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Ich dreh bald durch

Michael Nickles / 72 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Mist fing letztes Jahr im Sommer an. Nach einem halben Jahr permanenten leichten Kopfschmerzen hat es mir gereicht. Medizinischer Fullcheck. Ergebnis: Full fit. Ein Neurologe meinte dann "Verspannungs-Kopfschmerzen" und hat mir so ein komisches Zeugs verschrieben: Sulipirid neuraxpharm.

Er meinte, das sei zwar ein Psyscho-Medikament aber würde auch bei "Verspannungs-Kopfschmerzen" helfen (wahrscheinlich hat er gelogen und vermutet, dass ich einen an der Klatsche habe). Ich hab das Medikamenten-Zeugs dann erstmal weggeschmissen. Motto: Wenn nix wirklich futsch ist, dann lässt es sich auch anders wegkriegen.

Vermutlich hab ich mir die "eingebildeten" Kopfschmerzen geholt, als ich beim Schreiben des Linux Reports zu viele Nächte in die "Röhre" geguckt hab. Ich hab dann beschlossen die Schmerzen einfach zu ignorieren und mich einer selbstverordneten "Alkohol-Entspannungs-Therapie" unterzogen. Das hat geklappt. Die Kopfschmerzen sind seit ein paar Wochen restlos weg. Allerdings mit einem bösen Nebeneffekt.

Ein Freund hat vor ein paar Wochen gemeint, ich soll mal zu einem Augenarzt. Ich bin dann zu meinem alten Schafkopf-Kumpel Rupert, der inzwischen Augenarzt geworden ist. Rupert hat mir eine Brille verschrieben. Rechts 1.0, links -0.5. Vor drei Wochen bin ich mit dem Rezept dann halt endlich mal zum Optiker.

Aus Faulheit bin ich zum nächstbesten Optiker hier am Stadtrand von München, wo ich wohne. Ich hab dem Typ gleich beim Betreten des Ladens gesagt, dass ich ihn nicht mag. Er hat es verstanden. Wir verstehen uns jetzt prima.

Seit 15 Uhr hock ich jetzt mit Brille am PC - und dreh bald durch. Irgendwie seh ich jetzt "schärfer" aber irgendwie auch "beschissener". In die Ferne gucken ist jetzt viel cooler, aber direkt auf die Displays ist extrem merkwürdig.

Es fällt mir richtig schwer zu schreiben. Wenn ich die Brille abzieh, seh ich die Schrift auf dem Bildschirm mit dem linken Auge irgendwie schärfer. Rechts funzt sie allerdings genial. Schon beim ersten Aufsetzen der Brille merkte ich, dass ich mir mit "nah" gucken schwer tue (auf seinem Tisch lag eine Zeitung rum die ich angeguckt hab).

Der Optiker meinte, das ist Gewohnheitssache, es dauert eine Weile. Ich zieh das jetzt mal durch und guck was passiert. Es gibt gewiss Schlimmeres. Aber da ich fürs Wohnzimmer versprochen hab auch Privates auszulabern, mach ich es halt.

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fuzzy2000 Michael Nickles „Hi Luttyy, ja das merk ich schon. Seit paar Stunden wird mir noch wackliger,...“
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Hallo,

leider wurden hier einige "Halbwahrheiten" verbreitet, daher will ich mal versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Bei den vorliegenden Werten R : + 1.0 und links - 0.5 ist es folgendermaßen.Ich nehme mal an dass das die Fernwerte sind.
Das rechte Auge ist ohne Korrektur ( Brille Kontaktlinse) weitsichtig, d.h das Auge kann in der Ferne relativ gut sehen, muß aber leicht akkomodieren also sich anpassen um scharf zu sehen. Das klappt meistens recht gut und fällt kaum ins Gewicht kann aber durchaus korrektionswürdig sein. In der Nähe fehlt dieser Wert, in jungen Jahren kein großes Problem, aber mit fortgeschrittenen Alter klappt das nicht mehr, ab ca. 40 gehts bergab.
Das linke Auge ist kurzsichtig, kann also in der Ferne kein scharfes Bild auf die Netzhaut bringen, erst das Glas schaft es den Brennpunkt wieder dorthin zu fokusieren. Wer Kurzsichtig ist kann aber in der Nähe recht gut sehen, es muss sich sogar etwa weniger stark anstrengen.
Jetzt zu der Brille:
Wenn die passende Brille aufgesezt wird, werden durch die Stärken, beide Augen wieder rechtsichtig.
Das rechte muss sich nicht mehr anstrengen, ja sogar in der Nähe fehlt der Wert nicht mehr. man sieht in der Nähe viel besser.
Das linke sieht in der Ferne wieder besser, muss es sich aber mehr anstengen als vorher.
Und das ist das Problem, ohne Brille war bei diesen Werten immer nur das rechte Auge für das weitsehen zuständig, weil das Bild schärfer war als das des linken und das linke für die Nähe, mit Brille sind wieder beide am sehen beteiligt, das muss wieder erlernt werden. Das Gehirn muss sich umstellen und ist am Anfang etwas irritiert zwischen dem gewohnten "alten " sehen und den neuen ungewohnten Sehen, von daher ist die Aussage der Gewöhnung nicht falsch.
Es handelt sich aber offenbar bei diesen Werten um eine Fernbrille, also zum weitsehen, für die Arbeit am PC ist es aber nicht die richtige Korrektur. Da der Monitor sehr wahrscheinlich in einer Entfernung von ca 60 - 80 cm Entfernung vor den Augen steht muss man diese Werte umrechnen. Die Brille ist sozusagen auf Weit korriegiert, für die Nähe müssen sich die Augen aber weiterhin anstrengen( links wie gesagt sogar mehr als vorher).
Um diese Anstrengungen zu mindern werden Stärken für die Nähe benötigt, d.h. die Augen sollen sich in der Nähe noch anstrengen aber nicht mehr soviel.Damit verschwinden auch die Kopfschmerzen, weil diese übermäßige Akkomodation die Augenmuskulatur überfordert man kann das nicht trainieren
Daraus ergibt sich ein Nahwert der zwichen 0.75 bis 1.25 dpt stärker sein muss ( altersabhängig), welches sich genau bestimmen lässt.Erst dann hat man die richtige Nahkorrektur. Mit diesen Werten kann man dann in einer fachkundigen Beratung ermitteln welche Gläser die geeignesten sind, alles eine Abwägung von Vor und Nachteilen. Das würde aber im Augenblick zu weit führen, wenn gewünscht kann ich aber auch dazu Auskunft geben.

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