Zum Umgang mit Akkus wirst Du ganz unterschiedliche, vor allem ganz widersprüchliche Aussagen bekommen. Was Leute heute mit ihren Akkus machen, hat fast schon "religiöse" Züge (jedenfalls was die wissenschaftliche Begründung und die dogmatische Umsetzung anbelangt).
Das liegt u.a. daran, dass in den letzten 20 Jahren ganz unterschiedliche Akkutechnologien im Einsatz waren / sind und diese ganz unterschiedlich behandelt werden sollten.
Mittlerweile werden aber in den allgemeinen Diskussionen gern diese Technologien durcheinandergebracht, so dass z.B. heute noch bei Li-Ion-Akkus von einem Memoryeffekt berichtet wird, dem man durch möglichst vollständige Ent- und anschließende vollständige Aufladung begegnen sollte. Genau das Gegenteil ist richtig: Die Lebensdauer dieser Akkus wird durch häufigere Teilentladungen eher gesteigert. Da ist also viel Aberglaube im Umlauf und es wird immer schwieriger, Wahrheit und Legende voneinander zu unterscheiden.
Wie handhabt ihr das mit euren Notebooks, wenn ihr sie zuhause nutzt?
Ich habe es mir schon lange abgewöhnt, mir ein eigenes, von den Herstellerverfahren abweichendes Konzept zur Akkubehandlung zu erarbeiten. Ich lasse den (Notebook-)Akku immer im Gerät und überlasse das Management dem Gerät (ThinkPad T410).
Das ThinkPad nutze ich an unterschiedlichen Standorten mit einer Docking-Station, die sowieso immer mit Strom versorgt werden muss. Gelegentlich nutze ich das Gerät auch im Akkubetrieb, wenn ich an einem Nicht-Docking-Standort bin und lasse den Akku dann auch mal bis ca. 20% Restkapazität leerlaufen, bevor ich das Netzteil wieder anschließe.
Albern finde ich die Entnahme von Akkus im "Heimbetrieb", da oft die Gehäusekonstruktion so ist, dass der Akku quasi auch als "Standfuß" dient und das Gerät ohne Akku "in der Luft hängen" würde. Auch verlängert sich die Lebensdauer nicht, wenn der Akku länger ungenutzt ist und im schlimmsten Fall sogar tiefentladen wird. Gleichzeitig bringt man sich um den Vorteil der Pufferung bei Ausfall des Netzstroms (Manfred berichtet oft davon...)
Die Zeit, die man für die Beschäftigung mit diesem Thema und für die "Ausarbeitung" eigener Konzepte verbrauchen würde, kann man auch für produktive Zwecke nutzen und währenddessen Geld verdienen. Dann kann man sich locker den zweiten und dritten Akku leisten, der in einer (ca. zehnjährigen) Nutzungsdauer eines Notebooks fällig wird.
Katastrophal finde ich Geräte, bei denen der Akku nicht nur fest verbaut sondern auch wirklich unter keinen Umständen auswechselbar ist, z.B. die meisten Tablets heutzutage. Hier ist selbst mit Zange und Laubsäge meist kein Akkuwechsel möglich, weil man einfach keinen Ersatzakku bekommt. Das sollte gesetzlich verboten werden. Aber wie immer braucht es sehr lange, bis sich diese Erkenntnis durchsetzt. Zu lange für die heute extrem kurzen Produktzyklen. (Das verpflichtende einheitliche Handy-Ladegerät, das wir schon seit Jahren haben sollten, gibt es immer noch nicht...)
Gruß, mawe2