmen wir iZotope RX4 (als VST Plugin) und Plugins von Waves.
Ein Tipp für alle, die gerne ihre Platten aufnehmen: Die "Reinigung" verbessert den Klang um das Zehnfache. Die beste Nachbearbeitung ist für die Katz wenn die Platte nicht richtig gereinigt wurde.