Um den Satz korrekt einordnen zu können, müsste man aber den kompletten Kontext der Aussage kennen. So wirkt das ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen.
Korrekt! Allerdings kannst du die Rede ja hier selbst lesen (Seite 3 die letzten 3 Absätze sind da interessant):
http://www.cdu.de/doc/pdf/05_06_16_Rede_Merkel_60_Jahre_CDU.pdf
Politik ohne Angst. Politik mit Mut - das ist heute erneut gefragt. Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit.
Unsere Werte müssen sich auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten. Und wenn sie sich behaupten sollen, dann müssen wir bereit sein, die Weichen richtig zu stellen. Auch da sind wieder Widerstände zu überwinden. Es sind wieder Prioritäten zu setzen. Ist dem Wichtigen der Vorrang vor dem weniger Wichtigen zu geben.
Viele in der Politik argumentieren ja oft und gerne mit Sachzwängen, die sie daran hinderten, dieses oder jenes genau jetzt zu tun.
Bis hier ist eigentlich alles klar. - Man kann das auslegen wie man will im Bösen wie im Guten. Aber jetzt gilt es sehr aufmerksam weiter zu lesen:
Ich will nicht näher bewerten, wie viel davon wahr ist oder wie viel Ausrede, aber ich sage klar: Für uns gibt es nur einen einzigen Sachzwang, dem wir unterliegen, und der heißt, Menschen in Arbeit zu bringen. Diesem Sachzwang hat sich alles unterzuordnen. Das ist die Priorität für CDU und CSU.
Klingt vielleicht erst mal auch eher unverdächtig!
ABER: Der Sachzwang, Menschen in Arbeit zu bringen (dem sich ALLES unterzuordnen hat) lautet in Deutschland ja auch schon immer seit ihrer Regierungszeit und seit Schröder so:
Gewinne für die Großunternehmen rauf, Löhne runter! - Eben Notfalls unter Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft und der Abschaffung, respektive Privatisierung der Sozialsysteme (selber für zusätzliche Alterssicherung sorgen, immer weniger Leistung der K-Kassen bei höheren Beiträgen und Beteiligungen) und niedrigerer Arbeitgeberbeitrag an den Soziallasten!!
"Notfalls" wird eben die soziale Marktwirtschaft abzuschaffen sein!
In diesem Zusammenhang mußt du auch Merkels Wortschöpfung von der "Marktorientierten Demokratie" sehen und "würdigen"!
Habe ich es nicht schon geschrieben, bekam immerhin Platz 3 in der Liste "Unwort des Jahres", weil die Sprachforscher genau dies bemängelten: Demokratie und Herrschaft des Marktes schließen sich gegenseitig aus!
Und genauso verstehe ich das auch (und sollte es jeder sehen): Als Diktatur des Kapitals!
winnigorny1
Max Payne
