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Verpackungswahn: Doppel Herz - Heiße Zitrone

Michael Nickles / 56 Antworten / Flachansicht Nickles

Gestern habe ich mir beim Edeka-Markt eine Schachel "Doppelherz Heiße Zitrone" mitgenommen. Das ist so ein Vitamin C + Zink Granulat und eine Packung mit 10 Beuteln kosten so um die 2,70 Euro - also keine große Investition. Nach Öffnen der Schachtel, sieht die Sache so aus:

In der knapp 7,5 Zentimeter hohen Schachtel befinden sich wohlgemerkt 10 Granulatbeutel.

Und ein halber Blick reicht aus um zu schnallen, dass da locker auch 20 Beutel reingehen würden.

Oder andersrum, eine halb so dicke Papierschachtel würde dicke reichen.

War die Kartonfaltmaschine falsch eingestellt? Oder gibt es die gleiche Schachtel auch mit mehr Beuteln drinnen und der Hersteller wollte nur eine Schachtelgröße produzieren? Wohl kaum. Zum einen ist auf der Schachtel das mit den 10 Beuteln fest aufgedruckt und im Doppelherz-Online-Shop gibt es auch nur die Packungen mit 10 Beuteln.

Doppelherz meint es bei der Verpackungsgröße halt "doppelt" gut.

Wer selbst lustige Beispiele für extrem übertriebene Verpackungsgrößen hat: fotografieren und her damit!

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The Wasp groggyman „Hallo Ich frage mich bei solch einer Gelegenheit immer, wie ...“
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Gezeter? Dieses Werbe- und Verpackungsverhalten wird von Verbraucherschützern seit Jahrzehnten gerügt. Trotzdem hat sich an dem Wahnsinn nichts geändert, im Gegenteil, dank babylonischer Strukturen in der EU darf die Industrie immer dreister die Kunden verarschen, um Preiserhöhungen zu verschleiern.

Der Hauptgrund für dieses Verpackungsverhalten sind monopolartige Nahrungsmittelkonzerne, die die Politik gekauft haben und den Weltmarkt unumschränkt beherrschen.

Was Michael Nickles als Ausgangsfred nennt, ist aber eher die harmlosere Variante.  Getäuscht wird der Verbraucher vor allem über den Inhalt dessen, was er kauft. Unsere Eliten sind durchseucht von der Korruption. Aus der Industrie in die Politik, aus der Politik in die Industrie. Da ist der Vorteilsnahme Tür und Tor geöffnet. Kontrollen gibt es keine. Mit dem Ergebnis: Statt dem Verbraucher zur Seite zu stehen, ist die Politik fast ausschließlich damit beschäftigt, die Industrie vor den Verbraucherinteressen zu schützen. Statt einheitlicher Verpackungsstandards, die jedem Kunden anstrengungsfrei zeigen, was und wieviel in einem Produkt enthalten ist, wird mittels Sprache (Fachbegriffe), Schriftgröße, Farbe und Verpackungsgröße bewusst getrickst.

Und was Hanuta und Ferrero anbelangt, so krieg ich bei solchen Konzernen und den dahinter stehenden Strukturen nur das Kotzen. Die sehen dabei zu, wie die Kakaosklaven und deren Familien unter den miesen Rohstoffpreisen leiden, während sie die Profite aus deren Elend einstreichen. Der Verbraucher kriegt von dieser Scheiße nichts mit, weil die heuchlerische Europapolitik diesen Wirtschafts-Kolonialismus als Markt bezeichnet.

Ende
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