Hallo zusammen!
Wer immer noch der Meinung ist, Tablets seien kaum mehr als ein luxuriöses Spielzeug für Erwachsene, mit dem man nicht viel mehr machen könne als unterwegs ein bisschen surfen und daddeln, der sollte umdenken - SAP bspw. hat seine Mitarbeiter bereits vor einem Jahr mit einem iPad ausgestattet. Ein Erfahrungsbericht dazu steht hier bei ZDnet:
http://www.zdnet.de/magazin/41557350/erfahrungen-aus-einem-jahr-ipad-einsatz-bei-sap.htm
FYI
Olaf
Smartphones, Phablets, Watches, kompakte Mobilgeräte 5.593 Themen, 31.153 Beiträge
Hi!
Guter Link! Über solche Sachen liest man viel zu selten. Aber wenn man die Materie kennt, dann kann man auch schön sehen, was da für leere Marketinghülsen in die Luft geblasen werden.
Das Interview beginnt mit dem interessanten Aspekt, dass SAP seit 12 Monaten dabei ist, für seine Mitarbeiter eine Infrastruktur für die Nutzung von mobilen Kommunikationsgeräten aufzusetzen. Zum Einsatz kommen unterschiedliche Geräte von Blackberry, über iPhone bis zu Tablets.
Interessant ist, dass man offenbar ein eigenes "Netz" geschaffen hat, dass die eingesetztes Geräte fast auf Knopfdruck einrichtet und auch eigene App-Stores nutzt. Diese Funktionalität hat SAP aber offenbar nicht selbst entwickelt sondern eingekauft (Afaria von Sybase wird erwähnt).
Vermutlich nutzt man eine Terminalserverlösung, welche die SAP-Oberfläche auf das mobile Gerät bringt.
Lustig wird es dann, wenn es um die Vorteile für die drei Nutzergruppen im Management, bei Vertrieb und Außendienst geht. Zusätzlich werden noch die "Mobile Wannabees" erwähnt, ein Begriff den ich mit "Möchtegern Mobilnutzern" übersetze.
PRUST! War ja klar, dass man sich neue Usergruppen erschließen will, aber muss die Angeber und Möchtergerns jetzt gleich extra als Usergruppe bedienen? ;-)
Die Antwort was den die Sache den drei Gruppen bringen würde (auf die Möchtegerns verzichtet der Jurnalist dann gleich wieder), lässt sich der INterviewte erstmal nur über das Mangement aus. Die wollen ihre Tabellen udn Kennzahlen halt immer und überall - aber bitte in Farbe und Bunt.
Auf die vorsichtige Nachfrage, was den mit Vertrieb und Außendienst sein, kommt dann sinngemäß: "Äh, ja - da haben wir 20 Baustellen und die werden demnächst die Kunden nutzen können."
Bleiben wir mal beim Original: "Da überzeugen Tablets zum einen durch die Möglichkeiten des Präsentierens, zum anderen durch den übersichtlichen CRM-Zugang."
Sehr schön. Präsentieren ist für Außendienst immer gut. Das die das heute mit unpraktischen Notebooks machen müssen, sollte schnellstmöglich geändert werden. Der Zugang zu einer Customer-Relationship-Management-Software ist zudem bestimmt das, was sich alle schon immer auf dem Handy gewünscht haben.
Eine CRM-Software ist eigentlich für die Unterstützung beim telefonieren gedacht. Da hat der Verkäufer oder Kundenbetreuer immer gleich alle nötigen Daten des Kunden, mit dem er gerade spricht vor Augen. Eine sehr nützliche Sache (das ist ernst gemeint). Da stehen ABER auch Daten und Hinweise drin, die der Kunde NICHT sehen soll, z.B. max. Rabatte und evtl. interne Preise. Das auf ein Tablet beim Kunden selbst zu bringen, ist nicht unbedingt immer eine gute Sache, auf einem iPhone und Blackberry, mit dem gerade telefoniert wird, ist es natürlich eine super Sache, die jeder braucht. ;-)
Neben CRM werden Zeiterfassung, Urlaubsanträge und Bestellungen genannt, also alles Sachen die man angeblich gerne vor sich herschiebt und die man jetzt auch offenbar mal kurz zwischendurch (auf dem Klo oder beim Kaffeetrinken am Imbisstand?) erledigen kann. Aha, super Sache das und das tut sicherlich der Stimmung der Mitarbeiter gut - so wie das im Interview behauptet wird.
Gut gefiel mir auch der Satz: "Das Tablet hilft mir, besser informiert zu sein, Markttrends frühzeitig zu sehen, und mehr Informationen zu verarbeiten."
Vor meinem geistigen Auge erschien dabei das Ikea Tablett Scala (http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/20056642/) mit Bier und einer guten Tageszeitung auf einem Gartentisch im Sonnenschein. Ja, da kann ich auch Trends frühzeitig erkennen und mehr Information kann ich damit auch verarbeiten. ;-)
Bis dann
Andreas