Off Topic 20.422 Themen, 226.839 Beiträge

Und die "Agenda" wird konsequent weitergeführt

winnigorny1 / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Und der Vorreiter heißt IBM. - Watt' ne Sauerei und watt'n Verbrechen am Arbeitnehmer, der zum Subunternehmer gemacht wird. Keine Festanstellungen mehr, nur noch ein Arbeitsauftrag für ein bestimmtes Projekt.

Hier könnt ihr sehen, was auch auf Deutschland zukommen wird:

http://wirtschaft.t-online.de/von-fall-zu-fall-ibm-will-spezialisten-projektweise-anheuern/id_53773492/index

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
bei Antwort benachrichtigen
The Wasp winnigorny1 „Und die "Agenda" wird konsequent weitergeführt“
Optionen

IBM ist kein Vorreiter. Die jetzige Entwicklung vom sicheren Vollzeit-Arbeitsverhältnis hin zu rechtloser schlecht bezahlter Zeitarbeit ist Jahrzehnte alt und hat ihren Ursprung vor allem in der Deregulierung der 1990er, als der neoliberale Lobbyismus selbst die Sozialdemokratie fest im Griff hatte.

Vor allem seit dem Fall des Eisernen Vorhangs beginnt sich der Kapitalismus wieder in das Raubtier zu verwandeln, das u.a. Marx einst beschrieb. Der Arbeitnehmer wird von der Politik entrechtet und zur beliebig austauschbaren Ware erklärt. Gerade in Deutschland haben sich die Arbeitsbedingungen aufgrund von Arbeitsmarkt-liberalisierenden Gesetzesänderungen innerhalb der letzten 20 Jahre drastisch verschlechtert. Allein 83 Porzent der wissenschaftlichen Mitarbeiter an Universitäten sind nicht mehr festangestellt, sondern arbeiten nur noch befristet oder gar in Teilzeit. Der massive Arbeitsplatzabbau betrifft sowohl den öffentlichen Dienst als auch den normalen Arbeitsmarkt. Inzwischen können über 8 Mio Deutsche von ihrer Arbeit nicht mehr leben. Diese 8 Mio kann man schon heute als Altersarme bezeichnen, weil ihre Rentenbeiträge für eine Alterssicherung nicht ausreichen werden.
Auf der anderen Seite stehen Banken, Versicherungen und Großkonzerne, deren Gewinne den zusammengerafften Vermögen des einstigen Feudaladels in nichts nachstehen und deren Machteinfluss in der Politik immer totalitärere Züge annimmt. Die Arbeitgeber haben dank Liberalisierung des Arbeitsmarktes ein Klima der Angst und Resignation geschaffen, in dem nur noch der erfolgreich ist, der sich nach oben rücksichtlos durchbeißt.
IBM reitet nicht vor, die rennen den Profiten, die andere auf diese rücksichtslose Weise schon lange machen, nur hinterher.

Was mich im Zusammenhang mit IBM nur amüsiert, ist: Eigentlich sollte durch die Technisierung der der Welt doch alles einfacher und angenehmer für den Arbeitnehmer werden...

Ende
bei Antwort benachrichtigen