Eine verdammte Zwickmühle.
Das hat ein Dilemma so an sich...
Der Abwägung "opfere 100, rette 1.000" kommt ja nicht nur in diesem Schiffbruch-Beispiel Bedeutung zu. Ein ähnlicher Fall ist die Triage bei "Großschadensereignissen", wo die Rettungskräfte nicht ausreichen, um sich gleichzeitig um alle Verletzten zu kümmern. Da muss schnell eine Entscheidung getroffen werden, wer Hilfe erhält und wer nicht (vgl. STaRT).
Die Titanic hätte vermutlich gerettet werden können, wenn der Kapitän nicht versucht hätte, dem Eisberg auszuweichen, sondern riskiert hätte, ihn frontal zu rammen. Dabei wären die Passagiere in den ersten 2 Abteilungen vermutlich ertrunken, aber das Schiff wäre nicht gesunken und alle anderen Passagiere hätten überlebt.
Und jetzt stell' Dir ein von Terroristen entführtes Flugzeug vor, das mit 250 Passagieren an Bord z.B. in Richtung eines mit 50.000 Menschen gefüllten Fußballstadions gesteuert wird... Da kann ich durchaus verstehen, dass man anfängt, abzuwägen.
Man möchte aber natürlich dennoch nicht in der Haut desjenigen stecken, der durch seine Entscheidung das Todesurteil über eine Anzahl Menschen fällt. Oder der zumindest davon ausgehen muss, dass Menschen sterben werden - egal, wie er entscheidet.