Hallo Leute,
ich hab mich hier angemeldet, in der Hoffnung vielleicht Hilfe zu bekommen, von Leuten die nicht auf eigene Rechnung Empfehlungen aussprechen. Aktuell sitze ich etwas Kapital, welches ich mir hart erspart habe. Dieses würde ich natürlich gerne anlegen, um es zu vermehren.
Allerdings bin ich ehrlich, ich kenne mich mit finanziellen Dingen nicht so aus, wie ich es sollte um Geld anzulegen. Ich bin eher in technischen Dingen versiert und verdiene damit auch mein Geld. Ein Bekannter hat mir empfohlen einfach Bundeswertpapiere zu kaufen. Habe mich mal schlau gemacht, was die Regierung da anbietet http://www.bundeswertpapiere.de/de/ueberblick/bundeswertpapiere-und-anlageziele/ und naja ganz überzeugt bin ich nicht? Ich meine Deutschland hat doch nur Schulden und macht immer mehr Schulden, da möchte ich mein Geld lieber nicht investieren.
Meine Bank hat mir ein Tagesgeldkonto empfohlen, hier würde ich kein Risiko eingehen und die Verzinsung wäre gut. Habe mich auch hier versucht im Internet einzulesen und gesehen, dass meine Bank (ich will sie mal nicht benennen) nicht gerade die besten Zinsen bietet. Dagegen scheint die Bank of Scotland mit Geld ja nur so um sich zu werfen http://www.tagesgeldzinsvergleich.com/ aber ist das überhaupt eine seriöse Bank? Irgendwie hab ich kein gutes Gefühl dabei, wieso sollten die denn so gute Zinsen im Gegensatz zum Rest anbieten?
Kann mir jemand dabei helfen?
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Hi!
Ich finde es bemerkenswert, dass du dich mit dieser Frage in einem Forum anmeldest, dass sich schwerpunktmässig mit der Technik und den Problemen von Privatmenschen eingesetzter Computer-Technik befasst. Die üblichen Antworten auf die Frage "In was investiere ich meine Kohle?" ist hier die Empfehlung eines Notebooks oder einer Grafikkarte...
Nagut, davon mal abgesehen (die beste Preiserhaltung dürften aktuell die Apple-Produkte bieten, also iPhone, iPad, Mac & Co). Aber ganz generell gesprochen befinden wir uns gerade in einer absoluten Niedrigzinsphase, da sieht es generell mau mit der Geldvermehrung aus.
Selbst die Bank of Scottland bietet, da gerade einmal 2,2% an. Als ich zum ersten Mal ein Tagesgeldkonto eröffnet habe, hatten die Zinssätze noch eine 5 vor dem Komma...
Der Staat zahlt aktuell nur wenig Zinsen. Die Tagesanleihe wird mit nur 0,35% verzinst. Die Zinsangaben der Schatzbriefe beziehen sich auf die Spanne zwischen Ausgabe und Ende der Laufzeit.
Allgemein gilt der Staat ansonsten aller Unkenrufe zum Trotz, immer noch als guter Schuldner. Bisher hat der Bund noch alles bezahlt, was er Papieren ausgegeben hat. (Das Schuldenmachen, dass du ansprichst, bedeutet genau diese Ausgabe von Bundeswertpapieren - genau die sind der Mechanismus, wie sich der Bund Geld leiht.)
Bei Banken im Ausland ist entscheidend wie hoch die Einlagensicherung ist. Ich halte mich da an die Empfehlung der viel geschmähten Stiftung Warentest, die das immer sehr ausführlich in ihren Heften (und vermutlich auch online) erläutert. Die hatten sich viel Ärger eingehandelt, als sie vor der Irischen Bankenpleite von Anlagen dort abgeraten haben. Ansonsten sind wohl (über den dicken Daumen gepeilt) immer etwa 10.000€ pro Anleger abgedeckt (sofern man bei Banken in Europa bleibt).
Geht es um weniger, braucht man sich da keine Gedanken zu machen. Geht eine Bank pleite, kann es aber dauern, bis man die Kohle zurückbekommt.
http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/Kaupthing-Edge-Islaendische-Bank-unter-Staatsaufsicht-1723276-2723276/
Die "Bank of Scotland" wird von der Stiftung hingegen empfohlen, wenn man nicht mehr als die abgesicherten 50.000€ anlegen will.
http://www.finanzen-informationsportal.de/finanzen-news/2010/01/stiftung-warentest-bank-of-scotland-tagesgeldkonto-bestes-tagesgeldangebot-07976-946/
Wenn es Tagesgeld sein soll, dann bleiben sonst nur deutsche Banken und weniger Zinsen. Da ein Zinsanstieg erwartet wird, lohnen sich langfristige Anlagen aktuell wohl eher weniger.
http://www.banktip.de/News/25972/zinsanstieg-fuer-tagesgeld-und-festgeld-erwartet.html
http://www.google.de/search?q=zinsanstieg+erwartet&hl=de&safe=off&tbs=nws:1,qdr:m
Aber wie gesagt: die "guten Zinsen" der BoS liegen auch nur 0,2% über den (schlechten?) der deutschen Banken (z.B. www.ing-diba.de).
Meine Sparkasse bietet aktuell 0,8%. Die VW-Bank 1,35%. Aber auch 2,2% reichen da auch nur um etwas langsamer "zu verhungern". Da lohnt sich keine Diskussion über "bessere" oder "sichere" Bank, es ist alles nur knapp über der Nulllinie und damit gleich schlecht. (Nicht vergessen, dass da immer noch Steuern von abgehen...)
Ab 4% kann man mal darüber nachdenken, ob ein Angebot besser ist und ein Risiko sich lohnt. Das ist jedenfalls meine Meinung. Und davon sind wir aktuell noch weit weg.
Bis dann
Andreas