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Angeblich nur 9 Prozent der Deutschen für ein freies Internet

Fake23 / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Wie hier nachzulesen,

http://www.gulli.com/news/umfrage-angeblich-92-prozent-f-2009-05-17/

hat eine "repräsentative Umfrage" des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag der Deutschen Kinderhilfe ergeben, das 92% der Befragten für die Sperrung von Seiten mit Kipo Material plädieren.

84% seien generell für Kontrolle im Internet und Sperrungen von bedenklichen Seiten.


Wenn die Fragestellung sich direkt auf Kipo bezog, wundert der hohe Prozentsatz natürlich nicht. Was wirklich dahinter steht wurde selbstverständlich nicht erläutert und warum sollte der gut informierte TV-Gucker der keinerlei Hintergrundinformationen zu dem Thema hat, auch etwas gegen die Sperrung von derlei Seiten haben.

Eine seriöse und repräsentative Umfrage ist für mich allerdings etwas anderes. Diese Art von Umfragen ist nichts anderes als Propaganda und Meinungsmache.

Das 84% Prozent tatsächlich generell für Kontrolle sein sollen, ist für mich schier unglaubwürdig oder dieses Ergebnis kam zustande, indem man sich dabei auf eine ganz bestimmte Bevölkerungsschicht konzentriert hat.

Letztlich gipfelt die Umfrage dann mit dem Ergebnis von 9%, bezüglich der Zustimmung eines freien, unkontrollierten Netzes.


Gruss

Fake23

Wenn du lachst, dann lacht die ganze Welt mit dir. Doch wenn du weinst, dann weinst du allein.
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Olaf19 Fake23 „Angeblich nur 9 Prozent der Deutschen für ein freies Internet“
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das 92% der Befragten für die Sperrung von Seiten mit Kipo Material plädieren.
84% seien generell für Kontrolle im Internet und Sperrungen von bedenklichen Seiten


Dieses Ergebnis halte ich für alles andere als überraschend. Es ist natürlich möglich, wie Büchner u.a. schon schrieben, dass die Art der Fragestellung manipulativ-suggestiv erfolgt ist, aber das ist eigentlich gar nicht mein Punkt. Auch nicht, dass das Wohlergehen der Kleinsten und Schwächsten in der Gesellschaft besonders leicht die Emotionen hervorruft - logisch.

Sondern dass die meisten Menschen sich zu wenig mit dem Internet auseinandersetzen und sich die Hintergründe solcher Aktionen nicht richtig klarmachen - und zwar weder von der technischen, noch von der rechtlichen Seite her.

Ich bin ganz ehrlich: Noch vor wenigen Wochen war ich solchen Maßnahmen auch noch nicht ganz abgeneigt. Da habe ich mich schon gefragt, ob die Sperrung von KiPo-Seiten nicht einem guten Zweck diene und ob man Freiheit und Bürgerrechte ausgerechnet am freien Zugang zu solchen Dreck festmachen sollte.

Nickles-User 'Optimo' hat mich derzeit wunderbar in allen Punkten widerlegt und eine blitzsaubere Gegenargumentation vorgebracht, dich ich hier noch einmal verlinke, weil ich sie so gelungen fand:
http://www.nickles.de/thread_cache/538545852.html

Damit sind bei mir noch nicht alle Zweifel ganz beseitigt, aber nachdenkens- und lesenswert sind diese Überlegungen allemal. Nach wie vor kann ich beide Seiten verstehen, bin tendenziell aber eher gegen diese Sperrungen.

HTH
Olaf

P.S. Die Online-Petition steuert gerade auf die 85k-Marke zu:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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