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News: Gratis um jeden Preis

Jugendliche fordern Internet ohne Urheberrechte

Michael Nickles / 88 Antworten / Flachansicht Nickles

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat untersucht, was die Deutschen vom Schutz des Urheberrechts im Internet halten. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Mehrheit der Bevölkerung auch in der digitalen Welt Verständnis für Urheberrechtsschutz hat.

56 Prozent sprechen sich gegen das kostenlose Kopieren und Tauschen digitaler Medien

wie Musik, Filme, Texte aus, räumen Künstler das Recht ein, ausreichenden Lohn für ihre Werke zu erhalten. 24 Prozent der Deutschen fordern allerdings, dass jegliche künstlerische Werke im Internet für alle frei verfügbar sein müssen.

Markante Meinungsunterschiede wurden bei der Studie bei den Altersgruppen festgestellt. Bei den "älteren", über 30-Jährigen stimmen rund 60 Prozent für Urheberrechtsschutz im Internet. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es lediglich 39 Prozent. 46 Prozent der jungen Generationen haben also kein Problem damit, wenn Künstler von ihrer Arbeit nicht mehr Leben können (so war die Fragestellung des Instituts recht konkret formuliert).

Die übrigen 15 Prozent hatten keine Meinung zur Sache. Nachgefragt wurde auch, ob sich ein Kopier- und Tauschverbot im Internet durchsetzen lässt. 57 Prozent der über 16-Jährigen bezweifeln das erheblich. Auch bei jenen, die sich für Urheberrechtsschutz im Internet aussprechen, glauben 76 Prozent nicht daran, dass Verbote durchsetzbar sind.

Für die Studie wurden 1.616 Personen ab 16 Jahren befragt.

Michael Nickles meint:

Die nachrückende "Generation kostenlos" will also ausdrücklich alles gratis haben. Da bleibt zu hoffen, dass in dieser Generation auch genug Künstler nachwachsen, die auch bereit ist, gratis zu arbeiten. Oder die es schaffen, neue Einnahmemethoden zu entwickeln.

Musiker können ja durch ihre Einnahmen bei Konzerten leben. Filmemacher können Extras zu einem Film an Fans verkaufen und davon satt werden. Buchautoren können Lesungen veranstalten und sich an den Eintrittsgelder dumm und dämlich verdienen. Es gibt so viele Möglichkeiten!

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Balzhofna rill „Laut diesem Interview soll dieses Verhalten der ganz jungen...“
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Ich denke, viele Dinge trugen zu dieser Mentalität bei. Z.b. bei Möbel erkennt keiner mehr eine gewisse Wertigkeit, geht lieber zu dem großen Schweden und wirft das Pappmaschee Zeug nach 2 Jahren auf den Müll. Handys, Computer, sogar Küchengeräte.
Vor kurzem war im SWR eine Reportage über Baumärkte. Man hat die Verglichen, in dem man aus verschiedenen Kategorien einfach das billigste Produkt gekauft hat. Z.b. Akkuschrauber, Werkzeugkoffer usw. Qualität wurde nicht einmal erwähnt.

Und bei Qualität, sind wir auch schon beim Thema. Die Qualität der heutigen Künstler. Es gibt definitiv noch tolle Liedermacher, und dann gibt es solche die behaupten: "We dont need no money, we just want to make the word dance", und dabei Millionen scheffeln. Auch wenn im SWR3 ein aktuelles Lied: "Can you blow my whistle baby", kommt frage ich mich, ob das noch normal ist und die Menschen verstehen was da gesungen wird!?

Die Lieder sind "Wegwerfprodukte", perfekt vermarktet, mit dem Gesicht von scheinbar perfekten jungen Menschen. Ich kann es vielen da nicht verübeln, dafür kein Geld ausgeben zu wollen. (Warum man es dann sicher aber illegal besorgt kann ich auch nicht verstehen, schließlich gibt es z.b. Radio)

Ein weiteres Lieblingsthema ist die Wertschöpfungskette innerhalb der Musikindustrie. Ich weiß nicht, ob alles stimmt, was man in den Medien liest, aber offensichtlich gibt es auch ein Verteilungsproblem und die weniger bekannten Künstler haben hier wohl überhaupt nichts zu sagen. Sehr schade sowas. 

Auf Bücher und andere Künster möchte ich jetzt nicht weiter eingehen.

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Unbedingt lesen!... Olaf19